„Samuel! Du und Marcel – ihr richtet die Pfetten.“
Ich dachte nur: „Pfette? Hä? Was ist das?“.
Der Anfang war kompliziert, aber mit der Zeit habe ich solche Ausdrücke immer mehr schätzen gelernt.
Wir als Zimmerer nutzen Ausdrücke wie „Pfetten“ in unserer täglichen Arbeit. Für mich waren solche Ausdrücke am Anfang oft nur böhmische Dörfer.
Solche Ausdrücke klingen oft komplizierter, als sie in Wirklichkeit sind. Dieser Artikel soll im Detail klären, was wir als Zimmerer unter dem Begriff verstehen. Aber wem das Ganze zu lang ist – hier eine Kurzfassung:
Was bedeutet „Pfette“? tl;dr
Der Begriff „Pfetten“ (auch „Dachpfetten“) bezeichnet die waagrechten Balken, die unterhalb des Dachsparrens liegen und diese tragen. Damit gehören diese Balken zu den wichtigsten, konstruktiven Elementen eines Daches. Diese Pfetten verlaufen meistens parallel zum First und zur Traufe. Man unterscheidet je nach Position zwischen Firstpfette, Mittelpfette, Wandpfette und Fußpfette.
Etymologie
Über die Herkunft des Begriffs „Pfette“ gibt nur wenige Informationen. Das Oxford Dictionary schlägt einen französischen Ursprung vor. Das früheste Zitat ist aus dem Jahr 1447 und verwendet eine Kombination dieses Begriffs.
Ein Bild sagt mehr als 1.000 Worte
Hier habe ich ein Pfettendach gezeichnet. Alle rot markierten waagrechten Balken stellen die Pfetten dieser Dachkonstruktion dar. Die untersten nennen sich Fußpfette, die mittleren Mittelpfetten und die oberste wird Firstpfette genannt. Fußpfetten werden je nach Konstruktion auch einfach nur „Schwelle“ oder „Schwellenholz“ genannt. Bei der Konstruktion einer Schleppgaube, benötigt man ebenfalls eine Pfette. Diese nennt sich „Wandpfette“.
In der Abbildung 2 sieht man, wie die einzelnen Pfetten parallel zur Firstlinie/ Trauflinie verlaufen. Das ist aber nicht immer der Fall. Es gibt auch komplexere Dachkonstruktionen, wie Walmdächer und ungleich geneigte Dachflächen mit steigenden Pfetten. Bei diesen verlaufen die Pfetten nicht immer parallel zueinander.
Ein Sparrendach hat keine Pfetten. Die Sparren werden dabei anders dimensioniert und konstruiert. Damit hat man zwar einige Vorteile, aber auch einige Nachteile (zum Beispiel beim Einbau eines Dachfensters oder einer Gaube). Mehr Informationen zum Thema Sparrendach, findest du in diesem Fachartikel.
In Wikipedia ist zu lesen, dass das Rähm bei einem Fachwerkhaus auch als Pfette bezeichnet wird. Das ist jedoch nicht korrekt. Während das Rahmholz oder das Rähm, das oberste Holz der Fachwerkwand darstellt, ist die Pfette ein unabhängiges Bauteil.
Diese Bauteile werden heutzutage meistens aus Konstruktionsvollholz oder auch KVH konstruiert. Früher nutzte man auch Eichenbalken.
Was bedeutet „Konstruktionsvollholz bzw. KVH“? tl;dr
Kunstruktionsvollholz (KVH) ist ein güteüberwachtes Schnittholz aus Nadelholz der Sortierklasse S 10 und einer Holzfeuchte von ω = 15 ± 3 %. Die Oberfläche ist gehobelt und gefast (KVH Si). KVH NSi ist egalisiert und gefast. KVH hat die Vereinigung Deutscher Sägewerksverbände und der Bund Deutscher Zimmermeister ins Leben gerufen. Ziel des Ganzen: ein Bauprodukt zu definieren, welches für sichtbare Holzbauteile aus Vollholz geeignet ist und zusätzlich mangelfrei und wirtschaftlich ist.
Je nach Dimension der Balken setzen wir eine Stützweite von 4 m bis 6 m ein. Pfetten können auch verlängert werden, beispielsweise durch eine traditionelle Holzverbindung (z. B. Gerberstoß). Bei größeren Stützweiten oder erhöhter Schneelast wird auch Brettschichtholz (BSH), Fachwerk- oder Wellstegträger eingesetzt. Das ist bei sehr großen Stützweiten oft wirtschaftlicher. In jedem Fall sollte man die Dimension und Stützweite berechnen oder berechnen lassen.
Firstpfette
Die Firstpfette übernimmt die Kräfte, die von den Sparren im Firstbereich aufkommen. Die Firstpfette leitet die Kräfte über Pfosten oder tragende Wände an andere tragende Elemente oder direkt an das Fundament weiter.
Dachpfetten werden dabei so dimensioniert, dass die Längsaussteifung gewährleistet wird. In Europa ist es üblich, dass Sparren eine Kerve bekommen, damit diese sauber aufliegen und gut befestigt werden können. In anderen Ländern (zum Beispiel in Südamerika) werden die Sparren einfach so auf die Pfette gelegt (nicht zu empfehlen!).
Mittelpfette
Die Mittelpfette liegt meistens im oberen Drittel einer Dachkonstruktion und verhindert das Durchhängen der Sparren. Die Mittelpfette leitet die aufkommenden Kräfte über Pfosten oder tragende Wände an andere tragende Elemente oder direkt an das Fundament weiter.
Auch hier bekommen die Sparren die gleiche Kerventiefe wie im Bereich der Firstpfette. Je nach Konstruktion ist auch in diesem Fall eine Längsaussteifung notwendig.
Je nach Länge der Dachfläche kann man mehr als eine Mittelpfette positionieren. Das sollte am besten mit einem Fachmann besprochen werden. So eine statische Berechnung ist wichtig!
Fußpfette
Die Fußpfette liegt im untersten Bereich einer Dachkonstruktion. Die Fußpfette leitet die aufkommenden Kräfte über Pfosten oder tragende Wände an andere tragende Elemente oder direkt an das Fundament weiter.
Wenn die Fußpfette vollflächig aufliegt, kann dieses Bauteil kleiner dimensioniert werden. Solche Fußpfetten werden auch „Schwellen“, „Schwellenholz“ oder „Mauerlatten“ genannt.
Damit die Sparren schnell positioniert und befestigt werden können, bekommen die Hölzer in diesem Bereich ebenfalls eine Kerve.
Pfettensparren, Sparrenpfetten und Koppelpfetten
Dank eines Hinweises einer Dipl.-Ing. im Bereich Holzbau habe ich den Unterschied zwischen Koppelpfetten und Pfettensparren besser verstanden und diesen Fachartikel verfeinert (man lernt ja nie aus …).
Diese Pfettenkonstruktionen werden hauptsächlich im Hallenbau verwendet. In Abbildung 6 sieht man Pfettensparren/ Sparrenpfetten.
Die Pfetten werden, ähnlich wie bei den Sparren, gleichmäßig eingeteilt. Dabei liegt die Fläche der Pfetten nicht waagrecht, sondern parallel zur Dachfläche. Also ist die Pfette in die Dachneigung gedreht. Die Haupt-Binder haben meistens einen Abstand von 4 bis 6 m. Das muss auch hier statisch berechnet werden. Auf die Pfettensparren respektive Sparrenpfetten werden meistens Sperrholzplatten oder Holzschalungen montiert und obenauf die Dachhaut. Zusätzliche Sparren sind wegen der engen Pfetteneinteilung in der Regel nicht notwendig.
Was ist jetzt der Unterschied?
Der Begriff „Koppelpfette“ beschreibt die genutzte Verbindung einer Sparrenpfette. Die Pfetten werden also miteinander „gekoppelt“. Diese Koppelungen werden vernagelt, verschraubt oder verdübelt. Man könnte die Sparrenpfette auch einfach als Durchlaufträger gestalten.
Diese Zeichnung erklärt das noch einfacher:
Hier wird der Unterschied deutlich. Während sowohl die roten, als auch die grauen Bauteile Sparrenpfetten genannt werden, ist die Verbindung unterschiedlich. Die Koppelpfetten werden „gekoppelt“, während die Durchlaufträger „gestoßen“ werden.
Normen und Richtlinien
Es gibt einige Richtlinien und Normen, die man im Bereich der Pfetten beachten muss. Zum Beispiel beim Anschluss der Dampfbremse.
Was kostet so eine Dachpfette?
Der Preis einer Dachpfette richtet sich immer nach dem Preis des gewählten Bauholzes. Man unterscheidet zwischen Konstruktionsholz und Brettschichtholz (Duobalken und Triobalken).
Ein Fallbeispiel:
- Breite 10 cm
- Höhe 20 cm
Umrechnung (Preise richten sich nach den aktuellen Händlerpreisen):
- Für die oben genannte Dimensionen: KVH kostet rund 12 EUR pro Meter, das wären für 600 cm ca. 72 EUR.
- Für die oben genannte Dimensionen: BSH kostet rund 18 EUR pro Meter, das wären für 600 cm ca. 108 EUR.
Die Differenz ist nicht sehr groß, weshalb auch immer mehr BSH verbaut wird. Teuer wird es, je größer der Querschnitt wird. Wobei das KVH keine so große Querschnittauswahl hat, wie das BSH.
Wie befestigt man Sparren auf den Pfetten?
Die Befestigung erfolgt meistens über Sparrennägel oder Sparrenschrauben (Senk- oder Tellerkopf, meistens 8 mm bis 10 mm Durchmesser).
In wenigen Fällen werden auch Sparrenpfettenanker (Sparrenverbinder) genutzt. Der Grund liegt bei der aufwendigen Montage dieser Metall-Verbinder.
Fazit
In diesem Artikel haben wir also verschiedene Punkte behandelt. Pfetten sind wichtige Bauteile einer Dachkonstruktion. Sie werden unterschiedlich angeordnet und haben unterschiedliche Funktionen.
Diese Bauteile müssen, je nach Gegebenheit, berechnet und dimensioniert werden. Die Preise richten sich nach dem Querschnitt, der Länge und der Materialwahl.
Was würdest du sagen? Sind diese Bauteile komplex oder ist der Sinn dieses Bauteils klarer? Schreib gerne in die Kommentare …
hallo Samuel…ich renoviere gerade das Obergeschoss meines hauses aus dem jahre 1860 mit einer tollen gehackten dippelbaumdecke/boden und natürlich auch die ganzen pfetten…gehackt und schön anzusehen.
so jetzt bin ich gerade am dämmen…mit klemmfilz…zwischensparren…und dampfbremsfolie…die mittelpfetten sind im Wohnbereich…und möchte ich gerne auf sicht behalten…und nicht mit der folie umwickeln…weil man oft hört …es geht „nur“ mit einpacken samt folie…gleichzeitig will ich natürlich auch keine Probleme mit Feuchtigkeit bekommen…wie kann ich am besten vorgehen…mein gedanke war die folie von oben kommend… soviel als nötig mit geeignetem kleber an die pfette anbringen…und dann unter der pfette das selbe und bahnen weiter ziehen….bis knapp unter die fusspfette (nicht sichtbar)…und wieder abdichten knapp darunter am mauerwerk…ps kleiner spitzboden mit boden treppe gibts auch… Folie verläuft natürlich unter der decke… schrägen im spitzboden bleiben offen…spitzboden-boden wird gedämmt.
vielleicht hast du ein paar tips…glg Christian
Hallo Samuel wir haben ein altes Bauernhaus wo die Kehlbalken auf den Mittelpfetten Liegen die sind 16cm von den Sparren versetzt und somit keine Verbindung zu den Sparren haben. Meine Frage ist kann ich die Pfetten in den Spitzboden über die Kehlbalken setzen und die Pfosten verlängern? ich würde mich sehr freuen über eine Antwort von ihnen. Viele Grüße Thomas
Hallo Thomas,
bei einem alten Bauernhaus sind solche Konstruktionen nicht ungewöhnlich. Dein Plan, die Pfetten im Spitzboden über die Kehlbalken zu setzen und die Pfosten zu verlängern, könnte funktionieren. Allerdings hängt die Umsetzbarkeit von der genauen Konstruktion und den statischen Anforderungen ab.
Da es sich hierbei um eine komplexe und sicherheitsrelevante Änderung handelt, rate ich dir dringend, das Ganze genauer durchzugehen. Falls das für dich interessant ist, empfehle ich diesen Weg: https://baubeaver.de/lp-beratung/
Viel Erfolg bei der Sanierung deines Bauernhauses!
Viele Grüße, Samuel
Tolles Lob für die Website baubeaver.de.
Zur Verbindung Sparren – Pfetten auf Pfosten stellt sich für mich die Frage einer Verbindung bei einer historischen Kleinbaute. In betreffenden Fall sind die Zapfenverbindung zwischen Pfette und Querbalken nicht mehr kraftschlüssig miteinander verbunden: Offensichtlich könnten die horizontalen Kräfte nicht voll aufgenommen werden und führten zu einer Verformung. Wie könnte die Verbindung denkmalgerechte saniert werden?
Dank & Gruss
Hallo Marco,
das müsste ich mir genauer ansehen. Bitte einmal hier entlang…
Hallo Herr Schneider,
Könnten Sie mir sagen, wie man Pfetten unterfüttern kann, falls der Untergrund uneben ist? Also mit welchem Holz kann man die Pfetten unterfüttern während der Montage vom Dachstuhl. Soweit ich weiß, soll man Hartholz nutzen, allerdings weiß ich nicht welches Holz 🙂
Außerdem könnten Sie mir ein gutes zulässiges Material zum schließen von dem Spalt unter der Pfette?
In welchen Normen kann ich nachschaue, wie weit die Befestigung der Pfetten voneinander entfernt sein sollen?
Des Weiteren möchte ich gerne wissen, wie der Pfetten-Sparrenanschluss ausgebildet wird gemäß DIN Normen. Leider habe ich keinen Zugriff auf die Normen und kann diese Infos nicht finden.
Zum Nageldichtband habe ich noch frage, und zwar ab wann ist dieser Pflicht? wenn ja! kann ich Unterspannbahn mit integriertem Band nutzen?
Vielen Dank in Voraus und nette Grüße
Ghatasheh
Hallo Ghatasheh,
die Unterfütterung würde ich mit Millimeterblätchen umsetzen, also die, die man auch im Fensterbau nutzt. Wichtig ist hierbei, dass diese gleichmäßig verteilt sind, und zwar so, dass die Pfette nicht kippen kann.
Die Pfette kannst du zum Beispiel ausdämmen. Glas oder Holzfaser sind ganz praktisch. Wie die Pfetten befestigt werden, muss statisch ermittelt werden. Sparren werden durch Sparrennägel, Schrauben oder Sparrenpfettenanker befestigt. Und noch zum Nageldichtband: Das liegt an der Neigung des Dachs. Da musst du beim Ziegelhersteller nachfragen, was dieser vorschreibt. Hast du da Angaben bekommen?
Danke für die tolle Zusammenfassung und bildlichen Erklärungen!
Hi Chris,
gerne. Danke für deinen Kommentar… 😉
hallo samuel
ich möchte in einem hochstudhaus eine schlepplukarne einbauen. da diese 4.80m breit werden soll, muss ich einen wechsel über 6 balken machen, die ich schneiden muss. wie und in welcher dimension würdest du das machen?
gruss
thomas
Hallo Thomas,
das würde ich berechnen. Die Berechnung hängt von mehreren Faktoren ab, vielleicht hilft dieser Weg?
Eine tolle Erklärung, vielen Dank!
Hi Niels-Erik,
sehr gerne. Danke für dein Kommentar.
Hallo Samuel,
ich stehe vor der Frage, wie ich ein koppelpfettendach einer Scheune dämmen soll. Die Dachfläche ist mit Brettern verschalt. Statt Binder gibt es drei geschlossene Kraftdreiecke im Abstand von ca. 3,5m und die Giebel aus Mauerwerk worauf die koppelpfetten auflagern. Wie muß ich vorgehen, angefangen mit der äußeren Dampfbremse, Dämmmaterial und innerer Dampfsperre…..
Vielleicht hast Du eine Vorstellung von dem Dach, wenn nicht, schicke ich gerne auch Fotos davon.
Beste Grüße, Michael
Hallo Michael,
du kannst mir die Bilder zusenden.
Hallo Samuel, ja, Danke für deine Antwort. Ich versuche Mal Bildmaterial anzuhängen.https://photos.app.goo.gl/MJNhBfBd843Szk1P9
Hi Michael,
in deinem Fall würde ich die Koppelpfetten ausdämmen (wobei die alten Balken nicht ganz so einfach zu dämmen sind). Unter den Koppelpfetten kommt die Dampfbremse und auf die Koppelpfetten kommt eine Unterspannbahn.
Hilft das weiter?
Samuel
Hallo Samuel, ja, ich denke so habe ich das mir vorgestellt. Ich wollt vermeiden das Dach abzudecken, aber das muss wohl doch gemacht werden um die Unterspannbahn gescheit zu verlegen, nicht wahr?
Danke für Deine Beratung.
Liebe Grüße,
Michael
Hi Michael,
jep 🙂
Das wäre also die Unterspannbahn auf die Holzverschalung drauf, oder? Zwischen den Koppelpfetten würde ich dann mit Steinwolle dämmen und dann die Dampfbremse montieren und dann die lattung für die Innen-Verkleidung gegen die koppelpfetten befestigen?
Hi,
jawohl. Du kannst noch den Ubakus U-Wert Rechner nutzen um ganz genaue Werte zu bekommen. Sehr gutes Tool…
Hallo Samuel,
danke für die aufschlussreichen Darstellungen. Gut gemacht.
Das Dach unseres Stalles soll ein Pfettendach sein. Nun hat dieses eine ganz andere Stützform, als ich es bisher bei allen Pfetendachdarstellungen gesehen habe.
Es ist mit einer Stücke vom Sockel der Wand aus nach oben zur Firstpfette gehend. Auf dem Boden liegt ein Balken, der vom Sockel der Wand nochmal ca 50cm in den Raum geht.
Auf der Höhe der Fußpfette geht ein horizontal laufender Balken von derStütze zurFußpfette. Damit wirkt es fast wie ein Z. Diese Stütze gibt es jeweils links und rechts, über die Länge von 9 m nur einmal im Dachstuhl.
Zudem sind auf 2/3 Höhe des Dachstuhls Schwadenbretter quer durch den Dachstuhl zu den Dachbalken genagelt.
Kennst Du solche Konstruktionen und kann ich die Querbretter weiter nach oben versetzen oder sind diese gar unnötig?
Viele Grüße und Danke!
Andreas
Hallo Andreas,
das kann man so nicht sagen, ich bräuchte mehr Informationen. Aus dem Grund empfehle ich diesen Weg…
Hallo ein schöner Artikel!
Bei dem Dach unseres Hauses liegen die Sparren auf First, Mittel und Fußpfette. Im Bereich der Fußpfette ist allerdings noch ein weiterer kurzer Sparren aufgesetzt. Dadurch bekommt das Dach in diesem Bereich einen flacheren Winkel. Zwischen Fußpfette und Dachlatten entsteht dadurch etwa ein offener Bereich von ca. 50 cm Höhe. Dieser ist zur Zeit mit Ziegeln ausgemauert, die Ziegel liegen auf der Fußpfette. Gibt es einen Namen für diese Dachart und ist es üblich, dass dieser Bereich zugemauert wird oder kann dieser Bereich auch einfach mit Holz verschlossen und mit Mineralwolle gedämmt werden?
Viele Grüße
Christoph
Hallo Christoph,
was meinst du mit zugemauert? Die kleinen Sparren nennt man Aufschieblinge und das wird teilweise genutzt.
Hallo Samuel,
wir haben ein Haus, dessen Dach über die beiden Giebelwände hinausragt und auf dessen Pfetten sich gerne Tauben im freien Bereich zwischen den Dachsparren niederlassen oder sogar Nester bauen.
Spricht etwas dagegen, diese „Lande- und Aufenthaltsbereiche“ für Vögel zu verschalen (also zwischen Pfetten-Oberseite und Dachunterseite und zwischen den Sparren mit Brettern zu verschließen)?
Hättest Du für dieses Vorhaben einen konkreten Tipp, welches Holz besonders geeignet wäre?
Besten Dank im Voraus und viele Grüße
Rolf
Servus Rolf,
Bautechnisch? Das ist Grundsätzlich möglich. Ich würde nur darauf achten, dass sich nirgends Tauwasser bildet. Ich schätze, dass das Holz geschützt ist: dann würde ich einfach Schalungsbretter nehmen. Zur Sicherheit noch die Oberflächen behandeln und gut ist 😉
Hallo Samuel,
Ich habe ein Blockbohlen Haus von Weka gekauft und wundere mich über den Dachaufbau, der besteht bei dem Haus bei einer Dachgröße von 270 x 390 cm aus nue einer firstpfette und den Seitenwandbohlen das Haus hat ein Grundmaß von 235 x 301 cm. Ist da eine Pfette ausreichend? Da ich vorhabe das Dach mit Bitumenschindeln einzudecken und bei einer Dachbrettlänge von ca 190 cm ohne Stütze das Gewicht eventuell durchbiwgen würde. Ich hoffe Sie können mir hier etwas helfen.
Liebe Grüße Thomas
Hallo Thomas,
ich bräuchte noch mehr Informationen und Zeit um eine solide Antwort zu geben. Deswegen bitte diesen Artikel lesen…
Als erstes möchte ich sagen: Chapeau! Wirklich gut gemacht und verständlich erklärt.
Ich bin gelernter Maschinenbau-Ingenieur (gezwungenermaßen) und habe mich eigentlich schon seit meiner Jugend für den Holzbau interessiert.
Für einen kompletten Neuanfang ist es mit 56 Jahren wohl etwas spät, aber in meiner Freizeit beschäftige ich mich mit der Planung eines Hauses in Holzständerbauweise.
Aufgrund der Tatsache, dass ich mir alles anlesen muss, ist diese Seite wirklich sehr lehrreich für mich. Ganz lieben Dank.
Eine Frage habe ich noch:
Gibt es Regeln, wie tief die Sparren ausgekerbt werden müssen? Für eine kurze Beschreibung wäre ich sehr dankbar.
Herzliche Grüße
Thorsten
Hallo Thorsten,
Wow danke! 🙂 Ich bleib weiter am Ball! Und dir viel Freude beim Bauen.
was du suchst ist das Obholzmaß und das beträgt in der Regel 3/4 der Sparrenhöhe. Nähere Infos findest du hier…
Hallo Samuel.
Vielen Dank. Den Link hab ich nach ein bisschen stöbern selber schon gefunden ? Wirklich gut erklärt.
Es macht richtig Spaß von Dir zu lernen.
Herzlichen Dank
Thorsten
Thorsten! Danke für dein Kommentar und viel Erfolg bei deinem Projekt. 😉
Ich bin Student im Bauingenieurwesen, und dein Artikel ist wirklich hilfreich geschrieben. Danke!
Hallo Isabelle,
das ist mal ein Kommentar 🙂 Vielen Dank und ich wünsche dir viel Erfolg bei deinem Studium!
Hallo Samuel,
super Beitrag, der mir beim Verständnis sehr weiter hilft. Ich bin derzeit an der Planung für meine Hauserweiterung (Aufstockung auf einer Dachseite). Auch ich habe ein Pfettendach, welches bereits vor knapp 30 Jahren einmal, auf der selben Dachseite wie nun die Aufstockung kommen wird, erweitert/verlängert wurde.
Hierbei wurden vom ursprünglichen Dach die Sparren verlängert und wiederum auf einer Mittelpfette sowie Fußpfette abgestützt.
Da ich auf dieser Seite eine Aufstockung machen möchte (mittels Holzständer) wird die gesamte Dachkonstruktion einseitig verändert und an den Giebelseiten entstehen „Löcher“ durch die neue, niedrigere Dachneigung als bisher. Diese Löcher möchte ich ebenfalls, mittels Holzständer schließen.
Hier nun meine eigentlichen Fragen.
1. Benötige ich einen Ringanker auf dem Giebelmauerwerk um die Holzständer zu befestigen oder nicht?
2. die Mittelpfette wird im Gesamten um ca 0,8-1 Meter angehoben und etwas zum derzeitigen Standort versetzt. Die Wand auf der die Pfette nur zu etwa 2,5Metern auflag (Pfette hat eine Gesamtlänge von 11 Metern und wird im Raum nochmals durch einen Pfosten abgestützt) hatte ebenfalls einen Ringgurt. Kann ich diese Wand ohne weiteres entfernen und benötigt die neue Wand auf der die Pfette aufliegen wird auch wieder einen Ringgurt oder nicht?
Danke für deine Hilfe
Ich hoffe, das war halbwegs verständlich erklärt.
Grüße Marcel
Hallo Marcel,
in diesem Fall empfehle ich diesen Weg.
• Was für Holzverbindungen können beim First gemacht werden?
Hallo Felix,
eine Schwalbenschwanzverbindung.
Hallo Samuel,
eher durch Zufall bin ich auf diese Seite gestoßen (auf der Suche nach Fußpfette.. Dimensionierung).
Klasse Website, sehr informativ, grafisch sehr gut gestaltet und viele Informationen, die man normal bei den Profis vom Abbundzentrum, Großhandel etc. suchen würde (und dort nicht findet).
Besten Dank, hier werde ich weiter stöbern und lesen.
Viele Grüße
Benny
Hallo Benny,
danke für deinen Kommentar und viel Spaß bei deinem Projekt.
Gruß,
Samuel
Es gibt auch die Kombination zwischen Sparren und Pfettendach
Meine Scheune hat 13 m Spannweite, es gibt keine Firstpfette aber 2 Mittelpfetten, die Last der Sparren wird aber direkt auf die langen Bundbalken abgetragen. Das Vordach ist angeschleppt. Eine sehr holzsparende und trotzdem stabile Bauweise, nach 100 Jahren ist das Dach immer noch gut.
(Die Pfosten unter den Pfetten tragen auch noch die Hocheinfahrt)
Hallo Christian,
das ist das schöne am Holzbau: Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Mich begeistert zur Zeit der japanische Holzbau. Auch etwas gaaanz besonderes.
Guten Tag Herr Schneider
Danke für den sehr guten Bericht.
Vielleicht können Sie mir Ihre Meinung zu folgendem Problem sagen, dass ich derzeit habe:
Ich baue mir auf meinem Grundstück eine Art Carport in den Abmessungen ca. 7 x 6 Meter. Darauf soll ein Pfettendach. Die Pfetten sind etwa 7 Meter lang. Da die Sparrenlänge nur etwa 4 Meter betragen wird, würde ich auf die Mittelpfette verzichten und nur Fuss- und Firstpfette errichten. Als Eindeckung würde ich Falzziegel verwenden.
Mein eigentliches Problem ist nun, dass die Länge der Fusspfetten nicht gleich ist. Das liegt am Grundstück, welches nicht 100 % ig rechteckig ist. Im Ganzen ist die eine Seite genau 10 cm länger/kürzer als die andere. Was würden Sie tun: Pfetten trotzdem gleich lang machen, was zur Folge hätte, dass die Giebel nicht genau parallel über den Aussenänden verlaufen – oder aber eine Pfette 10 cm kürzer machen und die Sparrenpaare dann jeweils vermitteln – dadurch wären die Giebelseiten nicht parallel zueinander aber parallel zu den Aussenwänden?
Ich hoffe, ich habe mich verständlich ausgedrückt 😉
Vielen Dank.
Gruss aus Ungarn
Matthias Fischer
Hallo Matthias,
wegen Urlaub kommt jetzt erst die Antwort – sorry dafür 😉
Zu deiner Anfrage: ich würde gerne diesen Weg empfehlen.
seid längerer Zeit habe Ich nicht so ein detaillierten Beitrag gelesen. Hut ab.
Die Know-how To Use Kommentare waren sehr interessant. Ich bin sehr begeistert.
Ich werde weiter deinen Blog verfolgen. Ich werde auch einige Fragen an dich richten in nächster zeit und
Ich würde mich sehr darüber freuen wenn du mir antworten würdest 🙂
Ich wünsche dir noch einen Guten Tag.
Bis zum nächsten Mal,
Tschüss
Waldemar
Hallo Waldemar Kalkstein,
danke für dein Lob. Und natürlich: du kannst immer fragen. Nur bei Schleichwerbung reagiere ich etwas empfindlich… 😉