In 10 Minuten lernst du: richtig Holz schleifen

Das Holz schleifen ist ein uraltes Fertigungsverfahren, das noch heute häufig genutzt wird.

Auch ein Heimwerker kommt um diese Technik nicht herum. Beim Renovieren oder beim Tisch und andere Möbel abschleifen gehört diese Technik einfach dazu.

Das Schleifen gehört zum Spanen mit geometrisch unbestimmter Schneide.

Im Gegensatz dazu steht z.B. das Drechseln, Sägen oder Hobeln, Spanen mit einer bestimmten Schneide.

Schleifarten und Schleifmittel gibt es viele. Wie man richtig schleift und welches Schleifmittel für dein Werkstück das richtige ist, zeige ich dir in diesem Artikel.

Holz schleifen – womit?

Schon die alten Griechen hatten Schleifmaschinen. Teilweise wurden diese sogar mit Öl oder Wasser gekühlt.

Auch im Mittelalter wurde in Deutschland bei der Metallbearbeitung geschliffen. Vor allem in der Gegend um Solingen gab es verschiedene Hammerwerke, in denen Klingen geschmiedet wurden.

Am nahe gelegenen Fluss, der Wupper befanden sich Schleifmühlen zur Nachbearbeitung. Früher wurde als Schleifmittel vor allem Mühlsandstein verwendet.

Dieser Artikel konzentriert sich auf das Holz schleifen. Im Folgenden findest du die Werkzeuge, die zur Bearbeitung gebraucht werden.

Holz kannst du manuell von Hand schleifen oder mit einer Schleifmaschine. Im Folgenden erst einmal die Schleif-Werkzeuge. Dazu gehören:

Achtung!

Solltest du schleifen, dann musst du unbedingt die Sicherheitsvorkehrungen beachten. Zum Beispiel wird in der Technischen Regel für Gefahrstoffe (TRGS) 553 „Holzstaub“ geregelt, dass der Schichtmittelwert von Holzstaub am Arbeitsplatz 2 mg/m³ nicht überschreiten sollte. Eine gut funktionierende Absaugung, Staubgeminderte Arbeitsbereiche, Luftrückführung und eine regelmäßige Reinigung sind schon mal wichtige Grundlagen. Zusätzlich wird in den Technischen Regeln für Gefahrstoffe (TRGS) folgende Ausrüstung empfohlen:

  1. Halb-/Viertelmasken mit P2-Filter
  2. Partikelfiltrierende Halbmasken FFP2
  3. Filtergeräte mit Gebläse TM 1P oder solche mit Gebläse und Helm oder Haube TH2P, wenn diese eine Warneinrichtung für den Ausfall des Gebläses besitzen.

Schleifen mit dem Schleifpapier

Achte auf hochwertiges Schleifpapier mit einer hohen Standzeit. „Standzeit“ steht für die Zeit, in der es nutzbar ist. Minderwertiges wird schnell stumpf und nützt nichts mehr.

Wusstest du schon?

Ob du hochwertiges Schleifpapier in der Hand hast, kannst du daran sehen, dass die Schleifkörner fest an Papier kleben. Fahre dazu mit dem Fingernagel über die Körnung. Lösen sich keine Körner, wirst du mehr Freude daran haben.

Schleifpapier wird mit verschiedenen Schleifmitteln hergestellt. Zum Holz schleifen eignet sich sehr gut Korund. Dieses ist meist rotbraun.

Es gibt auch schärfere Schleifmittel, beispielsweise mit Siliciumcarbid. Allerdings sind diese recht teuer und die Standzeit steht in keinem Verhältnis zum Preis.

Schmirgel-, Quarz- oder Flintpapiere nutzen sich meist sehr schnell ab. Frag im Bauhaus am besten nach, welches Schleifmittel auf dem Papier ist. Oft ist das nämlich nicht gekennzeichnet.

Wusstest du schon?

Korund ist das zweithärteste Mineral nach Diamant.

Des Weiteren musst du natürlich auch noch auf die Körnungsstufen achten. Geschliffen wird immer
von grob zu fein.

Mit dem groben Schleifpapier werden grobe Unebenheiten beseitigt. Mit der immer feiner werdenden Körnung werden dann die Spuren des vorherigen Schliffs beseitigt.

Deshalb solltest du sehr grobes Schleifpapier nur einsetzen, wenn unbedingt nötig. Es hinterlässt sehr tiefe Spuren im Holz, die nur mit viel Nachschleifen wieder verschwinden.

Wusstest du schon?

Eine Körnung von 180 bedeutet nicht, dass 180 Schleifkörner auf einem cm² sitzen oder Ähnliches … Stattdessen bedeutet es, dass durch ein Sieb mit 180 Maschen pro Zoll ein Schleifkorn gerade noch durchfällt. Durch ein feineres Sieb würde es nicht mehr passen.

Schleifklotz oder Schleifschwamm

Um Schleifen von Holz mit Schleifpapier dein Ziel zu erreichen, benötigst du meistens auch einen
Schleifklotz oder einen Schleifschwamm.

Ein Schleifklotz eignet sich für Flächen und Kanten. Das hilft dabei, eine ebene Fläche zu schleifen. Es gibt diese Klötze in verschiedenen Ausführungen.

Rechts im Bild siehst du typische Schleifklötze aus Kork. Es gibt sie allerdings auch aus Holz oder Plastik. Du kannst dir auch selbst einen herstellen.

Bei Vollholz sollte der Klotz nicht nachgeben, damit Unebenheiten auch weggeschliffen werden. Bei Furnier sind Klötze mit einer Fließschicht sinnvoll.

Ein Schleifschwamm eignet sich besser für Profile und gewölbtes Holz. Diese Schwämme geben nach und sind so auch für Rillen und Rundungen geeignet.

Zusätzliches Werkzeug zum Holz schleifen

Zusätzlich benötigst du noch einen Lappen. Damit kannst du immer wieder die Holzspäne und den Holzstaub abwischen.

Wenn du Nassschleifen möchtest, brauchst du auch einen Schwamm. Damit kannst du dein Werkstück befeuchten.

Mit einem Handfeger lassen sich Holzspäne noch leichter und sauberer entfernen.

Manuelles Schleifen mit Schleifpapier

Auch beim manuellen Holz schleifen ist das Fixieren des Werkstücks sehr wichtig.

Spanne es am besten an deiner Werkbank, in deinem Schraubstock oder mit Schraubzwingen fest.

Geschliffen werden meist Werkstücke, die für das Lackieren oder Beizen oder anderes vorbereitet werden.

Ist es auch möglich Möbel aus Holz zu lackieren, ohne sie vorher zu schleifen?

Wenn es nicht wichtig ist, wie die Oberfläche am Ende aussieht, ist das natürlich auch möglich. Damit du allerdings eine ebene Fläche ohne abstehende Fasern und Krater erhältst, kommst du ums Schleifen nicht herum.

Für ein besonders sauberes Ergebnis solltest du dein Werkstück folgendermaßen bearbeiten:

Grobschliff

Der Grobschliff ist die erste Bearbeitung deines Werkstücks. Diesen Schritt solltest du mit Schleifpapier einer Körnung von 60 bis 80 durchführen.

Schleife längs der Holzfasern. Dabei solltest du nur wenig Druck ausüben. Dadurch würde sich nur Hitze entwickeln, die schlecht für das Schleifpapier ist.

Schleife so lange, bis alle groben Unebenheiten und abstehende Fasern verschwunden sind.

Das Holz nass schleifen

Um ein richtig feines Ergebnis zu erzielen, solltest du das Holz jetzt befeuchten. Fahre dazu mit einem feuchten Schwamm gleichmäßig über die gesamte Fläche.

Lass das Werkstück leicht antrocknen und schleife es nochmals mit der Körnung 120-140 ab. Du kannst es aber auch im nassen Zustand abschleifen.

Das „nass Schleifen“ hat den Vorteil, dass es nicht so staubt. Übe auch hier nicht zu viel Druck aus und schleife wie immer in Faserrichtung.

Entferne den Staub mit einem Lappen und fahre nochmals mit einem feuchten Schwamm darüber.

Wozu das alles?

Durch die Feuchtigkeit, die in das Holz eintritt, stellen sich die Holzfasern auf. Diese können dann leicht weggeschliffen werden.

Das ist wichtig, wenn dein Werkstück später mit Feuchtigkeit in Berührung kommen wird. Aber auch wenn du es später lackieren oder beizen willst, solltest du nass schleifen. Sonst stellt sich das Holz später mit der Farbe auf. Das sieht sehr unprofessionell aus.

Feinschliff

Nun kannst du zum Endschliff übergehen.

Nutze dazu feines bis sehr feines Schleifpapier (Körnung 180-240). Schleife nochmals in Faserrichtung über das jetzt schon sehr feine Werkstück.

Den Holzstaub kannst du mit einem Handfeger leicht wegfegen.

Überprüfe zum Schluss dein Werk. Fahre dazu mit den Fingern langsam über die bearbeitete Fläche.

Wo noch Unebenheiten zu finden sind, kannst du noch einmal nacharbeiten. Nutze auch hier wieder eine sehr feine Körnung.

Unebenheiten können auch mit einer Lampe entdeckt werden. Halte das Licht dazu seitlich an dein Werkstück.

Lackiertes Holz abschleifen

Nach den bisher genannten Schritten kannst du lackieren. Um ein noch besseres Ergebnis zu erzielen, kannst du nach dem Lackieren nochmals abschleifen.

Diesen Vorgang kannst du auch nochmals wiederholen.

Furnier schleifen

Furnier schleifen ist an sich nicht schwer. Um danach allerdings keine unschönen Stellen zu haben, solltest du einiges beachten.

Wusstest du schon?

Furnier ist ein Gebrauchsholz. Es besteht aus dünnen Holzblättern (ca. 0,5-8,0 mm), die auf weniger wertvolles Holz geklebt werden. Das Wort selbst kommt aus dem französischen (fournir). Es bedeutet bestücken oder beliefern.

Die sichtbare Holzplatte auf der Oberfläche ist sehr dünn. Beim Schleifen dieser musst du deshalb mit viel Gefühl vorgehen. Schnell entstehen Stellen, an denen das Füllholz zum Vorschein kommt.

Auch an den Kanten ist Vorsicht geboten. Wenn du zu oft oder zu stark an den Kanten schleifst, kann auch dort das Füllholz sichtbar werden.

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Holz schleifen mit der Schleifmaschine

Elektrische Schleifmaschinen gibt es ebenfalls in den verschiedensten Ausführungen. Es gibt Ausführungen mit Schleifpapierbesatz und andere, die mit Schleifscheiben arbeiten.

Bei größeren Schleiftellern muss man auf selbstklebendes Schleifpapier zurückgreifen. Die Schleifscheiben bei Winkelschleifern sind festgeschraubt. Die Schleifbänder von Bandschleifern werden durch Reibung an ihrem Platz gehalten.

Schleifpapier klettet oder klebt man auf die Schleifmaschinen. Bei einer Klettverbindung kann man das Papier leicht wechseln oder bei teilweiser Abnutzung auch drehen. Deshalb ist die Standzeit solcher Papiere höher.

Wichtig ist generell beim Schleifen mit einer Schleifmaschine, dass kein starker Druck auf das Gerät ausgeübt wird.

Oft vermuten Anfänger, dass sich die Arbeitszeit dadurch verkürzt.

Dem ist aber nicht so.

Die Schleifmaschine wird dadurch im freien Lauf gebremst und es entwickelt sich Hitze. Diese wiederum kann dem Schleifpapier und dem Klettverschluss bei Schwing- und Exzenterschleifern schaden.

Im Folgenden nun einige gängige Schleifmaschinenarten:

Bandschleifer

Damit kann man schneller als mit jedem anderen Schleifgerät Fläche abtragen.

Da dabei aber auch leicht Furchen ins Holz geschliffen werden, solltest du möglichst leicht schräg zur Faserung schleifen.

Der Bandschleifer eignet sich wunderbar für Bretter, Balken und sonstiges ebenes Holz.

Deltaschleifer

Der Deltaschleifer wurde nach dem griechischen Buchstaben Delta benannt. Dieser hat dieselbe Form wie der Schleifteller dieser Maschinen.

Diese Schleifmaschine arbeitet, wie der Schwingschleifer, mit einer schwingenden Schleifplatte.

Der Vorteil der Dreiecksform ist, dass sie einfach in jede Ecke passt.

Winkelschleifer

Man kann Holz auch mit dem Winkelschleifer schleifen. Damit kannst du allerdings nur grob vorbearbeiten.

Bei dieser Schleifmaschine dreht sich eine Schleifscheibe um die eigene Achse.

Gewölbtes wie auch planes Holz kann man damit sehr gut bearbeiten.

Tellerschleifer

Tellerschleifer gibt es in verschiedenen Ausführungen. Sie werden als Handschleifgeräte wie auch als stationäre Schleifmaschinen hergestellt (z.B. zum Parkett schleifen).

Ausgeführt wird der Tellerschleifer als Einscheiben- oder als Dreischeiben-Schleifmaschine. Sehr nützlich ist diese Schleifmaschine zum Entfernen von Lackresten.

Schwingschleifer

Hierbei handelt es sich um einen „Schleifer für das Feine“.

Bei dieser Ausführung wird eine rechteckige Schleifplatte in Schwingung versetzt. Auf dieser Schleifplatte ist ein Schleifpapier befestigt.

Die Schleifmaschine führt man dann kreisförmig über das Werkzeug.

Mit dem Schwingschleifer kannst du wunderbar Oberflächen fein abzuschleifen.

Exzenterschleifer

Hierbei handelt es sich um eine sehr moderne Schleifmaschine. Hier dreht sich eine Schleifscheibe und bewegt sich gleichzeitig auch hin und her.

Der Exzenterschleifer trägt dabei relativ viel Material ab. Gleichzeitig hinterlässt er aber auch ein sehr feines Schliffbild. Sehr gut lassen sich damit gewölbte Flächen schleifen.

Einscheiben-Schleifmaschine

Eine große Stand-Schleifmaschine mit einem rotierenden Schleifteller.

Damit kannst du beispielsweise das Parkett abschleifen.

Je nach Aufsatz können allerdings auch andere Werkstoffe bearbeitet werden.

Es gibt verschiedene Schleifteller. Ganz grob lässt es sich in zwei Kategorien einteilen: Weich und hart. Weiche Teller nutzt man in der Regel für runde Bauteile oder wenn man die Kanten abrunden möchte. Harte Teller nutzt man eher für flache Objekte. Würde man weiche Teller bei geraden Objekten nehmen, würden leichte Wellen entstehen.

Warum?

Holz ist nie gleich hart bzw. weich. Allein die Stichworte Splint- und Kernholz erklären schon diese Tatsache. Damit alle Schichten gleich abgetragen werden, empfiehlt es sich in diesem Fall eher einen harten Teller zu nutzen.

Dreischeiben-Schleifmaschine

Diese Maschine ähnelt der Einscheiben-Schleifmaschine. Allerdings kann mit der Dreischeiben-Schleifmaschine schneller, effizienter und auch sauberer gearbeitet werden.

Die drei Schleifteller drehen sich meist gegeneinander. Das wirkt sich sehr günstig auf das Endergebnis aus.

Randschleifmaschine

Dreischeiben- wie auch Einscheiben-Schleifmaschinen sind nicht sehr wendig. Damit gelangst du nicht in alle Ecken.

Deshalb braucht man für kleinere Arbeiten auch eine Randschleifmaschine.

Sie ist um ein Vielfaches leichter und es gibt leicht austauschbare Aufsätze. Damit kannst du zum Beispiel Treppen, Ecken oder andere schwer zugängliche Bereiche schleifen.

Im Video siehst du eine Randschleifmaschine in Gebrauch.

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Walzenschleifmaschine

Diese Schleifmaschine ist schon sehr lange auf dem Markt und auch sehr einfach in der Handhabung.

Es handelt sich um eine große Maschine, die einem Rasenmäher ähnelt. Das Schleifmittel bildet hier ein Endlosband. Damit kannst du alle Arten von Parkett schleifen.

Wusstest du schon?

Die ersten Maschinen, die zum Abschleifen von Parkett dienten, waren Walzenschleifmaschinen.

Langbandschleifmaschine

Auch bei dieser Schleifmaschine ist das Schleifmittel ein Endlosband von 7 bis 8 m Länge. Dieses Band kannst du unterschiedlich stark spannen.

Es gibt auch Doppelbandschleifmaschinen. Mit diesen kann der Grobschliff und der Feinschliff ohne Bandwechsel durchgeführt werden.

Sogar der Nassschliff ist mit diesen Schleifern möglich. Auch diese Schleifmaschine eignet sich für das Schleifen von Parkett.

Kantenschleifmaschine

Hier haben wir eine stationäre Maschine, an der du Kanten schleifen kannst.

Auch diese Schleifmaschine arbeitet mit einem Schleifband. Man kann daran schräge, gerade und auch geschweifte Kanten schleifen.

Breitbandschleifmaschine

Hier haben wir wieder einen Bandschleifer. Diese Schleifmaschine arbeitet auch mit Schleifbändern.

Diese schwingen gleichzeitig hin und her. So ist das Endergebnis von noch höhere Qualität.

Hiermit kannst du Oberflächen schleifen, sowohl Vollholz, Furnier wie auch lackierte Flächen.

Parkett schleifen

Die Oberfläche deines Parketts abzuschleifen, ist eine aufwendige Arbeit.

Bist du Mieter? Dann solltest du als Erstes mit deinem Vermieter sprechen.

Wichtig ist hier eine vertragliche Regelung. Sollten große Beschädigungen im Parkett vorliegen, muss unter Umständen sogar der Vermieter dafür aufkommen.

Vergiss auch nicht im Vorhinein Fotos zu machen. Oft kommt es nämlich danach Streit über den ursprünglichen Zustand des Parketts.

Lege diese Fotos zu deinem Übernahmeprotokoll.

Parkett kannst du selbst schleifen oder schleifen lassen. Schleifmaschinen kannst du in fast jedem Bauhaus leihen.

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Parkett schleifen lassen – Die Preise

Wer sich die schweißtreibende Arbeit nicht antun möchte, kann sich seine Holzdielen auch schleifen lassen. Da muss man sie allerdings auf einige Kosten einstellen.

Zu berechnen sind:

  • Quadratmeter Parkett, die abzuschleifen sind: ca. 25 € x qm
  • Wenn vorhanden: Sockelleisten demontieren und wieder anbringen: ca. 5 € x lfd. m
  • Fahrtkosten für die Handwerker: ca. 20-40 € (je nach Km-Pauschale)
  • Unter Umständen Zwischen- und Endreinigung: 90 €

Bei 20 Quadratmetern würdest du dabei schon auf mindestens 700 € kommen.

Lass dir am besten von verschiedenen Firmen Angebote machen. Gleichzeitig kannst du im Baumarkt nachschauen, wie viel eine Schleifmaschine und Schleifmittel samt Ölen und Co. kosten.

Dann kannst du selbst ausrechnen, was für dich günstiger ist.

Vergiss auch nicht die Zeit, die du investieren musst, um es selbst zu schleifen!

Rundungen schleifen

Rundungen werden meist von Hand geschliffen.

Die Gefahr dabei ist allerdings, dass durch unterschiedlich aufgebrachten Druck eine sauber gefräste Rundung zerstört werden.

Hier gibt es einfache Lösungen für die Handbearbeitung, wie auch für das Schleifen mit der Maschine:

  • Wenn du gerne die Maschine arbeiten lässt, empfehle ich dir einen Exzenterschleifer. Darauf kannst du Schaumstoffpads kletten (Interface Pads). Darauf wiederum wird das Schleifpapier geklettet. So gibt die Unterlage nach und die Rundung wird gewahrt.
  • Dasselbe gibt es auch für Handteller. Ausgestattet mit den Schaumstoffpads und dem Schleifpapier entsteht mit eigener Körperkraft dasselbe Ergebnis. Ein ähnliches Ergebnis ergibt auch die Nutzung eines Schleifschwammes, denn dieser passt sich ebenfalls der Rundung an.
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Ecken schleifen

Damit du auch in verzwickte Ecken gelangst, empfehle ich dir den Deltaschleifer. Durch die dreieckige Deltaform kann so gut wie jede Ecke abgeschliffen werden.

Holzbalken schleifen

Oft muss man beim Renovieren, sichtbare Dachbalken abschleifen, damit sie zum neuen Stil passen. Diese bestehen meist aus Fichten- oder Tannenholz.

Wie geht man dabei am besten vor? Hier ein paar Hinweise.

Bei der Entscheidung, welcher Schleifer für diese Arbeit der richtige ist, kommt es auch auf die Abtragsmenge an.

  • Ein Exzenterschleifer ist eine moderne Lösung beim Renovieren. Er kommt zum Einsatz, wenn du schnell viel Material abschleifen möchtest.
  • Auch Bandschleifer sind für schnellen Abtrag die richtige Wahl.
  • Musst du dagegen viele Ecken ausschleifen, erleichtert dir ein Schwingschleifer oder ein Deltaschleifer die Arbeit. Damit kannst du allerdings lang nicht so viel Material auf einmal abtragen und die Arbeit dauert entsprechend länger.

Wusstest du schon?

Wenn du die Maserung des Holzes hervorheben möchtest und eher einen rustikalen Stil planst, kannst du auch ein Bürsten in Betracht ziehen.

Für solch ein „Strukturieren“ der Balken eignen sich Bürstmaschinen mit Bürstenwalze. Damit werden die Balken gereinigt und die Maserung hervorgehoben.

Fazit

Holz schleifen ist somit ein großer Überbegriff für viele Schleifarten.

Bevor du startest, mache dir also erst einmal Gedanken darüber, was dir bei den Abschliff am wichtigsten ist.

  • Muss die Oberfläche sehr fein sein?
  • Oder soll lieber in kurzer Zeit viel abgetragen werden?
  • Wenn du eine absolut glatte Oberfläche bevorzugst, kann auch das Hobeln eine Lösung für dich sein.
  • Darf nur wenig Material abgetragen werden, beispielsweise bei Furnier?

Ob Schleifpapier, Schwingschleifer oder Exzenterschleifer: wenn du dein Werkzeug richtig wählst und sauber arbeitest, wirst du ein schönes Ergebnis beim Holzschleifen erzielen.

Hey, ich bin Samuel. Schön, dass du da bist. Als gelernter Zimmerer und leidenschaftlicher Handwerker beschäftige ich mich gerne mit Fragen rund ums Handwerk. Auf meinem Blog „BAUBEAVER“ teile ich mein Wissen mit dir. Weiterlesen …

33 Gedanken zu „In 10 Minuten lernst du: richtig Holz schleifen“

  1. Auch ich gehöre zu den handwerklich ungeschickten Menschen, die das Schleifen des Parkettbodens lieber nicht selber übernehmen möchte. Fest steht jedoch, dass der aktuelle Zustand meines Bodens so nicht länger bleiben kann. Mit der Zeit haben sich nämlich deutlich sichtbare Kratzer gebildet, die insbesondere das Wohnzimmer schon lange nicht mehr einladend wirken lassen.

    Antworten
  2. Hallo Samuel,
    toller Artikel zum Thema … wir haben in den letzten Wochen auch so unserer Erfahrungen mit dem Thema Abschleifen von Holzbalken gemacht und diese dokumentiert. Für uns war die Flex tatsächlich ein besonders hilfreiches und effizientes Werkzeug. Vielleicht hilft das auch einigen deiner Leser weiter.
    Liebe Grüße
    Martin

    Antworten
  3. Super toller Artikel, das hat mir wirklich weitergeholfen. Vielen Dank, Samuel! 🙂

    Ich hätte noch eine Frage:
    Ich habe Äste im Wald gesammelt und möchte sie nun schön aufbereiten und für meine selbstgemachten Wandbehänge verwenden. Dabei möchte ich die natürliche Form der Äste beibehalten, aber die scharfen Bruchstellen abrunden usw..
    Bei manchen hat sich die Rinde bereits gelöst, bei anderen wiederum nicht. Wie bekomme ich die Rinde am einfachsten von den Ästen? Ich habe mir nach deinem Artikel eine Holzraspel und ein scharfes Schnitzmesser bestellt. Damit möchte ich die Rinde entfernen. Danach werde ich sie mit den genannten Schleifstärken mithilfe von Schleifschwämmen schön fein schleifen. Zusätzlich habe ich noch ein wenig Holzöl besorgt, um die Maserung hervorzuheben und das Holz zu schützen.

    Soweit der Plan…. Was sagst du dazu? Klingt das so, als könnte es funktionieren?
    Nur rein theoretisch, könnte ich mir die Vorarbeit mit der Holzraspel auch sparen und direkt mit den Schleifschwämmen an die Äste gehen?

    Vielen Dank schonmal! 🙂

    Antworten
  4. Hallo Samuel,

    endlich mal eine richtig umfassende, leicht verständliche Lehrstunde ( ohne Fachjargon) in der Theorie des Schleifens mit anschaulicher Bebilderung!

    Vielen Dank für die Mühe, sehr hilfreich!

    Los gehts zur Praxis, kann es gar nicht abwarten, mein soeben erworbenes theoretisches Wissen einer praktischen Prüfung zu unterziehen. 😉

    Antworten
  5. Danke für Tipps! Mein Sohn hat unserer Nachbarin im vorigen Monat den Parkettboden feingeschliffen und hat dazu die Kantenschleifmaschine seines Onkels eingesetzt. Hoffentlich folgt er unserem Familiengeschäft:) Wir alle legen alle unsere Hoffnungen darauf! Danke für diesen Erfahrungsaustausch!

    Antworten
  6. Hallo Samuel,
    haben uns eine historische Haustüre aus Eichenholz fertigen lassen.
    Hatte diese mit Osmo Grundlasur farblos gestrichen und dann mit einer weißen Lasur deckend von Osmo gestrichen.
    Leider bereue ich das ich die Türe nicht gebürstet habe 🙁 kann ich da jetzt noch etwas daran ändern?
    Liebe Grüße
    Sabine

    Antworten
  7. Hi, habe leider an meinem Holzboot die schadhafen Stellen zu tief geschliffen, dadurch sind vereinzelt kleine Monde entstanden, wie bekomme ich das hin das der vorhandene Lack um den Mond und der neue Lack wieder eins werden?

    Antworten
  8. Guten Tag,

    für Dreharbeiten benötigen wir Informationen zu Zimmermannarbeiten in den 50er Jahren. Wie wurde damals Holz abgeschliffen etc. Wurde damals bereits ein Schleifklotz/schwamm genommen? Vielleicht haben Sie auch noch andere Tipps.
    Sie können mich gerne unter der Telefonnummer 0173******* kontaktieren.

    Mit freundlichen Grüßen,
    Saskia Grebenstein

    Antworten
    • Hallo Saskia Grebenstein,

      da der Kommentar öffentlich ist, habe ich die Nummer verschlüsselt. Ich melde mich erst jetzt, da ich sehr viel um die Ohren hatte. Wenn das Thema noch aktuell ist, würde ich empfehlen das ganze via E-Mail zu lösen. Ich freue mich auf Ihre Anfrage.

      Antworten
  9. Hallo Samuel,

    sehr informativer Beitrag. Ich habe eine Frage, welchen Schleifteller verwendet man für Holz?
    Ich will im Dachboden die Balken abschleifen, diese Balken sind etwa 40 Jahre alt und ich will den schönen
    Naturholzton wieder hervorheben. Ich schleife mit einem Exzenterschleifer Gex 125 – 150 AVE, hier gibt es weich, mittel und hart.

    Antworten
  10. Hallo und vielen Dank für den interessanten Artikel. Ich habe selten so eine umfassende Anleitung zum schleifen von Holzböden gesehen. Bisher hatte ich mich nicht an dieses Thema herangetraut. Ich denke jetzt habe ich genug wissen um das abschleifen und neu versiegeln des Kinderzimmerbodens zu wagen.

    Antworten
  11. Hallo Samuel, ich bin völlig neu im heimwerkeln – habe aber wie viele Frauen die Aufbereitung veralteter Möbel, das „Bauen“ von Möbeln aus Europaletten und die Gestaltung von Regalen aus alten Weinkisten etc. für mich entdeckt. 🙂 Mein erstes Projekt aus Obstkisten ist abgeschlossen nun soll es ein TV Lowboard aus Europaletten werden :))!! Ich habe im Netz schon viel recherchiert und in deinem Blog abschließend fündig in Sachen Körnung etc. geworden. *Danke dafür :-)*
    Nun hilf mir… Ich fange morgen mit dem Schleifen der Europaletten an. Welche Körnung nehme ich wohl? Ich habe von meinem Opa einen Schwingschleifer und einen Deltaschleifer geliehen – damit muss es gehen :-)! Danke vorab und viele Grüße, Rebecca

    Antworten
  12. Hallo! Ich habe gerade deinen Blog entdeckt und werde nun öfter vorbeischauen. Hier findet man sehr hilfreiche und ausführlich erklärte Artikel. Super für jeden Heimwerker. Viele Grüße, Sven!

    Antworten
  13. Hallo,
    ich habe ca. 4,5cm dicke Bretter aus rohem Kiefernholz geschenkt bekommen und möchte mir ein Bett bauen. Teilweise enthalten diese Äste. An sich stört mich das nicht. Durch das Schleifen sind die Ringe zu Tage getreten. Und das sieht sehr schön aus. Aber durch das Schleifen sind auch feine Risse in der kreisförmigen Maserung entstanden (oder vielleicht waren die Spuren schon vorher vorhanden, das kann ich nicht mehr sagen) und auch nach langem Bearbeiten mit 320er Körnung waren die nicht rauszukriegen. Kannst du etwas dazu sagen, wie ich mit so einer Holzstruktur umgehen soll.
    Grüße, Magda

    Antworten
  14. Hallo Samuel,

    erstmal Danke für den tollen Beitrag. Jetzt habe ich noch eine zusätzliche Frage: Woher weiß ich, welche Körnung ich bei welcher Oberfläche benötige? Kannst du mir da einen Tipp geben?

    Vielen Dank im Vorraus!

    Antworten
    • Hallo Heiko,

      das freut mich, dass dir der Beitrag gefallen hat. Zu deiner Frage:

      als erstes wäre es wichtig herauszufinden welches Material du vor dir hast. Ist es Vollholz oder Furnier? Ist es Eiche oder Fichte? Die nächste wichtige Frage: was muss du wegschleifen? Oder willst du einfach nur eine glatte Oberfläche?

      Mal angenommen du schleifst ein Eichen Vollholz-Bauteil, dann würde ich mit einem 100 Schleifpapier starten und mich langsam hocharbeiten. Hier gibt es keine klare Regel. Wichtig ist mit der Faser zu schleifen und lieber weniger abzutragen.

      Hilft dir das weiter?

      Antworten

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