Du planst ein neues Projekt: Ein Carport, eine Hundehütte oder ein Umbau soll es sein.
Aber: welche Dachform ist die passende?
Im folgenden Beitrag werde ich dir einmal sämtliche Dachformen mit ihren Eigenschaften vorstellen. So kannst du dir ein Bild davon machen und die passende Form für dein Projekt heraussuchen.
SATTELDACH – einfach praktisch
Wenn dein Kind ein Haus malt, welche Dachform wird es ihm geben? In den meisten Fällen wird es ein Satteldach sein – die am weitesten verbreitete Dachform.
Aber warum entscheiden sich die meisten für diese Art Dach?
Wegen der vielen Vorteile und der einfachen Bauweise.
Erstellt wird solch ein Dach durch die Konstruktion eines Sparren- oder Pfettendaches. Dieser Aufbau eines Dachstuhls ist durch die rechtwinklige Form der Dachflächen relativ einfach und kostengünstig.
Satteldächer können durch die Variation der Dachneigung außerdem ganz besondere Bedürfnisse abdecken:
- Steiler Neigungswinkel: Sinnvoll in Regionen mit viel Regenwasser und Stürmen. Regenwasser wird schnell abgeleitet und der Wind kann keine große Sogkraft entwickeln.
- Flacher Neigungswinkel: oft genutzt in Regionen mit viel Schneefall. Vermindert die Lawinengefahr.
Satteldächer gibt es in vielen verschiedenen Dachneigungen und Traufhöhen. Dadurch ergeben sich folgende Dachformen:
- Flaches Satteldach: Dachneigung unter 30°
- Winkeldach (Neudeutsches Dach): Dachneigung über 45°
- Gotisches Dach (Altdeutsches Dach): Dachneigung über 62°
- Altfränkisches Dach (altfranzösisches Dach): Dachneigung von genau 60°
- Symmetrisches Satteldach: Beide Dachflächen sind gleich lang
- Asymmetrisches Satteldach: Eine Dachfläche ist länger als die andere
Wusstest du schon?
Die Traufe (oder Dachtraufe), ist die unterste Kante des Daches. Oft befindet sich dort die Dachrinne.
Interessant ist auch folgende Statistik aus der Trendsuche von Google:
Diese Dachart ist beliebt und wird immer beliebter. Das Interesse an Satteldächern hat in den letzten Jahren in Deutschland deutlich zugenommen.
FLACHDACH – ausbaufähig
Diese Art Dach gab es schon in der Antike. Aber auch hierzulande sind Flachdächer zu sehen.
Aber: Flachdächer sind doch meistens undicht!
Das stimmt nicht ganz.
Hier kommt es mehr auf die professionelle Erstellung und regelmäßige Wartung an. Flachdächer sind allerdings definitiv wartungsintensiver.
Allerdings besteht die Möglichkeit für weitere Konstruktionen, wie:
- Dachbegrünung,
- Dachterrasse,
- besondere Belichtungsmöglichkeiten wie Lichtkuppeln.
Ein Flachdach hat einen Neigungswinkel von 10° oder weniger. Empfohlen werden mindestens 1,1°.
PULTDACH – funktionell
Ein Pultdach ist genau genommen ein halbes Satteldach.
Das Pultdach wurde ursprünglich gerne in der Industrie für Lagerhallen genutzt. Mittlerweile wird es allerdings auch gerne im Wohnbereich eingesetzt.
Wann ist ein Pultdach für dich sinnvoll?
Wenn dir folgende Punkte wichtig sind:
- Geringe Wartung: Das Wasser kann leicht abfließen.
- Großer Wohnraum: Der Wohnraum ist durch die Schräge kaum eingeschränkt.
- Ausbaumöglichkeiten: Das Installieren von Fotovoltaik-Anlagen ist sehr einfach
Das Pultdach hat also gegenüber dem Satteldach und dem Flachdach einige große Vorteile.
Die Ausrichtung eines Pultdaches ist normalerweise Richtung Nordwesten (Wetterseite). Zur Fotovoltaik genutzte Pultdächer werden allerdings zur Sonnenseite ausgerichtet.
Ringpultdach
Eine besondere Form des Pultdaches ist das Ringpultdach. Diese Art Dach wird hauptsächlich beim Bau von Kirchen, Türmen oder anderen repräsentativen Bauten eingesetzt.
SCHLEPPDACH – alles unter einem Hut
Hier ist das ganze Haus unter einem Dach. Ein Schleppdach (oder auch abgeschlepptes Dach) ist eine Form des Satteldaches. Dabei wird ein Teil des Daches weitergeführt, um andere Anbauten zu überdecken …
Schleppdach – das gibt’s nur an alten Bauernhöfen!
Falsch!
Gerade wieder voll im Kommen: Das Schleppdach, das die Dachfläche weiter über den Autostellplatz führt und somit zum Carport wird.
Auch über geschlossene Garagen oder direkt anschließende Anbauten wird gerne ein Schleppdach gebaut.
Ein Schleppdach kann entweder gleich beim Hausbau geplant werden, oder aber auch nachträglich angebaut werden.
Oft ist es sinnvoll, die Neigung des Anbaudachs mit einer geringeren Neigung auszuführen, damit das Dach nicht zu weit Richtung Boden ragt. Bei stumpfen Neigungswinkeln wird allerdings auch teilweise derselbe Winkel weitergeführt.
WALMDACH – gut geschützt
Auch beim Walmdach ist die Grundform die des Satteldaches. Allerdings werden die Giebelflächen abgeschrägt.
Wann ist ein Walmdach sinnvoll?
Besonders in Gegenden mit rauer Witterung bietet sich diese Dachart an. Die abgeschrägten Giebelflächen nehmen dem Wind die Angriffsfläche und machen das Dach sturmsicher.
Krüppelwalm
Wenn der Walm nicht bis auf Traufhöhe heruntergezogen wird, spricht man von einem Krüppelwalm. Auch der Krüppelwalm schützt die Giebelfläche vor Wind und Wetter.
Fußwalm
Ein Fußwalm eignet sich gut für eine Veranda oder einen Anbau. Dabei wird nur der untere Teil des Daches abgewalmt.
MANSARDDACH – mehr Platz
Das Mansarddach entspringt eigentlich einem Steuer-Spar-Trick aus Frankreich, genau gesagt aus Paris.
Dort musste für jedes Vollgeschoss Grundsteuer bezahlt werden.
Mit dem Mansarddach konnte allerdings das Dachgeschoss komplett genutzt werden. Und das, ohne dass dafür Steuern bezahlt werden mussten.
Die Architekten François Mansart und Jules Hardouin-Mansart machten diese Bauart populär. Deshalb trägt sie nun auch ihren Namen.
Platz gibt es also unter einem solchen Dach zur Genüge.
Wie sieht es aber mit der Stabilität und den Kosten aus?
Das sind leider zwei Negativpunkte.
Die Dachkonstruktion ist aufwendig und ist deshalb auch meist teurer als andere Dachformen. Außerdem ist diese Form bei Weitem nicht so stabil wie beispielsweise ein Satteldach.
LATERNENDACH – mehr Licht
Ein Laternendach sind zwei übereinander gesetzte Satteldächer. Dazwischen befindet sich ein senkrechter Fassadenabschnitt.
Welchen Vorteil bietet dieser Mehraufwand?
In dem senkrechten Fassadenabschnitt werden meist Fenster verbaut. Das ermöglicht einen besonderen Lichteinfall.
Teilweise wird dadurch auch an Raumhöhe gewonnen.
SHEDDACH – optimales Arbeiten
Ein Sheddach (engl. Schuppen) kommt für dich wahrscheinlich nur infrage, wenn du ein Gebäude mit einer großen Grundfläche bauen möchtest.
Bei dieser Bauweise werden mehrere Pultdächer hintereinander aufgereiht. Die nach Norden gerichtete Seite des Daches wird meist mit einer Glasfront versehen.
Aber warum ein solcher Aufwand?
Diese Bauweise hat, vor allem für Industriehallen, große Pluspunkte.
- Die Dachkonstruktion ist sehr stabil und muss weniger gestützt werden.
- Die Fenster nach Norden ermöglichen blendfreies Arbeiten bei Tageslicht ohne Schlagschatten.
- Durch die Ausrichtung der Fenster nach Norden wird die Halle bei Sonnenschein nicht so sehr aufgeheizt.
Wusstest du schon?
Schlagschatten bildet sich auf hellem Hintergrund, wenn ein Objekt von der Sonne angeleuchtet wird. Schlagschatten wird oft sehr intensiv wahrgenommen.
Diese Schatten wirken am Arbeitsplatz bei manuellen Arbeiten oft störend und können Arbeitsunfälle verursachen.
SCHMETTERLINGSDACH – freitragend
Dabei handelt es sich um die Umkehrung des Satteldaches.
Das Schmetterlingsdach hat statt einem First eine mittige Rinne. Und statt der Traufen zwei Firste an den Außenkanten des Daches.
Definitive Vorteile hat diese Bauweise bei Konstruktionen, an denen nur Pfosten im mittleren Bereich aufgestellt werden können. So können die Dachflächen freitragend hinausragen.
Aber entstehen dabei keine Probleme mit dem Regenwasser?
Das hängt vom Material und der Wartung ab.
Das Wasser bei dieser Art Dach wird durch seitlich angebrachte Regenrinnen abgeleitet – manchmal sogar über die Mittelachse des Gebäudes.
Material und die Verarbeitung muss bei einem Schmetterlingsdach sehr hochwertig sein. Sonst entstehen schnell Wasserschäden.
Noch komplizierter ist die Lage im Winter, vor allem bei großen Schneemassen. Deshalb muss das Dach relativ hohen Belastungen standhalten können.
Fakt ist: Ein Schmetterlingsdach ist ebenso wie ein Flachdach relativ wartungsintensiv.
GRABENDACH – versteckte Schönheit
Das Grabendach ist sozusagen eine Mischung aus Schmetterlingsdach und Sheddach. Dabei werden mehrere Schmetterlingsdächer aneinandergereiht. Wobei die Längsseite entweder mit einer Traufe oder einem First endet.
Wozu dient diese Art von Dach?
- Das Grabendach ist eine Möglichkeit, eine große Ebene sparsam zu überdachen.
- Diese Dachform ermöglicht die Leichtbauweise und wird deshalb in den letzten Jahren auch für Fabrikhallen eingesetzt.
Das Besondere am Grabendach ist, dass man es von außen nicht erkennt. Ein Grabendach wird nämlich von einem Blendgiebel verdeckt.
Dieser Blendgiebel kann als gerade Kante, aber auch mit verschiedenen Stilelementen versehen werden.
Bei dieser Dachform entstehen allerdings dieselben Probleme wie bei einem Schmetterlingsdach. Auch hier muss für ausreichenden Regenwasserabfluss und Belastbarkeit bei Schnee geachtet werden.
TONNENDACH – eine runde Sache
Ein Tonnendach ist ein Gewölbe über einem länglichen Gebäude. Dabei wird noch unterschieden zwischen Rundtonne und Spitztonne.
Gehalten wird diese Dachform durch die Tonnenform an sich.
Früher wurden Tonnendächer öfter eingesetzt, vor allem in orientalischen Ländern.
Bogendach
Das Bogendach ist dem Tonnendach sehr ähnlich. Es ist nur etwas weniger gewölbt.
Meist wird es als Ersatz für ein Flachdach genutzt.
Diese Art Dach wird teilweise auch in Drittweltländern als Überdachung von Marktplätzen oder halb-offenen Hallen eingesetzt.
TURMDACH – hoch hinaus
Turmdächer werden von Privatpersonen eher selten gebaut. Aber wer weiß, vielleicht wünscht sich deine Tochter ja doch eines Tages ein Garten-Turmhaus? 😉
Im Folgenden also Dachformen, die hauptsächlich im Turm- und Sakralbau eingesetzt werden. Sie können aber durchaus auch in Kleinformat nachgebaut werden.
Zeltdach
Zeltdächer werden meist auf Türmen mit rechteckiger Grundform genutzt. Mindestens drei Dachflächen müssen zum Firstpunkt hin spitz zulaufen.
Diese Dächer stechen in einer Ortschaft immer sehr schnell heraus.
Pyramidendach
Ein Pyramidendach ist ein Zeltdach mit einer quadratischen Grundform. Hier laufen auf jeden Fall vier Dachflächen spitz zu.
Faltdach
Bei einem Faltendach werden mehrere – meistens vier – Rautenhälften-Paare nebeneinander gesetzt. Die vier „Dachfirste“ führen vom Giebel bis zur Dachspitze.
Rhombendach
Diese Dachform setzt einen quadratischen Grundriss voraus. Von der Dachspitze aus neigen sich vier gleich große Rauten (oder Rhomben) zum Giebel.
Kegeldach
Ein Kegeldach hat die Form eines Kreiskegels. Die Winkel der Kegel können allerdings sehr spitz oder auch stumpf ausfallen.
Helmdach
Der Helm ist eine sehr spitze Ausführung eines Turmdaches. Meist sind sie an Kirchengebäuden zu finden und werden sehr hoch und schmal ausgeführt.
Das Helmdach sitzt auf einem Helmschaft aus Stein.
Das Dach selbst wird entweder aus Holz, Eisen oder Stahl hergestellt.
Manche Gebäude haben sogar ein Helmdach, komplett aus Stein. Oft nimmt das Helmdach einen großen Teil der Gesamthöhe eines Turmes ein.
Dachhaube
Die Dachhaube oder einfach Haube sind im Vergleich zum Helmdach ziemlich niedrig. Sie hat eher die Form einer Glocke.
Der Vorteil der Dachhaube zum Helmdach ist, dass sie kostengünstiger und stabiler ist.
Zwiebeldach
Ein Zwiebeldach – auch Zwiebelturm genannt – hat tatsächlich die Form einer Zwiebel. Der untere Teil des Daches ist bauchig und läuft dann zu einer feinen Spitze zusammen.
Es gibt die unterschiedlichsten Geschichten über die Entstehung dieser Form. Auf jeden Fall fordert solch ein Zwiebeldach ziemlich Geschick in der Herstellung.
Fazit
Die Auswahl an Dachformen ist ziemlich groß. Es reicht vom allgemein üblichen Satteldach über spezielle Formen für mehr Licht und Platz, bis zu Turmdächern.
Hast du dich schon entschieden?
Wenn nicht, dann geh am besten folgendermaßen vor:
- Überlege dir, welchem Zweck dein Dach dienen soll.
- Welche Voraussetzungen muss es erfüllen?
- Muss es Wind und Regen standhalten?
- Soll es zu einem bestimmten Stil passen?
- Suche dir eine dafür passende Dachform heraus.
- Informiere dich über die Bauweise oder lass es vom Fachmann bauen.
Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Erfolg bei deinem Projekt!
Hallo zusammen, vielen Dank für die Übersicht der Dachformen. Welche Dachform wäre ideal für ein ganz normales Familienhaus auf dem Land? Wir planen gerade unser Haus und machen uns noch Gedanken über das Dach.
Hi Oscar,
gibt es Vorgaben von der Gemeinde? Was ist euer Wunsch?
Danke Herr Schneider! Hat uns sehr geholfen bei der Planung unseres Hauses!
Hallo Magnus,
tiptop. Das freut mich. 🙂
Hallo,
wir planen gerade unser eigenes Haus – es soll schon etwas besonderes werden…nachhaltig, baubiologisch etc.
Leider sieht der Bebauungsplan 1,5 Geschoss vor – hier kam mir nun das MANSARDDACH wie beschrieben als „Trick“ auf, damit wir ein vollwertiges OG erhalten.
Zu meiner Frage, kann man die Gauben weglassen und die Fenster an die obere Dachkante setzen, ggf. erhält man vorm Fenster ein „Balkönchen“ (muss aber nicht) – ich erspare mir aber so die Mehrkosten für die Gauben.
Oder mache ich hier einen Denkfehler?
Ausserdem könnte man auf beide Dachflächen PV-Anlagen oder Solarthermie packen, oder?
Welcher Winkel ist eigentlich der optimalste für PV in Mittel-/Süd- oder Norddeutschland (Ausrichtung nach Süden gegeben)
Danke.
Gruß Martin
Hallo Martin,
wenn das Bauamt die Genehmigung dafür gibt, dürfte das eine interessante Idee sein 😉
Ja das geht, aber das muss ein Statiker gegenrechnen.
Da würde ich direkt beim Hersteller nachfragen. 🙂
Ich hoffe ich konnte dir weiterhelfen 😉
Samuel
Erstaunlich, wie viele verschiedene Dachformen es gibt! Meine Schwester plant gerade ihr neues Haus und soll sich für das Dach entscheiden. Sie hat mir über ein Pultdach erzählt. Ich wusste nicht, dass es besonders geeignet für Photovoltaik-Anlagen ist! Ich werde definitiv diesen Beitrag an meine Schwester weiterleiten. Danke!
Gerne 😉
Mein Mann un ich planen für 2021 ein neues Haus. Dabei muss echt viel beachtet werden. Eine große Diskussion war, wie wird das Dach bzw. was für ein Dach wollen wir überhaupt? Dein Artikel gibt einen guten Überblick über die verschiedenen Arten. Danke dafür!
Hallo Kyra,
sehr gerne. Viel Erfolg euch!
Wir bauen und sind noch in der Planung. Das es so viel Auswahl gibt, war mir nicht bewusst! Ein Nachbar hat ein Flachdach und muss dann jeden Winter den Schnee von der Garage schieben. Bei meinen Eltern ist dass das gleiche. Vielleicht lasse ich mir ja ein Zwiebeldach auf das Haus setzten.
Hallo Mailin Dautel,
aufwendig aber vielleicht eine Hilfe. Ein Satteldach würde vielleicht auch schon reichen.
Hallo Herr Schneider,
ich schreibe gerade eine Arbeit über Häuser aus der Jahrhundertwende (19. zu 20. Jh)
Wie bezeichent man eine Dachform, wenn z.B. zwei Walmdächer im Winkel von 90 Grad aneinder stehen und sich durchdringen? Oder ein Satteldach an ein weiters im Winkel von 90 Grad stößt? Ich habe lediglich den Begriff Kreuzdach gefunden, für ein Satteldach, dass zu beiden Seiten ein Zwerchhaus aufweist. Wie heißt es, wenn die Zwerchhäuser versetzt oder nur an einer Seite vorhanden sind?
Herzliche Grüße
Ellen Günther
Hallo Ellen Günther,
ich versuch deine Frage zu verstehen und ich hoffe du meinst das: Giebelgaube (diese kann man ja sehr groß gestalten. Im Beispiel habe ich die Gaube relativ klein dimensioniert.)
Eine Dachform die nur einseitig diese Charakteristika aufweist, ist mir nicht bekannt.
Hallo Samuel, ich habe eine Frage zu Reetdächern. Ich habe mich in diesen Stil verliebt und finde dass diese Häuser einen ganz besonderen Charme haben. Ich suche gerade eine Landwirtschaft und möchte diese zu einem ganz besonderen Ort machen. Ich liebäugele mit einem stark renovierungsbedürftigen Altbestand der Familie, wo das Dach sowieso erneuert werden müsste. Außerdem wären Nebengebäude für meine Zwecke anzubauen und die hätte ich gerne im selben Stil. Nun wäre meine Frage, ob man auf einen vorhandenen Altbestand ein Reetdach aufsetzen kann, bzw. ein vorhandenes Dach danach verändern könnte. Zurzeit hat es ein Satteldach. Da Reet wartungsintensiv ist und entzündlich ist, wäre ich dahingehend auf Novareet umgestiegen. So hoffe ich auch auf die Erlaubnis der Gemeinde (ich wohne in der Steiermark/Österreich) Vielleicht könntest du mir ein paar Tipps geben, auf was ich achten müsste, und ob es überhaupt machbar ist dieses umzubauen?(Kostenfrage) Vielleicht auch wer so eine Dachplanung und das Dachdecken ausführt, oder ob in Österreich eine Hausbau-Firma gibt, die Objekte mit diesen Dächern als Fertig- Alles von einer Hand- Variante anbietet? Vielen Dank, Emi Gal
Hallo Emi Gal,
grundsätzlich ist fast alles möglich. Das ist halt eine Kostenfrage und ob das die Gemeinde erlaubt. Sehr gerne können wir da tiefer eintauchen, einfach mal hier entlang.
Hallo Samuel,
danke, das hilft schon einmal. Es gibt noch eine andere mögliche Begründung, wie ich gerade las – manche Siedlungshäuser wurden mit Sparrendächern gebaut, die auf einer Holzbalkendecke ein Vorholz (Holzbalken stehen über) benötigen, welches dann wieder einen Aufschiebling erfordert…dadurch entsteht der Knick!
Viele Grüße
Leonard
Hi Leonard,
danke für deinen Kommentar!
Hallo Herr Schneider,
bei Häusern der 30er und 50er Jahre (tw. Siedlungshäuser) beobachte ich manchmal, dass die Dachneigung sich ändert, d.h. das Dach beginnt oben am First mit vielleicht 46 Grad, und weiter unten flacht es dann ab auf 36 Grad (nur beispielhafte Werte). Das ist dann symmetrisch an beiden Dachseiten so, ich spreche also nicht von asymmetrischen Satteldächern. Könnten Sie mir ggf. sagen, wieso damals so gebaut wurde – gab es Gründe dafür, oder galt es einfach als schick?
Im Internet habe ich nichts dazu gefunden… danke und viele Grüße
Leonard Göbel
Hallo Laonard,
das sind sogenannte Aufschieblinge. Gründe hierfür sind unterschiedlich: von dem Design bis hin zum „Abbremsen“ des Regens in die Regenrinne. Hilft das weiter?
Japp, danke!
Oder einfach weil bei der Grenzbebaung, zumindest in Hessen, Dächer mit Schrägen größer 45° bei der höhe der Bebauung berücksichtigt werden müssen.
Interessant und danke für die Ergänzung 😉