Die Buche ist in Deutschland eines der bedeutendsten Laubhölzer als Nutz- und Industrieholz. Aus Buche
lässt sich Parkett wie auch Möbel herstellen. Auch als Brennholz ist Buche sehr beliebt. Es brennt lange, hell, heiß und ruhig. Das ist auch der Grund warum es teurer ist als die meisten anderen Brennhölzer. Was Buchenholz noch alles auszeichnet und welche Buchenarten es gibt erfährst du in diesem Artikel.
Vorkommen und Eigenschaften
Es gibt ungefähr zehn Arten von Buchen. Diese sind hauptsächlich in den gemäßigten Klimazonen zu finden, in Europa, Asien und Nordamerika. Die meisten Buchenarten sind im Osten Asiens zu finden. Sie bevorzugen milde Winter und kühle Sommer.
Technische Daten
- Dauerhaftigkeitsklasse: 5
- Rohdichte: von 0,54 g/cm³ bis 0,91 g/cm³
- Druckfestigkeit liegt bei 53 N/mm² – 62 N/mm²
- Biegefestigkeit hat folgende Werte: 105 N/mm² – 123 N/mm²
- Scherfestigkeit: 8,0 N/mm²
- Zugfestigkeit ZBII | ZBI: 135 N/mm2 | 7,0 N/mm2
- Elastizitätsmodul:14.000 N/mm²
Buchen tragen im Sommer grüne Blätter, die sie im Herbst abwerfen. Sie können bis zu 40 Meter hoch werden. Die Rinde dieser Bäume ist auffällig glatt und grau, sie bilden kaum Borke, sie gehören zu den sogenannten Peridermbäumen.
Wusstest du schon?
Als Peridermbaum oder auch Rindenbaum wird ein Baum oder Strauch bezeichnet, der sein erstes Korkgewebe behält. Bei den meisten Bäumen stirbt dieses ab und bildet Borke. Daher auch die glatte Rinde der Buche.
Die Buche bildet auch Blüten aus. An einem Baum befinden sich gleichzeitig weibliche und männliche Blüten. Die männlichen Blüten sind runde Büschel. Daran befinden sich kugelige Pollen. Die weibliche Blüte besteht aus einer runden behaarten Hülle.
Die Buche trägt ab ca. 40 Jahren auch Früchte: Die Bucheckern. Dieses sind nussähnliche dreikantige Früchte in einer Schale. Sie werden bis zu 1,5 cm lang und reifen im Herbst. Bucheckern können gegessen werden und früher, in Notzeiten, wurde daraus sogar Öl gepresst. Eine Handvoll Bucheckern kann allerdings wegen des darin enthaltenen Trimethylamin und der Blausäure-Glykoside Unwohlsein hervorrufen. Sie sind leicht giftig
Die Blätter der Rotbuche dagegen sind essbar und gelten als entzündungshemmend. Früher wurden sie beispielsweise bei Zahnfleischproblemen zerkaut.
Die Buchen werden im allgemeinen in zehn Arten aufgeteilt. Hier einmal die wichtigsten Buchenarten zusammengefasst:
Rotbuche
Diese Buchenart ist mit 15 % der häufigste Laubbaum in Deutschlands Wäldern. Rotbuchen können bis zu 300 Jahre alt werden, teilweise sogar älter.
Freistehende Rotbuchen können Äste bis auf den Boden ausbilden. Stehen sie allerdings im Wald wachsen sie schlank nach oben und die untersten Äste sterben aus Lichtmangel ab. Die Rinde der Rotbuche bleibt bis ins hohe Alter glatt und dünn. Eine Ausnahme macht allerdings die Steinbuche, eine Abspaltung der Rotbuche. Bei dieser Art stirbt der Kork ab und es bildet sich eine dickere Borke.
Die Blätter der Rotbuche sind eiförmig mit einer kurten Spitze. Der Blattrand ist leicht behaart. Im Sommer zeigen sie sich in einem frischen, leuchtenden Grün. Im Herbst werden sie erst gelb, dann orange bis rot und letzendendes braun. Ein Großteil der Blätter fällt ab, einige bleiben aber auch den Winter über am Baum hängen.
Holzeigenschaften
Der Name Rotbuche bezieht sich auf die leicht rötliche Färbung des Holzes. Im natürlichen Zustand ist die Rotfärbung allerdings nur sehr gering. Durch das Dämpfen des Holzes entsteht allerdings ein intensiverer Rotton. Durch das Dämpfen bildet das Holz auch weniger Risse und wird so zur weiteren Verarbeitung vorbereitet.
Rotbuche lässt sich gut drechseln und hobeln. Allerdings bildet sich mit zunehmenden Alter und Durchmesser ein Farbkern in der Mitte des Stammes. Diese Verfärbung nennt sich Rotkern. Dieses Holz, auch Kernbuche genannt, ist auf dem Holzmarkt weniger Wert. Es ist jedoch sehr viel härter als der Rest des Holzes. Deshalb steigt die Nachfrage für Kernbuche immer mehr. Besonders für die moderne Möbelherstellung oder für Parkett wird dieses Holz genutzt.
Rotbuche als Brennholz
Rotbuche eignet sich auch wunderbar als Brennholz. Es brennt sehr lange und ruhig. Besonders auffallend ist die schöne Glut die dabei entsteht. Diese ist wie geschaffen zum Grillen. Um besonders gutes Brennholz zu erhalten wurden früher Büschelbuchen gezüchtet. Diese entstehen wenn man einen jungen Baum nur kurz über dem Boden zurückschneidet, oder wenn einfach gleich mehre Setzlinge in ein Pflanzloch gesetzt werden.
Auch Kopfbuchen sind aus diesem Grund entstanden. Hier wurden Rotbuchen immer wieder in Brusthöhe abgesägt um Brennholz zu gewinnen. Zur erneuten Brennholzgewinnung wurden sie dann einfach wieder nachwachsen gelassen. Dadurch entsteht dieser Krüppelwuchs. Heutzutage stehen alte Exemplare der Büschelbuchen und Kopfbuchen unter Naturschutz.
Rotbuche als Nutzholz
Lange Zeit wurde die Eiche der Buche generell vorgezogen. Nur als Heizmaterial war Buche bekannt. Als allerdings die Teeröl-Imprägnierung von Eisenbahnschwellen entdeckt wurde, begann man diese aus Buchenholz zu fertigen. Diese Schwellen waren 40 Jahre lang vor Pilzbefall geschützt. So gewann Buche wieder an Wichtigkeit.
Heute wird Buche gedämpft und ungedämpft im Parkett-, Treppen-, Möbelbau und in der Spielzeugindustrie genutzt. Buchenholz ist sehr fein gemasert und trotzdem sehr hart. Zu Parkett verarbeitet, ist es sehr unempfindlich und gilt als genauso zäh und widerstandsfähig wie Eiche.
Es wird als Rundholz verkauft, aber auch als Furnier verarbeitet. Neben Fichte und Kiefer ist die Buche das am meisten verwendetet Holz in der Industrie. Einige weitere Einsatzbereiche sind z.B. die Herstellung von Span- und Faserplatten oder in der Papierindustrie. Auch beim Bau von Kegelbahnen wird gerne auch Rotbuche zurückgegriffen.
In der frühen Neuzeit wurde aus der Holzasche der Buchen Glas hergestellt. Dabei ergaben zwei Drittel Asche zusammen mit einem Drittel Sand Grünglas. Dabei wurden Unmengen an Holz gebraucht und dementsprechend auch gerodet. Aufgeforstet wurde meist mit Fichten.
Die jungen Zweige der Rotbuche wurden auch oft als Viehfutter, besonders für Ziegen genutzt. Über viele Jahrhunderte war es auch üblich die Blätter der Rotbuche in den Ställen als Stallstreu zu nutzen. So holten Frauen und Kinder aus dem Wald die Blätter, die den Bäumen im Winter als Schutz vor der Kälte dienten und auch die Bucheckernm, und somit die Samen, enthielten. Dieser Raubbau wirkt sich teilweise bis heute auf unsere Wälder aus.
Amerikanische Buche
Die Amerikanische Buche ist die einzige in Nordamerika natürlich vorkommende Buchenart. Sie wächst im Osten Kanadas, im Nordosten und Südosten der Vereinigten Staaten bis nach Florida und in die südlichen Präriestaaten. Auch in einigen Gebieten im Norden von Mexiko ist sie zu finden.
Kerb-Buche
Die Kerb-Buche wächst in Japan, vor allem entlang des Japanischen Meeres. Aber auch in Mitteleuropa wird sie teilweise als Ziergehölz in Parks angepflanzt.
In Japan werden aus den jungen Bäumchen Bonsai geformt. Die Samen der Kerbbuche können geröstet als Kaffeeersatz genutzt werden und teilweise wird aus diesen auch Speiseöl gewonnen.Die jungen Blätter des Baumes können roh gegessen werden.
Japanische Buche
Die Japanische Buche wird auch Japanische Blau-Buche genannt, da die Oberseite der Blätterbläulich grün und die Unterseite bläulich gefärbt ist.
Englers-Buche
Diese Buchenart ist vor allem im Süden und Westen Chinas anzutreffen. Dort wächst sie besonders an Berghängen.
Weitere Buchenarten:
- Glänzende Buche
- Fagus chienii
- Taiwan-Buche
- Chinesische Buche
- Fagus taurica
Fazit
Buche ist die in Deutschland meist vorkommende Holzart. Ihr Holz ist ein vorzügliches Brennholz, da es lang und hell brennt und eine gute Glut hinterlässt. Auch als Nutzholz in der Parkettindustrie wie auch in der Herstellung von Möbeln oder Spielzeug ist Buche fast unschlagbar.
Hi Samuel, vielen Dank für deinen super ausführlichen Artikel hier. Ich habe keinen besseren gefunden! Ich wollte dir mal ein Kompliment für deinen Blog hier lassen. Mach weiter so! Durch Blogger wie dich, macht die Holzbearbeitung einfach noch mehr Spaß! Viele Grüße!
Gerne. 😉
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich habe eine Lieferung Buchenholz, Restfeuchte 12-15, für einen offenen Kamin der professionell zum Grillen benutzt wird erhalten! Aber das Holz brennt total schlecht, hört nach dem es angebrannt ist, wie von Geisterhand auf sauber er zu brennen, und qualmt vor sich hin !
Ich mache das schon über 40 Jahre, und habe sowas noch nicht erlebt, haben Sie eine Ahnung voran das liegen könnte?
Vielen Dank im Voraus,
Gruß H.R. Gessner
Hallo Hans-Rudolf Gessner,
das ist eigenartig. Meine Eltern verbrennen immer Buche und das geht einwandfrei. Stimmt da etwas nicht mit der Holzfeuchte?