Pappelholz

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Pappeln sind sommergrüne Laubbäume. Sie entstammen der Pflanzenfamilie der Weidengewächse und werden mit dem Fachbegriff der Gattung „Populus“ genannt. Die schönen und besonders hochgewachsenen Bäume zieren hierzulande häufig die Landschaften und sind sehr bekannt.

Dabei existieren sehr viele verschiedene Pappelarten sowie gezüchtete Mischformen für die Nutzholzgewinnung. So sind neben den hohen Pappeln, auch kleinere Bäume oder Büsche an Flussufern oder in Wäldern zu finden. Als Nutzholz findet die Pappel eine sehr vielseitige Anwendung. Heimwerker und Profi-Handwerker nutzen das Holz der Pappel oftmals für Konstruktionen im Innenausbau. Ein großer Anteil des Pappelholzes wird für die industrielle Herstellung von Spanplatten oder Formteilen aus Span genutzt.

Fakt 1: Vorkommen und Eigenschaften

  • die Schwarzpappel – Populus nigra,
  • die Weißpappel, auch Silberpappel genannt – Populus alba,
  • die Zitterpappel, auch Espe genannt – Populus tremula,
  • die Graupappel, als eine Kreuzung aus Schwarz- und Silberpappel – populus canescens.

Weitere Arten der Pappel sind beispielsweise die Balsam-Pappel, die Kanadische Pappel und die Rosenkranz-Pappel.

Aufgrund ihres schnellen Wuchses sind Pappeln in der Nutzholzindustrie sehr beliebt. Sie dienen beispielsweise auch als Lieferant von Holz für die Herstellung von Papier, als Brennholz und zur Energiegewinnung. Auch als Pioniergehölz zur Bepflanzung von vegetationsarmen Flächen oder Brachflächen in Wald und Flur werden Pappeln gern eingesetzt.

Der Samen von Pappeln lässt schon nach wenigen Wochen Keimlinge entstehen. Das Wurzelwerk von jungen ungefähr einjährigen Pappeln kann schon zwischen 75 cm bis 150 cm in die Tiefe des Erdreichs vorgedrungen sein. Die Bäume können Höhen zwischen 25 Meter bis 45 Meter erreichen. Schon nach 10 bis 20 Jahren können Pappeln eine Höhe von 20 Metern erreicht haben.

Wusstest du schon?

Leider gehört durch Flurbereinigung und Abbau von natürlichen Auen- und Flusslandschaften in Mitteleuropa und auch besonders in Deutschland die Schwarzpappel zu den bedrohten Pflanzenarten. Auch die Verwendung von gekreuzten Pappelarten trägt zur Verringerung des vom Aussterben bedrohten Baumes bei. Die Schwarz-Pappel steht aus diesem Grund auf der „Roten Liste für bedrohte Pflanzenarten“ und gilt als besonders schützenswert.

Das Aussehen der verschiedenen Pappelarten kann sehr unterschiedlich sein. Die sommergrünen
Laubbäume können breite und sehr ausladende Kronen besitzen, aber auch schmale und kegelförmige Kronen. Pappeln mit den sehr schmalen kegelförmigen Kronen säumen oftmals auch Alleen und sind in der Landschaftsgestaltung sehr beliebt.

Die selten gewordene Schwarzpappel ist ein sehr hoher und mächtiger Baum, mit einer sehr ausladenden Krone. Die Äste sind bei diesem Baum recht tief angesetzt. Aber auch als Büsche sind Pappeln vorzufinden. Pappeln können ein Alter von mehreren Hundert Jahren erreichen. Die Zitterpappel und die Graupappel erreichen ein Alter von ungefähr 100 bis zu 150 Jahren.

Je nach Pappelart sind Pappeln Kernholz oder Kern- und Splintholz. Schwarzpappeln und Pappelarten, die aus Kreuzungen mit Schwarzpappeln hervorgegangen sind, gehören zu den Kernholzbäumen. Diese Pappelarten besitzen einen farblich unterschiedlichen Kern gegenüber dem Splintholz. Weißpappeln, auch Silberpappeln genannt, weisen zwischen ihrem Kern- und Splintholz keine unterschiedliche Färbung auf.

Die Färbungen von Pappelholz reichen von weiß-gelblich über grau-gelblich bis hin zu bräunlichen Farbtönen. Der Kern der Schwarzpappel kann bei frischem Holz einen leichten Grünton aufweisen. Ansonsten sind die Färbungen des Kerns von Hellbraun bis Rotbraun vorhanden. Das Kernholz setzt sich farblich sehr deutlich von dem hellen Splintholz ab.

Technische Daten (Schwarzpappel)

  • Dauerhaftigkeitsklasse: 4 – wenig dauerhaft
  • Rohdichte (14% Holzfeuchte): ungefähr bei 0,45 kg/m³
  • Druckfestigkeit liegt bei 30 – 35 N/mm²
  • Biegefestigkeit 55 – 65 N/mm²
  • Scherfestigkeit: 5,0 N/mm²
  • Zugfestigkeit: 77 N/mm²
  • Elastizitätsmodul: 8.800 N/mm²
  • Wärmeleitfähigkeit: 0,09 W/(m·K)

Technische Daten (Zitterpappel)

  • Dauerhaftigkeitsklasse: 4 – wenig dauerhaft
  • Rohdichte (14% Holzfeuchte): ungefähr bei 0,49 kg/m³
  • Druckfestigkeit liegt bei 25 – 40 N/mm²
  • Biegefestigkeit 52 – 60 N/mm²
  • Scherfestigkeit: 6,8 N/mm²
  • Zugfestigkeit: 75 N/mm²
  • Elastizitätsmodul: 7.800 N/mm²
  • Wärmeleitfähigkeit: 0,09 W/(m·K)

Fakt 2: Verwendung

Das Holz von Pappeln findet in sehr vielfältigen Bereichen Anwendung. Da es ein leichtes Holz ist und eine recht gleichmäßige Struktur aufweist, wird es als Schälfurnier, als Schicht- und Spanholz für Formteile, als gesägtes Holz für den Innenausbau verwendet. Ebenso wird es in der Papierproduktion eingesetzt.

Weitere Verwendungsarten für das Holz der Pappel sind die Herstellung von Obstkisten, Holzschuhen, Körben oder Verpackungen. Sehr häufig werden aus Pappelholz Zündhölzer, Obst- oder Fleischspieße hergestellt. Aber auch in der Energiegewinnung oder als Brenn- und Kaminholz wird Pappelholz häufig eingesetzt.

Wusstest du schon?

Das sehr homogene Holz der Pappel findet auch in der Herstellung von Prothesen bis heute seine Verwendung. Zwar werden in der modernen Prothetik immer stärker Prothesen oder Teile von Prothesen aus Kunststoff hergestellt, dennoch wird aufgrund der guten Holzeigenschaften das Pappelholz weiter verwendet. So werden beispielsweise einige Bauteile von Beinprothesen, wie Knieprothesen oder Oberschenkelprothesen nach wie vor aus diesem Holz gefertigt.

Weitere Verwendungen von Pappelholz sind beispielsweise die Herstellung von Holzwolle, Essbestecken aus Holz, Tischtennisschläger, Zeichenbrettern, Schneeschaufeln, Bänke und Holzliegen für den Saunabereich, Dachschindeln, Geschenkverpackungen und Musikinstrumente und vieles andere mehr. Massivholzmöbel aus Pappel werden sehr eingeschränkt hergestellt, da das Holz für den Möbelbau als zu weich gilt. Dennoch haben einige Heimwerker und Möbelbauer ihre Vorliebe für das im Vergleich zu anderen Edelholzarten kostengünstige und vielseitig einsetzbare Holz entdeckt.

Fakt 3: Maserung

Pappeln bilden breite und oftmals gut sichtbare Jahresringe aus. Je nach Pappelart können die Jahresringe durch einen schmalen, dunkleren bräunlichen Ring begrenzt sein. Das Holz ist feinporig. Diese kleinen Poren und Gefäße sind im Querschnitt verstreut über das Pappelholz gut sichtbar. Im Längsschnitt sind die Porenrillen sehr fein zu erkennen. Die feinen und unregelmäßigen Holzstrahlen sind je nach Pappelart eher weniger sichtbar.

Die Maserung des hellen Pappelholzes kann aus feinen bis deutlichen Zeichnungen bestehen. So können feine Streifen oder eine leichte Fladerung vorhanden sein. Das Pappelholz kann mit einem schönen und recht starken Glanz überzogen sein.

Fakt 4: Schwinden und Trocknung

Da Pappelholz über eine recht gleichmäßige Struktur verfügt, schwindet es beim Trocknen nur in geringem Maße. Es kann aber beim Trocknen zu Verformungen kommen, dem sogenannten „Werfen“. Weiterhin ist das Pappelholz recht weich und anfällig gegenüber Witterungseinflüssen. Auch gegenüber Pilz- und Insektenbefall ist das Holz der Pappel anfällig. Damit es beim Trocknen durch Feuchtigkeit nicht stockt, sollte es zum Beispiel in einem Schuppen trocken und geschützt gelagert werden.

  • Axiales Schwindmaß 0,4 %
  • Radiales Schwindmaß 3,3 %
  • Tangentiales Schwindmaß 8,2 %

Fakt 5: Beständigkeit und Qualität

Das Holz der Pappel ist wenig dauerhaft. Dadurch ist es anfällig gegenüber Witterungseinflüssen oder den Befall von Pilzen und Insekten. Für tragende Konstruktionen im Außenbereich eignet es sich aus diesem Grund nicht. Auch für den Unterwasserbau ist Pappelholz nicht gut geeignet. Im Innenausbau wird es aufgrund seiner guten Eigenschaften hingegen gern verwendet. Das Holz der Pappel lässt sich mit geschärften Werkzeugen gut bearbeiten.

So kann das Holz der Pappel sauber geschält oder gesägt werden. Ebenso kann das Pappelholz oftmals gut mit Werkzeugen bearbeitet werden, deren Schneidefläche sich an der Längskante befindet (Messern). Bei der Bearbeitung neigt das Pappelholz nicht zum Reißen. Färbungen des Pappelholzes sind sehr gut möglich, da das Holz die Beize gut aufnehmen kann. Es kann gut verleimt werden, ist jedoch nicht so gut zu polieren.

Fakt 6: Pflege

Das feinporige Holz kann in unbehandeltem Zustand recht leicht Verschmutzungen aufnehmen, zum Beispiel durch Staub oder farbige Flüssigkeiten. Um Gegenstände, Furniere oder auch Massivholzmöbel aus Pappelholz zu schützen, sollte es regelmäßig gepflegt werden. So kann es durch Lacke versiegelt werden. Um das Pappelholz in seinem natürlichen Zustand zu belassen, eignen sich Holzwachse oder Holzöle sehr gut für die Pflege.

Durch die Pflege des Holzes mit Wachs, Holzöl oder Leinöl bleibt es atmungsaktiv und geschmeidig. Außerdem wird dem Holz ein schöner Glanz verliehen, der besonders bei dem schon glänzenden Pappelholz einen besonders seidigen Charakter erhalten kann. Bei der Reinigung sollte das Pappelholz nur mit einem weichen und leicht feuchten Tuch abgewischt werden. Es sollten keine scharfen Reinigungsmittel verwendet werden. Ebenso sollte beim Abwischen der Flächen aus Pappelholz kein starker Druck ausgeübt werden, damit keine Kratzer oder Rillen in das recht weiche Holz eingearbeitet werden.

Wusstest du schon?

Holzwachse und Holzöle gibt es in vielen verschiedenen Farbtönen. Dieses können natürliche Holz-Farbtöne, wie beispielsweise beige und Brauntöne sein. Aber auch exotische Farben, Pink, Violett, Blau- und Grüntöne, Grau, Schwarz und viele Weitere sind im Fachhandel erhältlich. Das Holz der Pappel kann durch seine feinen Poren Flüssigkeiten sehr gut aufnehmen und erhält durch die Öle zusätzlich einen schönen seidigen Glanz. Kräftige Färbungen können mit entsprechender Beize und eingefärbtem Holzwachs oder Holzöl erreicht werden. Vor dem Ölen ist sicherzustellen, dass die Holzoberfläche trocken, sauber und fettfrei ist.

Fazit

Pappeln sind schnellwüchsige Holzlieferanten für vielseitige Verwendungen. Hauptsächlich werden für die industrielle Holzverwertung Kreuzungen aus verschiedenen Pappelarten verwendet. Für den Profihandwerker und Hobby-Heimwerker eignet sich das Holz der Pappel beispielsweise für den Innenausbau, die Verwendung als Sperrholzplatten und Anderes. Durch das Bearbeiten mit Schneidwerkzeugen, wie beispielsweise dem Schälen oder Schnitzen können schönen Utensilien aus Pappelholz gefertigt werden, wie beispielsweise Holzkästen, Schmuckkästen, Geschenkverpackungen, Musikinstrumente oder Ähnliches.

Das Holz der Pappel hat einen eigenen Glanz, der auf Furnieren von Möbeln besonders schön zur Geltung kommen kann. Auch die feine Maserung der Pappel lässt dieses Holz zu einem beliebten Werkstoff werden.

Hey, ich bin Samuel. Schön, dass du da bist. Als gelernter Zimmerer und leidenschaftlicher Handwerker beschäftige ich mich gerne mit Fragen rund ums Handwerk. Auf meinem Blog „BAUBEAVER“ teile ich mein Wissen mit dir. Weiterlesen …

12 Gedanken zu „Pappelholz“

    • Hallo Schleif,

      Ich würde unterscheiden zwischen stabil und leicht. Beides geht oft nicht. Für einen stabilen Unterbau empfehle ich Multiplex Platten (nicht ganz so leicht). Für Möbelschränke ect. würde ich Naturholzwabenplatten empfehlen (super leicht, aber nicht ganz so stabil).

      Antworten
  1. Ich habe da mal eine Frage zu Pappelholz. Wenn ist es am Günstigsten minderwertiges Pappelholz zu spalten, wenn es frisch ist oder abgelagert?

    Antworten
  2. Hallo haben einen holzengel im freien stehen der mur vor dem ölen sehr gut gefallen hat neu ganz frisch geschnitzt u naturbelassen. Bekannte sagten wir müssen ihn f den Außenbereich farblos ölen, wobei ich bei der betitelung farblos im geringsten nicht vorstellen konnte, dass man das sehen wird. Doch f mich hat sich der Engel sehr unangenehm verändert u ist jetzt nicht mehr weissloch, sondern sehr bräunlich u passr nicht mehr zu unserem hausstil. Kann man da im nahinein noch was machen? Was ist wenn man ihn nochmal weisslich mit? Od kann man es abtragen od abschleifen? Od wird er sich durch die Sonne od durch die Zeit noch verändern? Wenn er so gräulich werden würde wärs mir auch recht

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