Du suchst etwas ausgefallenes für dein Haus?
Warum nicht ein Mansarddach?
Diese Dachart hat als Basis immer ein Walmdach oder ein Satteldach. Der oberste Teil verläuft dabei wie gewohnt. Doch im mitten im Dach wird ein Knick eingebaut. So ist die untere Dachhälfte viel steiler als die obere.
Entsprechend der gewählten Ausgangsform wird in die folgenden beiden Mansarddachformen unterschieden:
- Sattel-Mansarddach (Giebel-Mansarddach)
- Walm-Mansarddach
Ein Dach für Trendsetter – warum?
Du hast und bist gerne etwas besonderes?
Dann ist das Mansarddach etwas für dich! Ausgefallen, mit Stil aber praktisch kommt es daher. Hier drei Punkte die bei dieser Dachform positiv auffallen:
Vorteil Nr 1: Ausgesprochen ausgefallen
Ein Mansarddach fällt in unseren Breiten positiv auf.
Das hochgezogene Dach mit den meist großen Fensterbereichen wirkt nobel.
Wahrscheinlich auch genau deshalb wurde diese Dachform damals auch besonders für Luxusvillen und die Häuser der Reichen eingesetzt.
Jetzt können sich mittlerweile auch viele Normalverdiener diese ausgefallene Dachform leisten. Dennoch ist sie noch immer etwas besonderes.
In Deutschland finden sich diese Dächer hauptsächlich auf historischen Gebäuden, besonders aus der preußischen Zeit.
Doch auch auf Wohnhäusern ist das Mansarddach ohne Probleme einsetzbar. Eine gute Möglichkeit für Trendsetter neue Akzente zu setzen.
Vorteil Nr 2: Modern wohnen mit viel Platz
Wie wohnt es sich unter einem Mansarddach?
Dieses Dach wird im unteren Teil, von der Traufe an aufwärts, beinahe senkrecht gebaut. Danach gibt es einen weiteren Knick. Von dort bis zum First läuft das Dach dann mehr oder weniger spitz zu.
Platz gibt es deshalb unter einem solchen Dach zu genüge. Denn die fast senkrechten Dachfläche schränkt den Raum im Dachgeschoss kaum ein.
Von innen wirken die leicht schrägen Wände modern und gemütlich. Auch große Möbelstücke können meist ohne Probleme in der Dachwohnung genutzt werden.
Vorteil Nr 3: Stil mit Geschichte
Wer lebte früher unter Mansarddächern?
Diese Dachform war – zumindest in Frankreich – meist der Elite vorbehalten.
Das erste Mansarddach konstruierte Pier Lescot, der Erbauer des „Louvre“ in Paris.
Populär machtem es dann allerdings François Mansart und sein Großneffe Jules Hardouin-Mansart. Die beiden waren moderne Architekten im 17. Jahrhundert und setzten diese Dachart besonders auf ihren Luxusbauten und Schlössern in die Tat um. Daher auch der Name „Mansarddach“.
Die Nachfrage nach diesen Dächern war groß. Warum?
Das hatte damals steuerliche Gründe.
Für jedes Vollgeschoss musste in Paris Grundsteuer bezahlt werden. Das Dachgeschoss unter einem Mansarddach galt nicht als volle Etage sondern als Dachgeschoss. Deshalb musste dafür keine Grundsteuer gezahlt werden.
Der Raum unter solch einem Mansarddach konnte jedoch fast ohne Einschränkung als normales Stockwerk genutzt werden.
Das Mansarddach war also im Grunde genommen ein Steuer-spar-Trick.
Heute werden diese Dächer natürlich nicht mehr aus Gründen der Steuer gebaut. Aber noch immer entscheiden sich Hausherrn wegen der praktischen Platzverhältnisse unter einem Mansarddach für diese Dachart.
In immer mehr Gegenden gelten in Neubaugebieten strengen Auflagen was die Höhe der Häuser betrifft. Festgelegt werden dabei meist der First und der Traufpunkt.
Ist es dir somit durch den niedrig festgelegten Traufpunkt nicht möglich ein weiteres Geschoss zu bauen, kannst du durch ein Mansarddach ein nahezu vollwertiges Wohngeschoss einplanen. (Vorausgesetzt diese Dachform ist genehmigt)
Tipps und Tricks – Lass dich nicht übers Ohr hauen!
So wie alle Dachformen muss auch beim Mansarddach auf verschiedene Aspekte geachtet werden, damit es seine Funktion erfüllt.
Das Mansarddach ist ausgefallen und bietet viel Platz.
Das geht allerdings nur auf Kosten der Stabilität und des Preises.
Was bedeutet das?
Nachteil: Stabilität
Das Satteldach und das Walmdach sind durch ihre Bauweise sehr stabil und können leicht Wind und Wetter trotzen. Das Mansarddach ist allerdings prinzipbedingt etwas anfälliger.
Schneemassen können beispielsweise schnell an der Steilen Dachfläche abrutschen und stellen eine Gefahr für Passanten dar. Diesem Problem kann man nur durch zusätzliche Auffanggitter entgegenwirken.
Der charakteristische Knick im Mansarddach ist auch häufig eine Schwachstelle. Mit der Zeit wird diese Stelle undicht und es entstehen Probleme mit Feuchtigkeit und Schimmel.
Nachteil: Preis
Die ausgefallene Konstruktion und die steilen Dachflächen haben leider auch ihren Preis.
Die Dachkonstruktion ist um einiges aufwändiger und komplizierter.
Für den Dachstuhl wird um einiges mehr Holz und auch andere Materialien verwendet. Das treibt den Preis zusätzlich in die Höhe.
Der etwas anfällig Knick im Mansarddach muss besonders gut gedämmt werden, damit später keine Schäden durch Feuchtigkeit entstehen. Das will auch bezahlt werden.
Trotz all dieser Maßnahmen ist eine regelmäßige Wartung unvermeidbar. Im Vergleich zu einfachen Dachformen wie dem Satteldach, ist diese Dachform um einiges wartungsintensiver.
Als zusätzlicher Nachteil der steilen Dachflächen gilt auch, dass diese Dachform nicht so gut für Photovoltaik-Anlagen genutzt werden kann.
Fazit
Das Mansarddach ist also ein Dach mit einer interessanten Geschichte und ist passend für moderne Wohnideen.
So wie jede Dachform hat auch diese ihre Nachteile die je nach persönlichen Vorlieben gut abgewogen werden müssen.
Wie auch immer du dich entscheidest: Ich hoffe, dass dir meine Informationen bei der Entscheidung geholfen haben. Viel Erfolg!