Beschläge sind für uns alle etwas alltägliches. Wir finden sie an unseren Schubladen, Türen oder Fenstern. Wofür sie gut sind und wie man selbst solche Beschläge im Holz herstellen kann möchte ich dir in diesem Beitrag vorstellen.
Was versteht man unter Beschlägen?
Beschläge sind an weichen Materialien wie Holz oder Kunststoffen angebrachte Befestigungspunkte. Daran können dann größere Kräfte wirken als an dem weicheren Material. Dazu gehören zum Beispiel Scharniere oder Griffe an einer Tür oder an einem Fenster oder Schubladenführungen. Meist werden Beschläge aus Metall hergestellt.
Als Verbindungsbeschlag werden Konstruktionsteile bezeichnet, die dazu dienen zwei Teile zusammen zu halten. Das ist zum Beispiel bei zerlegbaren Möbeln der Fall. Als Beschlag werden aber auch Hufeisen bei Pferden bezeichnet. Auch hier wird Metall auf ein weicheres Material, dem Horn des Hufes, montiert.
Fensterbeschläge
Fenster bestehen immer aus einem beweglichen und einem unbeweglichen Teil, Fensterflügel und Fensterrahmen. Die Beschläge verbinden diese beiden Teile miteinander. Da es verschiedene Arten gibt ein Fenster zu öffnen, gibt es auch jeweils die passenden Beschläge dafür. Hier eine Übersicht der wichtigsten Fensterbeschläge:
- Dreh – und Drehkippbeschläge: Ein in Deutschland sehr häufig eingesetzter Beschlag. Hiermit lässt sich das Fenster sowohl komplett öffnen, wie auch kippen.
- Schiebebeschläge: Ein Beschlag der das Schieben der Fenster ermöglicht. Früher wurden diese oft vertikal nach oben und untern geschoben. Heute werden diese Beschläge meist für schwere Verandatüren eingesetzt.
- Ladenbeschlag: Früher hatten fast alle Fenster Fensterläden. Die Läden werden dabei am Fensterrahmen oder sogar an der Wand befestigt. Heute wird diese Art des Beschlagen noch besonders in südlichen Ländern eingesetzt.
Schiffsbeschläge
Besonders Segelschiffe werden mit sehr vielen Beschlägen ausgestattet. Überall muss etwas befestigt oder gesichert werden. An Deck findest du beispielsweise die Klampen, an denen das Schiff an Land festgebunden wird. Rechts im Bild siehst du die Klampe einer Yacht.
Auch die Reling die um das Deck herum läuft ist ein Beschlag. Genauso auch die Befestigung des Mastes wie auch alle Beschläge die dazu dienen die Leinen und Seile festzumachen die zur Bedienung der Segel notwendig sind. Dazu gehören zum Beispiel Winschen oder Fallenstopper.
Verbindungsbeschläge
Diese Art Beschlag wird auch Korpusverbinder genannt. Hauptsächlich wird er beim Zusammenbau von Möbeln genutzt.
Die Bestandteile eines Verbindungsbeschlages sind Excenter und Bolzen. Der Excenter ist ein zylindrisches Gehäuse mit einem Kreuzschlitz oder Sechskant an der Stirnseite.
Der Bolzen ist auf den Excenter abgestimmt und hat auf der einen Seite ein Schraubenende und auf der anderen einen pilzförmigen Kopf.
Der Excenter kann den Bolzen greifen und in sich hineinziehen. Dazu muss der Excenter mit einem Schraubendreher gedreht werden. So ist die Verbindung fest verbunden und kann nur wieder auf die selbe Weise geöffnet werden.
Einen Verbindungsbeschlag vorbereiten
Um solch einen Beschlag anzubringen ist etwas Vorarbeit nötig. Die zu verbindenden Teile werden mit Bohrungen vorbereitet. In dem Brett in dem der Bolzen eingedreht werden soll wird ein Loch in der Größe des Gewindes vorgebohrt. Siehe Zeichnung: „Bohrung 1“.
In dem Brett in das das Gehäuse gesetzt wird werden zwei Löcher benötigt. In das erste Loch muss das Gehäuse hineinpassen und etwas Spiel haben, damit es gedreht werden kann. Am besten wird diese Bohrung mit einem Forstnerbohrer erstellt. Siehe Zeichnung: „Bohrung 2“.
Zusätzlich muss noch ein zweites kleineres Loch gebohrt werden. Dieses bildet die Verbindung zum Bolzen und muss auch auf gleicher Höhe zu diese Bohrung sein. Siehe Zeichnung: „Bohrung 3“. Alle Bohrungen müssen maßgenau gebohrt werden, sonst passt die Verbindung nicht aufeinander.
Den Verbindungsbeschlag anbringen
In das Bohrloch 1 wird der Bolzen mit dem Gewinde eingeschraubt. Das Gehäuse wird in Bohrung 2 gesteckt. Das Brett mit dem Bolzen wird nun an das Brett mit dem Gehäuse gelegt. So kann der Bolzen hineingeschoben werden. Mit einem Schraubendreher kann das Gehäuse nun gedreht werden. Die Schließmechanik des Gehäuses ergreift so den Bolzen und hält ihn fest. Zusätzliche Stabilität kann mit Holz-Dübeln erreicht werden.
Fazit
Beschläge sind überall dort nötig wo besondere Kräfte auf das Holz wirken. Ein Verbindungsverschlag an Möbeln wirkt auf den ersten Moment vielleicht etwas kompliziert. Mit dieser Anleitung ist aber jedem Heimwerker eine saubere Verbindung möglich.