Treppen selber bauen und berechnen – 6 Tipps

Sie besteht aus mindestens drei Stufen und tagtäglich gehen wir darauf auf und ab. Die Treppe. Sie muss einerseits gut aussehen, andererseits auch bequem und sicher zu begehen sein. Oft ist die Treppe beim Einzug bereits eingebaut. Was aber, wenn ein Umbau eine Änderung der Treppe erfordert oder eine neue Treppe eingebaut werden muss?

In diesem Beitrag findest du alle nötigen Informationen um deine eigene Treppe zu designen, zu planen und umzusetzen.

Die Geschichte der Treppe

Treppen können in fast allen Jahrhunderten nachgewiesen werden. Oft waren sie ein religiöses Symbol für die Verbindung zwischen Himmel und Erde.

Die älteste entdeckte Holztreppe wurde in das Jahr 1344 v.u.Z. datiert. Diese noch komplett erhaltene Treppe stammt aus dem prähistorischen Salzbergwerk von Hallstatt.

Auch in der Antike wurden Treppen häufig eingesetzt. Die meisten römischen und griechischen Tempel beispielsweise waren nur über lange Treppenaufgänge erreichbar. Auch in den Theatern der griechischen wie auch der römischen Antike wurden Treppen eingesetzt. Dort dienten sie sowohl als Auf- und Abstieg wie auch als Sitzmöglichkeit.

Im Mittelalter kam dann die zweigeschossige Bauweise in Mode. Somit wurden auch Treppen noch populärer. Und im Barock wurde die Treppe zum Aushängeschild. Sowohl breite gerade Treppen als auch kunstvolle Wendeltreppen wurden in Schlössern prunkvoll in Szene gesetzt.

Heutzutage kann man zumindest in öffentlichen Gebäuden die Treppe sogar meist umgehen. Rolltreppen, Aufzüge und Rampen sollen den Zugang zu solchen Gebäuden erleichtern. Trotzdem ist die Treppe absolut nicht aus der Mode gekommen. Im Folgenden beschreibe ich die wichtigsten Eckpunkte für den Treppenbau.

Bezeichnungen im Treppenbau

Bevor wir uns dem Treppenbau selbst zuwenden, erst einmal ein paar Grundlagen. Vieles hat hier nämlich seine eigene Bezeichnung. Im Folgenden also einmal alle wichtigen Bezeichnungen der Treppenteile.

Treppe-selber-bauen-berechnen-bezeichnungen
  1. Treppenabsatz (Treppenpodest)
  2. Zwischenpodest
  3. Unterer Treppenlauf
  4. Oberer Treppenlauf
  5. Treppenloch: Ausschnitt in der Geschossdecke
  6. Treppengeländer und Handlauf
  7. Treppenauge (umgangssprachlich Treppenloch): Die Öffnung in der Mitte der Treppe. Meistens erstreckt sich diese Öffnung über mehrere Stockwerke und wird von den Treppenläufen umschlossen.
  8. Austritt
  9. Antritt
  10. Lauflinie (Gehlinie): Bezeichnet die Mittellinie des Treppenlaufs, auf der man am einfachsten gehen kann. Bei gewendelten Treppen ist diese Linie meist nicht mittig, sondern etwas nach außen versetzt.

Auf was muss beim Treppenbau geachtet werden?

Treppen werden schon seit Jahrtausenden genutzt. Entsprechend groß sind die Erfahrungen, die bereits damit gemacht wurden. Deshalb gibt es Normen, die den optimalen Abstand und Größe einer Treppe festlegen. Hältst du dich an diese Norm, wird die Treppe sicherer und um einiges einfacher zu begehen sein.

Auch solltest du dir gleich zu Anfang überlegen, wofür die Treppe genutzt werden wird. Ist sie nur ein Zugang zum Speicher? Oder ein Weg, auf dem auch sperrige Gegenstände transportiert werden müssen?

Auch für den Handlauf bzw. das Geländer gibt es festgelegte Höhen, die die Sicherheit der Treppe garantieren. Hier die wichtigsten Abmessungen auf einen Blick:

Die richtigen Abmessungen für Treppen

Die DIN-Norm für Wohnhaustreppen wurde in der DIN 18065 festgelegt. Die Norm legt die Maße dafür fest, wie breit eine Treppe und wie hoch und wie tief eine Stufe sein darf und wie hoch das Geländer sein muss. Auch die Toleranzmaße kannst du in dieser Norm finden.

Wichtig im Treppenbau ist außerdem die Beachtung der Schrittmaßregel. Diese ergibt sich aus dem „Spazierschritt“ eines Erwachsenen, der im Schnitt 63 cm beträgt. Diese Schrittlänge verkürzt sich natürlich, wenn man eine Stufe geht. Steigt man beispielsweise 18 cm nach oben, beträgt die horizontale Schrittlänge nur noch 27 cm. Bei einer Stufe von 21 cm sind es sogar nur noch 21 cm in horizontaler Richtung. Und genau das sind auch die Abmaße für genormte Wohnungstreppen (18 x 27) und Kellertreppen (21 x 21).

Wusstest du schon?

Die Schrittmaßregel lautet folgendermaßen:

  • 2 Steigungshöhen + 1 Auftrittsbreite = 63 cm
  • 2 s + a = 63 cm

Je flacher der Winkel einer Treppe ist, desto einfacher und bequemer ist sie zu gehen. In der folgenden Skizze kannst du das Steigungsverhältnis der verschiedenen Treppen sehen:

Verschiedene Treppen und deren Steigungsverhältnis© Samuel J. Schneider BAUBEAVER
Verschiedene Treppen und deren Steigungsverhältnis

Da die meisten Wohnräume eine Geschosshöhe von 260 bis 290 cm haben, liegt die Treppenanzahl meist bei 12-15 Auftritte plus Austrittsstufe. Nach spätestens 18 Steigungen sollte ein Podest eingebaut werden. Dieses sollte wiederum mindestens so tief sein wie die Breite einer Stufe, also ca. 80-100 cm. Bei einer aufschlagenden Tür auf der Höhe des Podestes oder Flures muss dieses noch weiträumiger ausgeführt werden.

Wusstest du schon?

Die Sicherheitsregel lautet folgendermaßen:

  • 1 Auftrittsbreite + 1 Steigungshöhe = 46 cm
  • a + s = 46 cm

Die Größe einer Treppe und deren Ausführung hängen natürlich in erster Linie von dem Grundriss des Treppenhauses ab. Bei der Auswahl der Treppe ist es sehr wichtig, die Treppenlaufbreite zu beachten. Diese ist um einiges schmaler als die gesamte Treppenbreite.

Noch weitere zu beachtende Normen und Regeln betreffen die Verkehrslasten und Vorschriften im Holz- und Mauerwerksbau. Auch diese müssen beim Bau einer Treppe unbedingt beachtet werden, damit die nötige Sicherheit gewährleistet ist.

Beispiel: Geschosshöhe 2,70 m

treppe-selber-berechnen-beispiel© Samuel J. Schneider BAUBEAVER

In diesem Beispiel habe ich eine Geschosshöhe von 2,70 gewählt. Die Treppenlauflänge beträgt 4,35 m.

An diesem Beispiel habe ich 16 Steigungen und 15 Auftritte (plus eine Austrittsstufe).

In diesem Beispiel habe ich die optimale Schrittmaßregel:

  • Steigung: 16,88 cm
  • Auftritt: 29,00 cm

Das ist natürlich nicht immer möglich. Oft unterscheiden sich die Geschosshöhen oder die mögliche Lauflänge.

Die Durchgangshöhe sollte im Wohnbereich immer mind. 2,00 m betragen.

Die richtigen Abmessungen für Geländer

Geländer müssen generell mindestens 90 cm hoch sein. Teilweise sind noch höhere Geländer vorgeschrieben, beispielsweise in Arbeitsstätten (min. 100 cm), oder bei Absturzhöhen von mehr als 12 Metern (min. 110 cm). Die lichte Durchgangshöhe, also die Höhe von der Stufenkante bis zur Decke, muss mindestens 200 cm betragen. Diese Höhe darf nur am Randbereich der Treppe eingeschränkt sein.

Wichtig ist auch, dass das Geländer Kindersicher ist, wenn Kinder im Haus sind. Hier muss der „Leitereffekt“ beachtet werden. Dabei muss das ganze Geländer so gestaltet sein, dass es nicht möglich ist, es zu überklettern. Dies kann durch die Art und Anzahl der Sprossen und Querstreben bewirkt werden.

In manchen Ländern gibt es auch zusätzliche Vorschriften zu den Spossenabständen. Dabei ist aber trotzdem immer noch viel Spielraum für persönliche Wünsche und Stil.

Baugesetze & Garantie

Früher musste die Baubehörde sämtliche Bauvorlagen kontrollieren. Heute ist das die Aufgabe des Bauunternehmers, des Architekten UND DES BAUHERRN! Dass eine Treppe also sicher und nach den aktuellen Normen gebaut wurde, sollte auch den Eigentümer des Hauses interessieren. Wurden die gesetzlichen Regeln nicht eingehalten, kann dies Jahre oder Jahrzehnte später zu Problemen führen.

Die Garantie einer Treppe sollte beim Kauf ebenfalls berücksichtigt werden. Es gibt drei verschiedene Gewährleistungen:

  • 6 Monate – Aus Kaufvertrag nach BGB: Hierbei handelt es sich um Treppen, die als Selbstbausatz gekauft werden und dann selbst eingebaut werden. Dabei gilt die gleiche Gewährleistung wie bei anderen beweglichen Produkten.
  • 2 Jahre – Aus Bauvertrag oder Werkvertrag nach VOB (Verdingungsverordnung bei Bauleistungen): Lässt du dir die Treppe vom Hersteller komplett einbauen hast du für die Treppe an sich, wie auch für die Befestigung am Bau Garantie. Wenn innerhalb der 2 Jahre etwas repariert werden muss, beginnt ab diesem Zeitpunkt die Garantie von Neuem.
  • 5 Jahre – Bau- oder Werklieferung nach BGB: Wurde nicht ausdrücklich eine Gewährleistung nach VOB vereinbart, gilt eine Garantie von 5 Jahren. Diese wird allerdings auch bei nötigen Reparaturen in dieser Zeit nicht verlängert.

Welcher Grundriss passt?

Jetzt geht es an die Planung der eigenen Treppe. Damit eine Treppe letztlich angenehm zu gehen ist, gut in den Raum passt, gleichzeitig aber auch bautechnisch sicher ist, muss einiges beachtet werden. Im Folgenden habe ich dir einmal die wichtigsten Punkte aufgeführt.

Die Planung einer Treppe beginnt erst einmal mit der Auswahl des Grundrisses. Es gibt eine große Auswahl an Grundrissmöglichkeiten. Die Wahl des Treppengrundrisses hängt neben dem persönlichen Geschmack auch größtenteils von der Beschaffenheit des Hauses ab.

Die häufigsten Grundrissarten kannst du in der folgenden Übersicht finden.

Gerade Treppen

Gerade Treppen benötigen natürlich viel Platz, wirken allerdings auch schön schlicht. Die Treppenöffnung muss nicht so groß wie die gesamte Treppenlänge sein. Wichtig ist allerdings, dass hier die lichte Durchgangshöhe beachtet wird. Auch vor der ersten Stufe muss auf genug Platz geachtet werden.

Podest-Treppen

Wohnräume werden immer offener. Oft werden Podesttreppen für halbgeschossig versetzte Wohnebenen genutzt. Podesttreppen sind gerade oder gewinkelte Treppen mit einem oder mehreren Zwischenpodesten. Diese Art Treppe vergrößert einen Raum optisch.

Viertelgewendelte Treppen

Viertelgewendelte Treppen krümmen sich entweder am Antritt oder am Austritt leicht in eine Richtung. Diese Art Treppe ist platzsparend und gleichzeitig wirkt sie sehr stylish. Leider ist der Geh-Rhythmus auf viertelgewendelten Treppen nicht ganz so harmonisch wie auf geraden oder komplett gewendelten.

Halbgewendelte Treppen

Eine besonders platzsparende Treppenbauart ist die halbgewendelte Treppe. Sie dreht sich vom Antritt bis zum Austritt um 180 °C. Es gibt sie in der Ausführung mit und ohne „Treppenauge“.

Wusstest du schon?

Als Treppenauge wird die Öffnung in der Mitte einer Treppe bezeichnet, die sich über die verschiedenen Stockwerke erstreckt. Das Treppenauge wird vom Treppenlauf umschlossen.

Von manchen werden noch halbgewendelte und zweiviertelgewendelte Treppen unterschieden. Aber der Übergang ist fließend und sogar Fachleute sind sich darüber uneins.

Bogentreppen

Bogentreppen können in einem engen „U“ oder in einem weiten Bogen gebaut werden. Sie kommen meist infrage, wenn genug Platz und vor allem auch genug Geld vorhanden ist. Die Wände um die Treppe können auch rund oder auch eckig sein.

Spindeltreppen

Diese Art Treppe zieht automatisch die Blicke auf sich. Oft wird diese schneckenartig gedrehte Treppe als Aufgang zu einer Galerie oder der zweiten Maisonett-Ebene eingebaut. Je breiter eine Spindeltreppe konstruiert wird, desto bequemer ist sie danach zu gehen. Eine Spindeltreppe dreht sich um eine Achse in der Mitte, der „Spindel“.

Spartreppen

Spartreppen werden eingesetzt, wenn Platz „gespart“ werden muss. Nicht immer wird dabei auch Geld gespart. Typische Spartreppen sind Watschel- bzw. Sambatreppen oder Steiltreppen. Diese Art Treppe darf allerdings in Deutschland nicht überall eingesetzt werden. Dazu mehr unter dem Menüpunkt „Sicherheit auf der Treppe“.

Wusstest du schon?

Spartreppen dürfen in Deutschland nicht als einziger Zugang zu Wohnraum eingesetzt werden. Sollte trotzdem solch eine Treppe als Hauptzugang eingebaut werden und eine Person verunglückt darauf, zahlt keine Krankenversicherung.

Welches Holz ist das richtige?

Schon in der Rohbauphase eines Hauses sollte entschieden werden, welches Material die Treppen haben sollten. In diesem Beitrag zeige ich hauptsächlich, worauf du bei Holztreppen achten musst. Denn auch unter den Holztreppen gibt es große Unterschiede. Folgende Konstruktionen aus Holz sind möglich:

  • Massivholz
  • Verleimtes Massivholz
  • Stabverleimtes Massivholz
  • Tischlerplatte furniert
  • Sperrplatte furniert
  • Ein oder mehrschichtige Spanplatte furniert

Nicht jede dieser Holzkonstruktionen eignet sich für jede Treppenkonstruktion. Das muss individuell vom Fachmann entschieden werden.

Die Trittfläche wird an einer Treppe am meisten belastet. Sie nutzt sich auch am schnellsten ab. Deshalb sollte gerade dort nicht gespart werden. Doch auch hier gibt es die unterschiedlichsten Möglichkeiten. Es gibt beispielsweise die Möglichkeit, Stoßkanten aus Metall oder Kunststoff anzubringen. Möglich ist auch ein Teppich oder Kunststoffelement aufzulegen bzw. einzulassen.

Und nun zum Holz selbst. Holz gehört zu den ältesten und besten Baustoffen. Außerdem ist Holz sehr umweltschonend, da es dauerhaft und leicht zu bearbeiten ist. Holz macht unsere Wohnumgebung zusätzlich angenehm und gemütlich.

Veränderung des Holzes

Holz ist ein Naturprodukt und deshalb verändert es sich auch mit der Zeit. Vor allem die Sonne lässt die Holztreppe schon bald in einem anderen Farbton erscheinen. Damit du dabei keine Überraschungen erlebst, solltest du schon im Vorhinein überlegen, welches Holz welche Farbe annimmt. Manche werden nämlich heller und manche dunkler.

Wusstest du schon?

Der Lack hat zwar Einfluss auf das Holz. Aber auch ein Lichtschutzlack kann die Verfärbung des Holzes nicht verhindern. Solche Lacke verzögern oder vermindern nur die Farbveränderung.

In Räumen ohne Fenster oder nur mit künstlicher Belichtung behält Holz weitgehend seine natürliche Farbe. Hier einige für Treppen viel genutzte Holzarten und ihre Farbveränderung durch die Sonne:

  • Buche: Ungedämpft ist Buche sehr hell und hat einen ganz leichten gelb-braunen Ton. Nach einiger Zeit wird sie um einiges gelblicher.
  • Buche gedämpft: Ist die Buche gedämpft worden, ist sie relativ dunkel und hat die rot-braune Farbe des Kernholzes. Nach einigen Jahren verschwindet dieser Ton allerdings und es wird hellgelblich. Irgendwann kann gedämpftes von ungedämpftem Buchenholz nicht mehr unterschieden werden.
  • Eiche: Dieses Hartholz hat bekanntlich einen relativ dunklen Farbton. Mit der Zeit dunkelt das Holz allerdings noch mehr nach. Furnier ist allerdings durch das Dämpfen etwas heller.
  • Esche: Sehr helles Holz. Nur der Kern ist dunkelbraun-grünlich. Mit Sonneneinwirkung wird das Reifholz gelblich und der Kern heller. Sehr schön wirkt im Treppenbau auch eine Kombinationder beiden.
  • Ahorn: Auch Ahorn ist als sehr helles Holz bekannt. Es wird mit der Zeit etwas kräftiger und gelber, ähnlich der Verfärbung der Esche.
HolzartHärtegrad N/mm²Rohdichte (darrtrocken) g/cm³
Buche81,40,68
Eiche70,60,66
Esche74,60,65
Ahorn65,70,68
Fichte26,50,41
Kiefer29,40,49
Tanne33,40,41
Lärche37,30,55

Wie die Tabelle zeigt, sind die Laubhölzer (von Buche bis Ahorn) um einiges härter als die folgenden Nadelhölzer. Welches Holz ist also sinnvoller bei Treppen einzubauen?

Es empfiehlt sich überall dort, wo eine Treppe mit Straßenschuhen begangen wird, Hartholz zu nutzen. Bei Treppen zum Dachgeschoss beispielsweise kann auch Weichholz genutzt werden.

Im Allgemeinen ist Hartholz für Treppen sinnvoller. Überzogen mit einem Parkettlack oder auch einfach geölt und gewachst halten solche Treppen Jahrzehntelang. Kleine Äste, die im Holz zu sehen sind, weisen übrigens nicht auf einen Festigkeitsmangel hin. Diese Bereiche sind im Gegenteil sogar meist etwas härter. Bei Weichholz können sogar größere Äste im Holz vorkommen, ohne dass es auf die Qualität Einfluss nimmt.

Oberflächenbehandlung

Die Oberflächenbehandlung der Treppe ist enorm wichtig. Schon vor dem Einbau muss jedes Holzteil vorbehandelt, also grundiert sein. Das ist vor allem dann wichtig, wenn die Treppe in einen Neubau eingebaut werden soll. Neubauten sind oft viel feuchter. Das Holz passt sich schnell an das Raumklima an. Ist das Holz noch unbehandelt, sind knarrende Stufen im „Hitchcock-Stil“ vorprogrammiert.

Auch vorversiegelte Treppen sind übrigens noch nicht komplett geschützt. Dabei handelt es sich nur um eine Vorbehandlung. Vor allem die Trittstufen müssen danach noch mit einer Parkettlackierung versiegelt werden.

Wusstest du schon?

Holz für Treppen darf in Deutschland mit nur 12 Prozent Feuchtigkeit ausgeliefert werden. Das ist wichtig wegen der durch die Heizung oft sehr trockenen Räumen. Wenn Innenräume allerdings zu trocken beheizt werden, kann es trotzdem zum Knarren des Holzes kommen. Das ist allerdings weder für das Holz noch für die Bewohner gesund und ein Zeichen für zu trockenes Wohnklima.

Vollholztreppen sind absolut natürlich. Da wünscht sich so mancher Bauherr auch eine natürliche Oberflächenbehandlung. Und das ist auch möglich. Wer nicht lackieren will, kann die Stufen auch regelmäßig ölen und wachsen. Wichtig dabei: Die Stufen brauchen eine Grundierung und Öl und Wachs sollten vom selben Hersteller sein. Beachte auch genau die Verarbeitungshinweise des Herstellers.

Wusstest du schon?

Wenn die Treppe natürlich mit Öl und Wachs behandelt wurde, darf sie danach nicht mit den üblichen aggressiven Putzmitteln gereinigt werden. Es eignen sich dann eher ein Glas Essig oder 10 Tropfen ätherisches Lavendelöl im Putzwasser.

Renovation einer Holztreppe

Holz kann im Gegenteil zu anderem Material leicht renoviert werden. Meist genügt nach einigen Jahren ein erneutes Versiegeln. Abgetretene Stellen können davor leicht ausgebessert werden.

Bei einer kompletten Renovierung einer alten Treppe muss der Fachmann gerufen werden. Je nach Beschädigungsgrad kann solch eine Renovierung ziemlich ins Geld gehen. Vielleicht lohnt es sich, sogar eine neue Treppe einzubauen.

Achte auf die Qualität!

Ob du dir eine Treppe einbauen lässt, oder ob du sie selbst baust – achte auf die Qualität. Oft gibt es große Preisunterschiede bei Holztreppen. Das hat meist auch seinen Grund. Oft sind es kleine Details, die von Käufern nicht bemerkt werden, die den Unterschied machen.

Oft nicht bemerkt wird beispielsweise die Sortierung von Holz. Sind die Hölzer lebhaft, harmonisch oder rustikal zusammengestellt, oder wurde gar nicht darauf geachtet? Für stabverleimte Hölzer ist das Ganze nur sinngemäß gültig. Die Oberfläche kann durch die schmalen Holzstreifen etwas streifig aussehen. Das wird aber im Laufe der Jahre etwas milder.

Auch die Geländerart hat einen großen Einfluss auf den Endpreis. Besonders gekrümmte Handläufe sind natürlich kostenintensiver als ein festgeschraubtes Brettgeländer.

Im Folgenden einige wichtige Hinweise, was Qualität bei einer Treppe bedeutet. Wenn du eine neue Treppe gekauft oder gebaut hast, solltest du diese Checkliste einmal durchgehen.

  • Die Treppe muss nach der DIN 18065 ausgeführt worden sein. Alle dort angegebenen Maße müssen eingehalten worden sein.
  • Das verwendete Holz muss nach DIN 86368 ausgesucht worden sein und auch der nötigen Güteklasse entsprechen. Massives Hartholz ist auf jeden Fall hochwertiger und langlebiger als furnierte Spanplatten.
  • Keine der Stufen sollten beim Begehen knarren.
  • Eine gleichmäßige Wendelung ist wichtig für unfallfreies Gehen. Weder zu spitze Stufen noch ungleichmäßige Stufenabstände dürfen vorkommen. Die Norm verlangt „an der schmalsten Stelle einen Mindestauftritt von 10 cm im Abstand von 15 cm von der inneren Begrenzung“.
  • Prüfe, ob auch der Abschluss des Deckenrandes an der oberen Kante im Preis mit inbegriffen ist.
  • Die Stufen dürfen aus verleimten Einzelteilen bestehen.
  • Die Kanten der Stufen müssen abgerundet sein und die Oberfläche muss glatt geschliffen sein.
  • Wenn modelltechnisch möglich, sollten sie Stufen schallmindernd in der Wand befestigt werden. Das ist verhindert nicht nur Streit mit dem Nachbarn, sondern ist außerdem gelenkschonend beim Begehen.
  • Die Verankerungsteile müssen nach Vorschrift in der Wand angebracht werden. Der Fachmann weiß das normalerweise. Solltest du aber beispielsweise einen Bausatz selbst anbringen, ist es wichtig, dass auch alle Montageteile mitgeliefert werden. Beachte dabei unbedingt die Vorschriften für die jeweiligen Beanspruchungen.
  • Bei Furnierten Trittstufen gelten Mindestmaße, die eingehalten werden müssen:
    • Die Auftrittfläche muss aus 2,5mm dickem Hartholz oder 5,0mm dickem Weichholz bestehen.
    • Die Anleimer an der Stoßkante müssen aus mindestens 6mm dickem Material gefertigt worden sein.
  • Die Geländer, besonders Handlaufkrümmlinge bei Wendeltreppen müssen fachgerecht verarbeitet worden sein. Vor allem die An- und Austrittpfosten müssen stabil verbaut sein. Wenn diese sich lockern, wackelt bald das ganze Geländer. Das Geländer muss auch genug seitenstabil sein und darf sich nicht mehr als 5 cm durchbiegen.
  • Die Handlaufübergänge sollten in Idealfall möglichst nicht unterbrochen werden. Für Geländer, die die Wand entlanglaufen, gelten außerdem folgende Mindestmaße:
    • Bei einem runden Handlauf muss dessen Durchmesser mindestens 4,8 cm betragen. Der Abstand zur Wand muss mindestens 5 cm betragen.
    • Die Abmaße eines eckigen Handlaufs müssen mindestens 4 × 6 cm betragen. Der Abstand zur Wand beträgt auch hier mindestens 5 cm.
  • Die Lackqualität bzw. Oberflächenbehandlung sollte ausreichend und hochwertig sein. Oft wird vom Hersteller nur eine Grundierung oder Vorversiegelung geliefert. Die eigentliche Schutzlackierung sind dann hohe zusätzliche Kosten, die den Käufer letztlich überraschen.
  • Die gesamte Treppe muss den Stabilitätsnachweis erfüllen. Lass dir dies nach einem Kauf schriftlich bestätigen.

Typische Treppenfehler

Es gibt einige Fehler im Treppenbau, die immer wieder zu Problemen führen. Achte deshalb am besten schon im Voraus darauf, dass deine Treppe auch in dieser Hinsicht von guter Qualität ist.

  • Unterschiedliche Treppensteigung: Der Bewegungsvorgang, den wir beim Treppengehen machen, funktioniert automatisch. Deshalb müssen auch alle Treppenstufen die gleiche Höhe haben. Wenn das nicht der Fall ist, wird die Treppe mit der anderen Abmessung zur Stolperfalle. Dieses Problem entsteht häufig beim An- oder Austritt. Meist wird die Treppe bereits fertig eingebaut und erst danach Dämmung, Estrich und Bodenbelag angebracht. Die Höhe dieser Beläge muss schon im Vorhinein exakt berechnet werden. Der Unterschied zwischen den An- und Austritt zu den restlichen Stufen darf niemals mehr als +/-1,5 cm betragen.
  • Geschlossenes Treppenauge: Das Treppenauge ist der Freiraum, der bei halbgewendelten Treppen entsteht. Dieser ist ganz praktisch, da sperrige Möbelstücke beispielsweise gut transportiert werden können. Wird allerdings auf einer Etage eine Nische eingebaut, können Schränke und anderes kaum mehr transportiert werden. Außerdem wirkt die Treppe nicht mehr so frei und offen.
  • Durchlaufende Wände: Bei einer Treppenbreite von bis zu 100 cm sind durch mehrere Etagen durchlaufende Wände oder auch Harfen viel zu eng. Auch hier besteht dann ein Problem beim Transportieren sperriger Möbel.
  • Zu kleines Treppenloch: Die Größe des Treppenloches muss schon um Vorhinein mit der zu bauenden Treppe abgestimmt werden. Teilweise befinden sich Türöffnungen dort, wo die Treppe beginnen sollte oder die Treppenöffnung ist einfach zu klein oder zu groß für eine normale Treppe. Zu beachtende Mindestmaße sind: Breite: Bei einer Laufbreite der Treppe von 90 cm muss für die Treppe mit Geländer und allem notwendigem insgesamt 105 cm berücksichtigt werden. Höhe: Die lichte Durchgangshöhe muss von jeder Stufenoberkante bis zur Decke mindestens 200 cm betragen.
  • Installationen im Treppenbereich: Eine Treppe ist ein tragendes Bauteil und muss deshalb vorschriftsmäßig in der Wand verankert werden. Achte deshalb darauf, dass Stromleitungen, Heizkörper, der Elektro-Installationsschrank oder andere Installationen nicht die Verankerungsmöglichkeiten behindern oder sogar unmöglich machen.
  • Zu dünne Hauswand: Wie gesagt, ist die Treppe ein tragendes Bauteil und muss viel Gewicht und Stöße aushalten können. Die Wände im Treppenhaus müssen deshalb auch als tragende Wände ausgeführt worden sein. Nur so kann die Treppe sicher an der Wand befestigt werden. Außerdem ist die Schalldämmung bei dickeren Mauern besser.

Wusstest du schon?

Leichtbauwände im Treppenbereich können die Treppenkosten erhören, da die Installation aufwendiger ist. Außerdem gehört Trittschall (unter anderem von Treppen) zu den meist prozessierten Themen bei Reihenhäusern.

  • Schalter falsch platziert: Lichtschalter gehören definitiv an den An- und Austritt der Treppe. In der Dunkelheit ist es umständlich und auch gefährlich, wenn man im Bereich der Treppe erst einmal nach dem Schalter suchen muss. Auch die Lichtquelle selbst sollte so angebracht sein, dass die Treppenstufen gut erkennbar sind und das Begehen der Treppe erleichtert wird.
  • Falsch gewendelte Treppe: Dieses Problem tritt meist bei Betontreppen auf. Die Stufenspitze wird dadurch zu schmal und besonders das Abwärtsgehen wird gefährlich. Auch das Geländer kann bei solch verzogenen Stufen nicht mehr ordentlich angebracht werden.
  • Fenster im Treppenbereich: Fenster im Treppenbereich können diesen schön ausleuchten und sehr gut aussehen. Allerdings kann dabei auch viel falsch gemacht werden. Wenn ein Fenster in deinem Treppenhaus infrage kommt, beachte folgende Punkte: 1. Fenster im unteren Treppenbereich (weniger als 90 cm über der Treppe) müssen entweder mit einem Geländer abgesperrt werden oder aus Sicherheitsglas bestehen. 2. Frage dich, wie die Fenster gefahrlos gereinigt werden können. Das betrifft besonders den Spalt zwischen Fenster und Treppe zur nächsten Etage und Fenster, die sehr hoch angebracht werden. 3. Soll das Fenster zu öffnen sein? Dann muss es über dem Stufenverlauf angebracht werden. 4. Du musst bei einem Fenster im Treppenhaus außerdem eine Treppenkonstruktion wählen, die den Spalt der Fensteröffnung ohne Probleme überbrücken kann.
  • Geschlossene Treppenkonstruktion gegen Zugluft: Eine geschlossene Treppenkonstruktion kann ohne Türen genauso Zugluft durchlassen wie eine offene. Die Ursache des Problems liegt an einer anderen Stelle. Und zwar entsteht solche Zugluft, wenn zum Beispiel im Obergeschoss und im Untergeschoss Türen oder Fenster geöffnet sind. Kühle Luft sinkt ab und bleibt somit im Keller. Warme Luft steigt auf, da sie leichter ist. Möchtest du also Zugluft vermeiden, solltest du darauf achten, dass jeweils immer nur in einem Stockwerk die Fenster geöffnet sind.

Die Sicherheit auf der Treppe

Für die Sicherheit auf deiner Treppe kannst du selbst einen großen Beitrag leisten. Im Folgenden ein paar wichtige Hinweise, die deine Treppe sicherer machen:

Steiltreppen – nicht ganz ungefährlich

Spar-, Steil- oder Sambatreppen sparen Platz und werden oft als kostengünstige Alternative angeboten. Was viele nicht wissen: Solche Treppen dürfen in Deutschland nicht an allen Stellen eingesetzt werden. Nur als Zugang zu Dachräumen oder als Alternative zu Leitern sind sie per Gesetz gestattet. Möglich ist solch eine Leiter auch, wenn ein weiterer Zugang vorhanden ist.

Wer solch eine Treppe allerdings als einzigen Zugang zu einem Wohnbereich einbaut, riskiert bei einem Unfall, dass die Krankenkasse Schäden nicht zahlt. Außerdem kann die ständige Nutzung einer solchen Treppe auch anstrengend werden. Besonders wenn man an das Tragen eines Wäschekorbes oder das Transportieren von Möbeln denkt.

Das Geländer

Ein Geländer an der Treppe ist in Deutschland Pflicht. Allerdings ist die Auswahl sehr groß. Bei einer normalen Wohnungstreppe sollte das Geländer 90-100 cm hoch sein. Der Querschnitt eines Holzhandlaufs sollte 6 cm hoch und 4 cm dick sein. Bei runden Handläufen ist ein Durchmesser von 4,8 cm vorgeschrieben.

Auch die Seitliche Belastbarkeit des Geländers ist per Norm vorgeschrieben. Ein Seitendruck von mindestens 50 kg muss das Geländer in Wohngebäuden aushalten können. Prüfen kannst du das erst einmal selbst, indem du dich dagegen lehnst. Gibt das Geländer nach, solltest du es prüfen lassen.

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Kinder an der Treppe

Kinder kommen mit Treppen eigentlich gut klar. Allerdings muss die Treppe dann einige Voraussetzungen erfüllen:

  • Alle scharfen Kanten müssen entfernt worden sein. Das betrifft Holz, aber auch ganz besonders Metallteile.
  • Die Sprossen des Geländers müssen „überklettersicher“ sein. Horizontal angebrachte Sprossen sind geradezu einladend, um daran herumzuklettern.
  • Die Stufen müssen rutschfest sein. Gerade Kinder rennen gerne in Socken die Holztreppen hinauf und hinunter. Bei nicht rutschfest ausgeführten Treppen kann das schnell zu einem Unfall führen.
  • Sollten Kleinkinder oder Babys im Haushalt sein, müssen noch mehr Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden. Es ist sinnvoll, an den Treppenauf- und -abgang jeweils ein Geländertürchen anzubringen. Diese Türchen sind meistens demontierbar und können mit höherem Alter dann leicht abgebaut werden. Es gibt auch Spannnetze zur Sicherheit für Kleinkinder. Wichtig ist auch, dass der Sprossenabstand nicht mehr als 12 cm beträgt. Sonst besteht die Gefahr, dass das Kind den Kopf hindurchsteckt und stecken bleibt.

Treppengehen im Alter

Wenn Betagte im Haus wohnen, sind einige zusätzliche Dinge beim Treppenbau zu beachten. Auch wenn im Moment vielleicht noch kein Familienmitglied in dieser Lage ist, sollte dieses Thema gut überdacht werden. Treppen für betagte Personen sollten folgende Anforderungen erfüllen:

  • Keine Spar- oder Steiltreppe. Die Treppe sollte leicht begehbar sein und ein Norm-gerechtes Steigungsverhältnis aufweisen.
  • Keine zu eng gewendelten Treppen. Am einfachsten sind geradläufige Treppenläufe.
  • Es sollte die Möglichkeit bestehen, einen Treppenlift einzubauen. Dazu muss die Treppe eine nutzbare Laufbreite von mindestens 100 cm aufweisen.
  • Ein stabiles Geländer ist für Ältere ein Muss. Der Handlauf sollte griffig und stabil sein und sich auf einer Höhe von 90 cm befinden. Am besten werden auf beiden Seiten der Treppe Geländer angebracht.
  • Die Treppen müssen unbedingt einen rutschhemmenden Belag oder eine solche Lackierung haben. Möglich ist auch ein Teppich.
  • Bei Sehbehinderten ist auf eine besonders gute Beleuchtung zu achten. Wenn nötig, können auf dem Geländer auch „Warzen“ an die Handläufe angebracht werden. Diese zeigen an, wann die Treppe zu Ende ist.

Gefahrenstellen vermeiden

  • Teilweise werden Antrittsstufen aus einem anderen Material ausgeführt als der Rest der Treppe. Beispielsweise beginnt die Treppe mit zwei Betonstufen und wird als Holztreppe fortgeführt. Das kann leicht zur Gefahrenstelle werden. In solch einem Fall sollten die Betonstufen ebenfalls mit Holz versehen werden.
  • An manchen Stufen ist es notwendig, dass andersfarbige Stoßkanten angebracht werden. Das kann zur besseren Erkennung oder auch zur Rutschhemmung dienen.
  • Bei einzelnen Stufen in einem Gang können verschiedene Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden:
    • Die Stufe kann farblich hervorgehoben werden.
    • Die Decke kann ebenfalls höhenversetzt werden.
    • Der Höhenunterschied kann auch farblich an der Wand oder durch Schilder hervorgehoben werden.
    • Auch wenn gleich große Bilder höhenversetzt aufgehängt werden, nimmt das Auge den Höhenunterschied leichter wahr.
  • Bei Antrittspodesten sollte die Podestfäche und die Stufen aus demselben Material sein. Der Fußboden sollte aus einem anderen Material gefertigt sein, da ein Podest sonst leicht übersehen wird.

treppe-selber-bauen-berechnen-unfall© pixabay | CC0 1.0 Universal
Bei einem Unfall

Tausende Menschen verunglücken jährlich auf Treppen. Laut dem Statistischen Bundesamt sind es jährlich sogar mehr als bei Motorrad-Unfällen. Ein Grund mehr, die eigene Treppe sicher zu gestalten.

Und sollte wirklich einmal ein Unfall auf der Wohnungstreppe passieren, dann ist sowieso jeder Hauseigentümer froh, wenn das Baugesetz eingehalten wurde. Wenn nicht, zahlt die Versicherung keinen Cent. Das gilt bei Familienmitgliedern, aber auch bei Gästen, die auf der Treppe verunglücken.

Achtung!

Normalerweise haftet der Hersteller der Treppe. Wenn allerdings festgestellt wird, dass die Treppe bei der Selbstmontage nicht vorschriftsmäßig angebracht oder im Nachhinein verändert wurde, haftet der Hausherr. Vorsicht also bei DIY-Aktionen!

Vorschriften, die eingehalten werden müssen, sind zum Beispiel Normen zum Brandschutz, Sicherheit, Schallschutz, Holzbau und Mauerwerk. 

Damit auf deiner Treppe solche Unfälle erst gar nicht passieren, hier einige Punkte, die für die Sicherheit einer Wohnungstreppe absolut wichtig sind:

  • Alle Stufen müssen dieselbe Steighöhe haben
  • Der Stufenverlauf muss bequem begehbar und nicht zu schmal sein
  • Die Treppenstufen müssen rutschhemmend sein
  • An- und Austrittstufe müssen deutlich erkennbar sein und sich vom Boden abheben
  • Das gesamte Treppenhaus muss gut beleuchtet sein.
  • Das Geländer muss stabil genug sein
  • Gitterstäbe müssen Kindersicher angebracht sein, nicht zu weit auseinander
  • Beschädigte Stufen müssen ausgebessert werden
  • Es dürfen keine Gegenstände auf den Stufen abgestellt werden.

Fazit

Die Treppe ist ein Wichtiger Teil des Hauses und sollte gut überlegt eingebaut werden. Es gibt dabei viele Dinge zu beachten. Auf der sicheren Seite ist immer derjenige, der sich die Treppe von einem Spezialisten einbauen lässt und beim Einbau auf die oben angeführten Normen achtet. Diese Übersicht erhebt allerdings in keiner Weise den Anspruch auf Vollständigkeit. Auf jeden Fall wünsche ich dir viel Freude mit deiner Treppe!

Hey, ich bin Samuel. Schön, dass du da bist. Als gelernter Zimmerer und leidenschaftlicher Handwerker beschäftige ich mich gerne mit Fragen rund ums Handwerk. Auf meinem Blog „BAUBEAVER“ teile ich mein Wissen mit dir. Weiterlesen …

32 Gedanken zu „Treppen selber bauen und berechnen – 6 Tipps“

  1. Auf Samuel Schneiders Blogpost „Treppen selber bauen und berechnen – 6 Tipps“ habe ich einiges gelernt. Besonders interessant fand ich die historische Entwicklung der Treppe und ihre symbolische Bedeutung. Dein Einblick in die verschiedenen Treppenkonstruktionen und deren Anwendungsbereiche war sehr hilfreich. Dabei wurde mir klar, dass neben der ästhetischen Wirkung, die funktionale Planung entscheidend ist. Die technischen Aspekte, wie die Schrittmaßregel und die Sicherheitsnormen, sind für den Bau einer Treppe unerlässlich. Allerdings frage ich mich, wie man innovative Materialien wie Designgitterroste in solche Bauprojekte integrieren könnte? Diese Gitterroste bieten ja nicht nur Stabilität, sondern auch ästhetischen Mehrwert, vor allem in modernen Bauprojekten.
    Hat jemand Erfahrungen damit gemacht oder Beispiele, wie solche Gitterroste effektiv in den Treppenbau eingebunden wurden?

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  2. Hallo,
    ich versuche derzeit herauszufinden, was regelmäßig die richtige Installationsebene der Treppe ist. Also wo sie unten aufliegen sollte. Rohfußboden? Estrich (Wie sieht es hier bei schwimmenden Estrich aus, man soll ja eigtl. keine tragenden Bauteile mit an schwimmende kraftschlüssig verbinden), Fertigfußboden (wenn verklebt)?
    Wie würde man das im Falle des Rohfußsbodens mit den vorliegenden Gewerken handhaben. Dämmung und Estrich erstmal aussparen an den Stellen wo später die Treppe aufliegt? Wie weit? Danach (wann genau?) wieder verschließen? Dann gibt’s ja oft noch eine Bautreppe, die da reinspielt. Die will man ja nicht immer aab und wieder aufbauen.
    Kurzum, wie ist hier der geschickteste Ablauf, wenn einen Fußbodenaufbau von 22cm hat (10+3 Dämmung, 7 Estrich, 2 FFB: Fliesen).
    Danke und Gruß
    Tolentino

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  3. Hallo Samuel,

    guter Artikel. Bin selbst Bautechniker und habe 35 Jahre erfahrungen. Aber man lernt immer dazu. Sowie in deinem Artikel was die GARANTIEN betrifft.
    Selbst würde ich dir gerne Bilder meiner Treppe zusenden die ich in einer Doppel-Garage (zu einer Werkstatt umgebaut) verbaut habe. Entwurf habe ich selbst gezeichnet, die Metallstangen gesägt, verschweißt und Holzplatten darauf verlegt. Materialkosten inkl. Holz waren 500 €.
    Man muss einfach nur den Mut haben es zu wagen. Aber auch sich vorher genau Informieren um so ein Projekt durchzuziehen.

    Bilder kommen EXTRA per Mail.

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  4. Hallo,

    eine tolle Seite die sehr viele wertvolle Hinweise liefert. Mit meinem Mann habe ich schon einige Projekte umgesetzt im Gartnehaus und im Reihenhäuschen, u.a. auch Treppen. Im Gartenhaus eine 1/4 gewendelte Treppe und im Reihenhaus eine 1/2 gewendelte Treppe zum Dachboden.
    Daher ist mit aufgefallen, das bei Ihnen ein Foto mit einer 1/2 gewendelten Treppe die Bildunterschrift: „Viertelgewendelte Holztreppe“ hat.
    Folgende Seite war uns bei der Treppenberechnung, vor allem für die Maße der Stufen in den Kurven sehr hilfreich: http://www.zhitov.ru/de/

    Vielen Dank für die tolle Seite
    Annett

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  5. Hallo Samuel, sehr guter Beitrag,
    wir sind mitten im Hausbau (Blockhaus). Da hat man auch eine eigene Vorstellung wie die Treppe aussehen soll – am liebsten eine Mittelholmtreppe mit „fetten“ Stufen und dickem Mittelholm aus altem Holz. Mich reizt die Herausforderung. Mal sehen ob wir das allein hinbekommen oder doch einen talentierten Treppenbauer aufsuchen müssen – schade das du so weit weg bist…

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  6. Beim Hausbau meiner Schwester steht als nächstes auch die Planung des Treppenbaus an. Ich finde es eine gute Idee, sich zu überlegen, wofür die Treppe genutzt wird. Meine Schwester hat eine große Familie und muss die Treppe also auch kindergerecht gestalten. Da ist es klar, dass Stiegen oder ein Treppengeländer nicht fehlen dürfen! Ich wusste noch gar nicht, dass Treppen auch unterschiedliche Garantien aufweisen.

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  7. Ich finde gut, dass Sie darauf hinweisen, dass eine Treppe kinderfreundlich sein muss. Mein Onkel hat sich eine Treppe von einem Tischler bauen lassen und dieser hat auch darauf hingewiesen, dass die Treppe für Kinder angepasst sein sollte. Daran hat mein Onkel auch gar nicht gedacht.

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  8. Vielen Dank für diesen sehr ausführlichen Artikel über Treppenbau! Treppen sind schon so alltäglich geworden, dass kaum noch jemand an die spannende Geschichte denkt!

    Wir werden bei uns im Haus bald eine neue Treppe bauen lassen und sind auf der Suche nach Ideen. Bevor wir die Schlosserei beauftragen, wollten wir das Thema selber recherchieren damit wir auch Ahnung haben, was man alles dabei beachten soll. Die typischen Treppenfehler wollen wir auf jeden Fall vermeiden.

    LG Laura

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  9. Ich und meine Kinder möchten gerne eine Treppe für ihr Stockbett bauen und ich wollte ein paar Ideen sammeln, um das am sichersten zu machen. Wir wollten die Treppe aus Holz bauen. Gut zu wissen, dass die Farbe sich dabei verändert. Ich werde das berücksichtigen, bevor wir uns für eine besondere Holzarte entscheiden.

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  10. Sehr geehrter Herr Schneider,
    Wir sind von Ihrer Webseite sehr beeindruckt worden. Arbeiten Sie für Kunden? Könnten Sie eine Verbindungstreppe in einem Berliner zweistösckigen Maisonnette aufbauen? Die Höhe jeder der wilhelminischen Wohnungen, die wir wieso verbinden würden, ist 4 m.
    Ich bedanke mich bei Ihnen für Ihre Antwort im Voraus.
    Mit freundlichen Grüssen,
    Dr. François Valérian

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  11. Treppe ins 2. Obergeschoss selbst bauen.
    Hallo wir wollen eine Holztreppe ins 2. Obergeschoss selbst bauen. Sie wird sich im Inneren der Scheune befinden. Wir haben 4.35m zu überwinden. Wollen 1 Podest einbauen. Wird das funktionieren,?

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  12. Hallo Herr Schneider

    Ich möchte eine Treppe in meinem Haus vom EG zum Kellergeschoss einbauen.

    Die Höhe von Boden Keller bis Decke beträgt 156 cm. Die Decke hat 15 cm. Also insgesamt 271cm für die Treppe. Es gibt noch eine Möglichkeit in das Kellergeschoss zu kommen. Hier gibt es ein Treppenhaus. Das wir aber für die bessere Anbindung nur benuten, wenn wir zur Haustür herein kommen.

    Welche Treppe würde sich hier eignen?

    Im EG hab ich entweder 140 cm mal 140 cm für eine Spindeltreppe oder aber eine 1/4 nach links gewendelte Treppe mit L förmigen Ausschnitt, Platz. Die Treppenbreite würde dann maximal 85 cm betragen. Die Länge des Ausschnittes wäre zwischen 200 und max. 240 möglich und die Breite von 120 wäre gut.

    Was empfehlen Sie mir?

    Mit freundlichem Gruß

    W. Parsa

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  13. Hallo Samuel,
    finde es echt toll das du dir für fremde Menschen so viel Zeit nimmt!
    Nun meine Frage: Wohne in einem Altbau von 1912 mit einer alten Wangentreppe aus Holz !
    Habe die Treppe letzten Herbst von einem Treppenbauer mit Granit verkleiden lassen! Nun in letzter Zeit haben sich leichte Risse zwischen Wand und Wange gebildet! Laut dem Fachmann kein Problem, die ganze Konstruktion arbeitet und hat sich eben ein bisschen belegt! Mich würde nun deine Meinung interessieren! Ist das so OK oder haben wir evtl. doch zu viel Gewicht auf diese alte Konstruktion gelegt! Es wurde alles mit 2 cm Naturstein verkleidet ! Hält so eine alte Konstruktion dieses Gewicht?

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  14. Super, diese Anleitung hat mich gerettet. Wenn man handwerklich nicht so begabt ist helfen solche Tipps richtig gut weiter. Mit der Wendeltreppe war es etwas schwieriger, aber es war zu meistern.

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  15. Vielen Dank für die Bemühungen.
    Hier geht es sich um eine Treppe die in einem Einfamilienhaus als Wohnungstreppe dient. Die das Erdgeschoss und das Obergeschoß verbindet.

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    • Hallo Kurt,

      das kann trotzdem hinhauen. Wie genau wurden deine Steigungen/Auftritte angeordnet? Wie hoch und wie lang? Wenn das im Bereich von 30°bis 41° liegt und annähernd die Schrittmaßregel erfüllt, dürfte nichts dagegen sprechen. Das ist für mich ein wenig schwierig zu sagen ob etwas falsch oder richtig ist. Damit ich dir helfen kann, bräuchte ich mehr Zahlen. Gerne auch per Mail: samuel@baubeaver.de

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  16. Hallo
    Was ist bei einer Treppe wo statt 13 Steigungen 15 Steigungen verwendet worden sind?
    So ist es nicht bedacht worden das 2X Auftritt + 1XSteigung ca 630mm betragen soll.
    darf diese Treppe gebraucht werden oder gibt’s da Versicherungsprobleme?

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    • Hallo Kurt,

      Land und Länder haben unterschiedliche Gesetze. Ich kann hier keine Pauschale Antwort geben. Ich kann nur die genannten Schrittmaßregel zitieren und hinweisen. Die Regel sind Richtwerte. Du wirst fast nie eine Treppen haben, die genau diese 29/17-Regel befolgt. Da gibt es immer Toleranz Werte. Ein anderer Faktor: je nach Einsatzort, kann das auch nochmal ganz anders sein. Beispiel: Ist das eine Leiter oder eine Rampe? Eine Freitreppe oder eine Wohnungstreppe? Je nach Einsatzort variieren die Werte.

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