Du willst einen Smoker selber bauen? Hier meine 7-Schritte Bauanleitung

smoker-selber-bauen-vorbereitung© Samuel J. Schneider BAUBEAVER

Ich bin nicht nur leidenschaftlicher Handwerker: Ich liebe es mindestens genauso sehr zu Grillen. Seit Längerem plane ich, einen Smoker selbst zu bauen. Und jetzt ist es endlich so weit: Meine Bauanleitung steht und ich möchte über meinen Bau hier auf meinem Blog etwas näher berichten.

Vorab möchte ich darauf hinweisen, dass alle Maßangaben keine festen Angaben sind. Je nach Geschmack oder schon vorhandenen Bauteilen können sich die Maße deutlich unterscheiden. Trotzdem hoffe ich, dass die nachfolgende Anleitung dir etwas bringt.

Vorbereitung: Barbecue-Smoker

Materialliste

Vorab: einige Anleitungen empfehlen einige Bauteile mit Schrauben und Muttern zu befestigen. Davon halte ich nichts. Bei einem Smoker mit vielen Einzelteilen muss man einfach auf ein Schweißgerät zurückgreifen.

AnzahlBauteilDimension
1Fass135 Liter, Höhe 850mm, Ø 450 mm o.ä.
1Fass35,3 Liter, Höhe 500mm, Ø 300 mm o.ä.
1Stahlrohreca. 50 mm und 6 m lang
4Stahlscharniere40 x 37
3Holzgriffe96 x 27
1Edelstahl-SechskantschraubenM8 x 30
1Muttern, EdelstahlM8
1Unterlegscheiben, EdelstahlM8
6Senkkopfschrauben, EdelstahlM3 x 12
2Blech310 x 310, 2 mm Dicke
2Blech460 x 460, 2 mm Dicke
1Grillrost840 x 400, ggf. kürzen
1Rost für die Firebox500 x 290, ggf. kürzen
1Glasstrickschnur Abdichtung der Deckel
1Grillthermomether
2Räder
1OfenrohrØ 110 mm o.ä.

Werkzeugliste

  • Bohrmaschine
  • Trennschleifer
  • Schweißgerät
  • Bohrsatz

Planung

Bevor ich mit der eigentlichen Planung beginnen kann, musste ich erst einmal festlegen, wie groß die einzelnen Bauteile werden. Dafür bin ich zu einem Stahlhändler gefahren und habe mir zwei verschiedene Rohre zuschneiden lassen.

In der Regel gibt es keine Stahlrohre, die genau diese Größe haben. Deswegen wurde eine 2 mm starke Stahlplatte zu einem Bogen geformt und dann zusammengeschweißt. Insgesamt habe ich dafür 60 € gezahlt. Der Preis richtet sich nach dem Material und dem Gewicht. Ich hatte die Wahl, wie stark es sein sollte. Ich habe die 2 mm gewählt, weil ich denke, dass das ausreichen müsste.

Alternativ kann man auch auf dem Wertstoffhof Blechfässer recht günstig einkaufen. Manchmal bekommt man sie sogar geschenkt. Der Nachteil: diese sind in der Regel deutlich dünner (0,5 mm bis max. 1,5 mm) und halten dadurch die Wärme nicht so lang.

Tipp

Wichtig ist hier auch noch der Punkt: falls du ein Fass vom Wertstoffhof besorgst, solltest du dieses vor dem Bau putzen bzw. sogar abschleifen. Lacke oder giftige Stoffe könnten nachher im Innenraum anhaften. Das wäre nicht nur schade, sondern auch recht gefährlich, wenn dein Grillgut damit beräuchert wird.

smoker-selber-bauen-material© Samuel J. Schneider BAUBEAVER

Der größere Garraum hat eine Dimension von 850 mm in der Länge und 450 mm im Durchmesser. Die kleinere Firebox hat eine Dimension von 500 mm in der Länge und 300 mm im Durchmesser. Hier gibt es keine klare Vorgabe, wie groß die einzelnen Fässer sein sollten. Wichtig ist hier nur der Punkt, dass die Räume ordentlich zusammengebaut sind und der Rauch nur dort entweicht, wo es auch vorgesehen ist: durch die/das Kaminrohr/e.

Die Dimensionen, die ich gewählt habe, sind aber meiner Meinung nach völlig ausreichend. Alles, was größer ist, ist einfach zu mächtig. Einige Anleitungen im Netz haben zwar größere Angaben, aber ich frage mich, wer so einen großen Smoker benötigt. Wahrscheinlich wurde bei den Angaben geschätzt.

Diesen Smoker möchte ich später sowohl als Smoker nutzen als auch als einfachen Grill. Außerdem möchte ich alles so bauen, dass ich ihn später einfach von A nach B transportieren kann. Man hat ja nicht immer ewig Zeit, um zu grillen. 😉

Das Grundgestell

Hierfür habe ich Stahlrohre mit einem Durchmesser von 25 mm und zusammen geschweißt.

Bei dem Grundgestell war mir wichtig, dass das ganze Bauteil stabil zusammenhält, aber trotzdem fahrbar ist.

Der Garraum

Der wichtigste Schritt war das Besorgen des Bauteils an sich. Wie schon beschrieben, habe ich mir das beim Stahlhändler besorgt. Dann habe ich die Öffnung eingezeichnet und mit einem Kreppband abgeklebt, damit ich beim Flexen so genau wie möglich die Schnitte durchführen konnte. Ich habe dafür ein sehr feines Trennblatt verwendet, damit der Schlitz zwischen dem Garraum und der Türklappe nicht zu groß ist.

Die Türe habe ich absichtlich kleiner gemacht, damit so wenig Öffnungen wie möglich entstehen. Je größer das Loch, desto größer die Gefahr, dass der Rauch später dort entweicht, wo er nicht herauskommen sollte. Deswegen habe ich von beiden Seiten einen Abstand von 15 cm gewählt.

Anschließend habe ich an der Unterseite einen kleinen Flansch geschweißt, damit der Rauch später auch hier nicht entweichen kann. Das war gar nicht so einfach, da die Stahlteile deutlich dicker waren und erst einmal an die Rundung angepasst werden mussten.

Im nächsten Schritt habe ich beide Seiten mit einem 2 mm starken Blech zugeschweißt. An der rechten Seite habe ich im unteren Drittel die Umrandung des Firebox-Bauteils angezeichnet und später ausgeschnitten. An dieser Stelle kommt später die Firebox dran.

Da ich kein Ofenbauer bin, habe ich mich gefragt, warum die Firebox bei allen Smokern weiter unten liegt. Kann man nicht einfach eine zweite Box nebenan dran bauen und das auf der gleichen Höhe? Ich habe ein wenig nachgeforscht und Folgendes herausgefunden: Anders als bei einem Kamin wünschen wir uns ja so viel Rauch wie möglich. Der Rauch soll ja später unser Fleisch durchgaren. Damit das gelingt, muss der Rauch von der Firebox, den Garraum voll ausfüllen und durch das Ofenrohr nach außen gelangen. Durch den Versatz wird dieser Vorgang begünstigt.

Die Firebox und Belüftung

Ähnlich wie beim Garraum bin ich auch bei der Firebox vorgegangen. Erst habe ich den Ausschnitt markiert, ausgeschnitten und zum Schluss den Flansch angeschweißt.

Der Ausschnitt ist hier größer als am Garraum. Die Firebox ist an sich schon etwas kleiner, von dem her musste ich den Ausschnitt so groß wie möglich machen. Wie man in der Abbildung sehen kann, habe ich nur einen Abstand von 3 cm.

Die rechte Seite habe ich komplett zugeschweißt. An der unteren Seite habe ich ein paar kleine Löcher gebohrt und einen Schieber eingebaut, damit ich später den Zug und die Belüftung regulieren kann.

Beide Teile habe ich danach zusammengeschweißt. Da die Firebox doch etwas schwer ist und das 2 mm starke Blech diese nicht halten konnte, habe ich an der Unterseite einen kleinen Winkel montiert, den man aber fast nicht sieht.

Das Ofenrohr

Hierfür habe ich ein Stahlrohr mit dieser Dimension genutzt: 1 1⁄2 Zoll x 1,10 m und auf den Garraum geschweißt. Es gibt natürlich viele verschiedene Möglichkeiten, um das Ofenrohr zu befestigen, aber ich habe mich dafür entschieden.

Den Smoker streichen

Feuerfeste Farbe ist gar nicht so billig. Aber ich wollte an dieser Stelle den Smoker den letzten Schliff geben und habe mir die Farbe geleistet.

Letzte Schliffe

Zum Schluss habe ich die Holzgriffe, das Grillthermometer und die Glasstrickschnur angebracht. Letzteres dient einfach dazu, dass an den Türen die letzten Schlitze geschlossen werden und kein Rauch aus den Türen austreten kann.

Die Räume ausbrennen

Bevor du mit dem ersten Grillen bzw. Räuchern startest, solltest du unbedingt den selbst gebaute Smoker ohne Fleisch bzw. ohne Lebensmittel durchräuchern. Wofür? Durch das Ausbrennen und Durchräuchern werden Schadstoffe wie zum Beispiel Farb- oder Klebereste ausgebrannt.

Ich habe das folgendermaßen gemacht: zwei Stunden lang habe ich die Firebox angeheizt. Die Temperatur im Garraum betrug während den zwei Stunden ca. 150°. Bei diesen Temperaturen und dem langen Zeitraum dürfte nichts mehr übrig bleiben, was irgendwie schädlich sein könnte.

Es kann losgehen: die erste Rinderlende

Ich konnte es kaum abwarten, bis ich endlich meinen Smoker anschmeißen konnte und das erste Stück Fleisch drauflegen konnte. Das war schon etwas Besonderes und bis heute macht das smoken einfach einen Riesen-Spaß.

Allein die Rezepte, die man ausprobieren kann, sind einfach Klasse. Ein paar gute Rezepte findest du hier, hier und hier.

Einen Smoker selbst bauen: mein Fazit

Einen Smoker selbst zu bauen, ist viel Arbeit. Insgesamt habe ich mithilfe eines Freundes fast 15 Stunden an dem Smoker gearbeitet. Es macht zwar sehr viel Spaß an so einem Projekt zu arbeiten und danach die harte Arbeit zu genießen.

Trotzdem solltest du dir die Frage stellen, ob sich ein fertiger Smoker nicht eher lohnt. Nicht jeder Smoker kostet mehrere Hundert Euro (500-1.400 €). Mittlerweile gibt es sogar auf Amazon recht günstige Angebote zu soliden Preisen.

Letztlich hat es sehr viel Spaß gemacht und ich freue mich jetzt schon auf das nächste Grillen. Und meiner Frau schmeckt das zarte Fleisch auch sehr: Was will man mehr. 😉

Hey, ich bin Samuel. Schön, dass du da bist. Als gelernter Zimmerer und leidenschaftlicher Handwerker beschäftige ich mich gerne mit Fragen rund ums Handwerk. Auf meinem Blog „BAUBEAVER“ teile ich mein Wissen mit dir. Weiterlesen …

30 Gedanken zu „Du willst einen Smoker selber bauen? Hier meine 7-Schritte Bauanleitung“

  1. Muss die Brennkammer unbedingt außerhalb sein?Oder kann die auch im smocker mit drin sein.natürlich kommt da noch eine drenwand rein zur garkammer.weil ich ein 600l pufferspeicher bekommen habe.

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  2. Hallo,
    Bin auch grad beim smoker selber bauen.
    Hast du deinen smoker nur von außen lackiert od auch mit der feuerfesten Farbe innen?
    Hab gelesen das man nur von außen machen soll.würde es gerne auch innen lackieren(wegen der Optik).
    Danach richtig ausbrennen.
    Sollte doch klappen oder?

    Mfg

    Antworten
  3. Hallo Samuel, sehe ich das richtig, dass das Grundgestell auf der Materialliste nicht aufgeführt ist? Wie viele Meter Stahlrohr hast du hierfür etwa verwendet?
    Vielen Dank, Gruß Katrin

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  4. Hallo,

    Ich würde gerne einen Smoker selbst bauen, dazu hätte ich ein Frage bezüglich der Öffnung zwischen Garraum und Firebox.

    Wie gross muss die mindestens sein oder sogar auch höchstens. Gibt es dazu eine Berechnung wie viel Wärme/Rauch durch diese Öffnung gelangen muss?

    Vielen Dank für dein Antwort

    lg Luca

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    • Hallo Luca,

      in meinem Beispiel hat sich das ergeben. Ich habe dafür keine Berechnung 🙂

      Aber es geht ja hier hauptsächlich um den Rauch und da muss der Zugang nicht allzu groß sein. Am Ende ist sowieso die Geduld entscheidend…

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  5. Hallo ich bin davor mir auch einen smoker zu bauen nur is die frage ob ich mir gedanken um das volumen des garr bzw feuerraums machen muss!
    Habe angedacht 700mm garraum ø 450mm und 300mm brennraum ø 300mm zu verwenden…
    Meinst du ich komm damit auch auf gute Ergebnisse?

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  6. Sicher gibt es auch Smoker zu kaufen, aber was selbstgebautes ist eben doch irgendwie was anderes. Die Anleitung ist gut und wer ein echter Bastler und Hobbywerker ist, der kann damit auch gut was anfangen. Mir fehlt leider die Zeit dafür. Lese das aber immer gerne, weil ich es toll finde, wenn Leute solche Ideen haben.

    Super finde ich auch den Hinweis auf die Rezeptseiten. Da bekommt man richtig Hunger 🙂

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      • Hallo an alle , habe auch das Projekt Smoke gestartet .Ist schon so gut wie fertig .Also ich habe das ganze etwas größer gemacht brenkammer ist 500 mal 470 mm die geraumer 1000 mal 470 mm das größte Problem bei der Gestaltung ist der Verzug im rohr beim schneiden .Nach dem ausschneiden der Öffnungen ist mein Deckel der brenkammer nicht mehr in der Rundung das rohes. Steht ca 1 cm offen .Habe das Problem mit gewindestangen gelöst Löcher ic den Deckel gebohrt zusammen gezogen innen Stäbe ein geschweißt geqindestanhen geöst und die Löcher wieder zu geschweißt. Sonst ist das Ding eigentlich leicht zusammen zu Schustern. Ich habe eigentlich alles selber hemacht auch die Räder. Sollte einer fragen haben bin ich auch gerne bereit diese zu beantworten .lg

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