7 Schreinerhammer-Fakten, die jeder Handwerker wissen sollte

In diesem Artikel werde ich sieben verschiedene Fakten über eines der wichtigsten Handwerkszeuge zusammenfassen: den Schreinerhammer. Ein Schreinerhammer gehört zu den gängigsten Werkzeugen in der Werkstatt eines Profi- oder Hobbyhandwerkers (das sollte übrigens auch in keiner Werkbank fehlen). Es ist deshalb gut, dass du dieses Handwerkzeug gut kennst.

Fakt 1: das Auge

Eine Besonderheit ist das Auge am Hammerkopf.

Das „Auge“ eines Hammers, egal ob Schreinerhammer, Schlosserhammer oder ein anderes Modell, bezeichnet die Öffnung im Hammerkopf, in die der Hammerstiel eingeführt und befestigt wird.

Bei einem Schreinerhammer ist das Auge normalerweise leicht oval oder rechteckig und in der Mitte etwas breiter als an den Enden. Diese Form ermöglicht es, den Hammerstiel sicher zu fixieren. Später kann dort ein Spaltkeil aus Metall oder Hartholz (Buche oder Eiche) einführt werden. So kann der Hammerkopf fest am Holzstiel befestigt werden. Übrigens gilt das auch bei einem Latthammer oder Fäustel.

Wie sollte man den Flachkeil in den Hammerkopf einfügen? Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten. Zum einen kann man den Flachkeil in der Längsachse einfügen. Dann entsteht aber das Problem, dass man in der Längsachse den Druck hat, nicht aber in der Querachse. Würde man den Flachkeil in der Querachse eintreiben, hätte man zwar den Druck in der Querachse, nicht aber in der Längsachse.

Aus diesem Grund empfehle ich, den Flachkeil diagonal zur Längsachse einzusetzen. Durch diese Lösung erreichst du den optimalen Druckausgleich, sowohl in der Quer- als auch in der Längsachse. Dadurch bekommt man den nötigen Druck und der Hammerkopf sitzt fest und stabil am Holzstiel. Wichtig ist außerdem, dass der Holzstiel auch am unteren Ende des Hammerkopfes sauber angepasst wird. Erst, wenn dieser optimal sitzt, sollte man den Hammerkopf in den Holzstiel einfügen.

Es ist wichtig, dass das Auge des Hammers und der Stiel gut zueinander passen. Nur so kannst du eine sichere und effektive Verwendung des Hammers sicherstellen. Ein lockerer Hammerkopf kann sehr gefährlich sein! Am besten, du prüfst den Sitz des Hammerkopfes regelmäßig und besserst ihn, wenn nötig, nach.

Fakt 2: der Unterschied

Worin liegt der Unterschied zwischen einem Schreinerhammer und einem normalen Hammer? Der markanteste Unterschied liegt am Hammerkopf beziehungsweise an der Form des Kopfes. Der Hammerkopf, also das gesamte Stahlteil, ist quadratisch. Die Bahn, also die Schlagfläche, ist in der Regel zwischen 16 mm und 30 mm groß. Ein Schreinerhammer hat verschiedene Bahnen. Da ist zum einen die Breitbahn und zum anderen die Schmalbahn (siehe dazu die Abbildung). Dieser von Schreinern oft genutzte Hammer hat also Ähnlichkeiten mit dem Schlosserhammer. Der einzige Unterschied ist, dass die Schmalbahn nicht keilförmig, sondern abgeflacht ist.

Wusstest du schon?

Sowohl die Breitbahn als auch die Schmalbahn hat eine Fase. Das ist wichtig, damit keine Stahlstückchen absplittern können.

Fakt 3: Er muss genormt sein!

Die DIN-Normen für Schreinerhammer wurde als DIN 5109 festgelegt. Diese Art Schreinerhammer verwendet man hauptsächlich beim Bau von Treppen, Türen oder sonstigen Arbeiten im Möbelbau (hauptsächlich, um Nägel oder Dübel einzuschlagen). Einige verwenden den Schreinerhammer auch, um etwas mit dem Stechbeitel zu bearbeiten. Davon rate ich ab. Ich hatte schon vor längerer Zeit einen anderen Artikel zum Thema Klopfholz geschrieben. In diesem Artikel ging es darum, wie man dieses Werkzeug nutzen sollte und selbst bauen kann.

Fakt 4: rund oder eckig

Der Schreinerhammer oder Tischlerhammer hat einen Hammerkopf aus Stahl und einen ovalen Stiel aus Hartholz (zum Beispiel Esche oder Weißbuche).

In Deutschland ist ein rechteckiger Hammerkopf sehr beliebt. Schreiner in anderen Ländern – wie England – bevorzugen Hammerköpfe mit einer kreisförmigen Bahn. In Deutschland hat diese Hammerkopf-Art auch schon sehr viele Befürworter gefunden.

Die Franzosen haben auch ihren eigenen Schreinerhammer. Mit seiner gekrümmten Bahn ist er eine Klasse für sich. Ideal für gewölbte Flächen und eine sanfte Kraftübertragung.

Und dann gibt es noch den Japanischen Genno Hammer: Eine echte Augenweide. Die traditionellen japanischen Modelle haben eine Bahn und einen spitzen Pin, was sie zu Allroundern macht.

Jeder Hammer hat seine Stärken, seinen Charme und seine spezifischen Anwendungen. Ich persönlich bleibe lieber bei der rechteckigen Form. 😉

Fakt 5: die Schmalbahn

Wofür ist die Schmalbahn zuständig? Es kommt vor, dass man kleine Nägel in das Holz schlagen muss und dabei sehr filigran vorgehen muss. Um so exakt wie möglich arbeiten zu können, nutzt man dafür die Schmalbahn. Die Breitbahn, ist in der Regel etwas gewölbt und mit einer Fase versehen. Diese kann dazu genutzt werden, Nägel oder Dübel einzuschlagen, die leichter zugänglich sind.

Fakt 6: der Greif-Test

Beim Kauf solltest du vor allem darauf achten, dass der Hammerkopf fest im Holzstiel sitzt. Wie kannst du das überprüfen? Halte den Hammerkopf in der einen Hand und den Holzstiel in der anderen. Teste dann, ob sich der Kopf bewegen lässt. Wenn er auch nur leicht wackeln sollte, musst du am Flachkeil etwas nacharbeiten und diesen weiter eintreiben. Eine andere Möglichkeit ist, von deinem Rückgaberecht Gebrauch zu machen und ihn einfach wieder zum Hersteller zurückzuschicken.

Fakt 7: der Glasfaserstiel

Es gibt verschiedene Holzstiele. Wie schon erwähnt, bestehen die meisten Holzstiele entweder aus Weißbuche oder Esche. Andere Hersteller wie zum Beispiel Silverline stellen auch Tischlerhammer aus Glasfaser her. Ich bevorzuge einen Stiel aus Holz. Das ist aber Geschmackssache. Falls dich ein Glasfasermodell interessiert, dann könnte dir dieser Link gefallen.

Fazit

So ein Tischlerhammer ist für Heimwerker wie Profis auf Montagen sehr praktisch. Verschiedene Hersteller wie zum Beispiel Picard bieten schon sehr gute und preisgünstige Modelle an. Modelle mit einem Kopfgewicht von 180 Gramm, einem Kopfdurchmesser von 20 Millimeter und einer Gesamtlänge von 300 mm gibt es schon ab 18 €. Ein etwas größeres Modell mit einem Kopfgewicht von 300 Gramm, eine Gesamtlänge von 320 mm und einem Durchmesser von 25 mm bekommst du ab 21 €. Ich persönlich bin ein großer Fan von Picard und besitze mehrere Modelle dieser Marke. So zum Beispiel auch mein eigener Zimmererhammer.

Hier noch mehr Infos, die dich zu diesem Thema interessieren werden:

Der Hammer, in seiner einfachsten Form, ist seit jeher ein Bestandteil des menschlichen Fortschritts. Die ersten Hämmer, die gefunden wurden, bestanden aus Stein und Holz. Da gab es noch keine Stahlkopfhämmer, keine ergonomischen Griffe, nur die pure Kraft des menschlichen Erfindergeistes und das, was die Natur hergab.

Im Laufe der Jahrhunderte hat sich das Design immer weiter entwickelt. Der Metallkopf, einer der größten Durchbrüche in der „Hammergeschichte“, wurde irgendwann während der Bronzezeit eingeführt. Und dann, begann die Ära der professionellen Werkzeuge. Endlich konnten Nägel in Hölzer getrieben werden, ohne dass der Hammerkopf zerbrach … 🙂

Das bringt uns ins Mittelalter. Hier beginnt die Geschichte des Schreinerhammers, wie wir ihn heute kennen. Tischler und Schreiner haben angefangen, ihre Hämmer anzupassen und zu verbessern, um die spezifischen Anforderungen ihrer Arbeit zu erfüllen. Sie haben sozusagen das Rad neu erfunden – oder in diesem Fall den Hammer.

Die industrielle Revolution im 19. Jahrhundert hat eine Fülle von Innovationen mit sich gebracht. Darunter auch neue Hammerdesigns und Produktionsmethoden. Das hat die Qualität und Vielfalt unserer Hämmer dramatisch verbessert.

Mittlerweile leben wir in einer Welt voller verschiedener Hammerarten, jeder mit seinen eigenen Spezialitäten und Vorteilen. Vom deutschen Schreinerhammer über den englischen bis zum japanischen Genno Hammer – wir haben für jeden Geschmack und jede Anforderung etwas dabei. Und das alles dank Tausenden Jahren kontinuierlicher Verbesserung und Erfindergeist.

Da ich einige Rückfragen zu diesem Thema bekommen habe, hier noch eine kleine Ergänzung zu den Unterschieden dieser beider Hämmer.

Fangen wir beim Kopf an, dem Herzstück eines jeden Hammers. Schreinerhämmer haben einen quadratischen, eher flachen Kopf auf, während Schlosserhämmer häufig einen runden, ballförmigen Kopf auf der einen Seite haben.

Bei der Arbeit ist dieser Unterschied entscheidend. Mit dem flachen Kopf des Schreinerhammers kannst du Nägel präziser und sauberer in Holz schlagen. Beim Schlosserhammer bietet die ballförmige Seite dagegen die Möglichkeit, Metall zu formen und zu bearbeiten.

Weiter geht es mit dem Stiel. Bei einem Schreinerhammer ist der Stiel oft aus Hartholz gefertigt, meist aus Esche oder Weißbuche. Diese bieten eine ausgezeichnete Stoßdämpfung und ein angenehmes Griffgefühl. Schlosserhämmer dagegen können Stiele aus Holz, aber auch aus Fiberglas oder sogar Stahl haben, abhängig vom Anwendungsbereich. Ein Stahlstiel ist beispielsweise ideal für schweres Metallbearbeitungswerkzeug.

Dann haben wir noch die Bahnen. Schreinerhämmer haben eine Breit- und eine Schmalbahn, wobei beide abgeflacht sind. Diese Dualität bietet mehr Flexibilität beim Arbeiten, je nachdem, wie filigran oder grob du hämmern musst. Bei den Schlosserhämmern sind beide Bahnen oft ballförmig und perfekt geeignet, um mit Metall umzugehen.

Die Gewichtsverteilung ist ein weiterer wichtiger Aspekt. Schreinerhämmer sind oft ausgewogener, um ermüdungsfreies Arbeiten über längere Zeiträume zu ermöglichen. Schlosserhämmer sind häufig kopflastig, um beim Bearbeiten von Metall genügend Kraft aufbringen zu können.

Alle diese Punkte geben schon Hinweise auf den Anwendungsbereich, den eigentlichen Unterschied. Schreinerhämmer sind das A und O in der Holzbearbeitung. Schlosserhämmer sind für Metallarbeiten unerlässlich.

Es ist mit den Hämmern also wie bei den Superhelden: Jeder hat seine Stärken, seine besonderen Fähigkeiten und seinen eigenen Bereich, in dem er unübertroffen ist. Du musst nur wissen, wann du welchen einsetzen musst. 😉

Hey, ich bin Samuel. Schön, dass du da bist. Als gelernter Zimmerer und leidenschaftlicher Handwerker beschäftige ich mich gerne mit Fragen rund ums Handwerk. Auf meinem Blog „BAUBEAVER“ teile ich mein Wissen mit dir. Weiterlesen …

8 Gedanken zu „7 Schreinerhammer-Fakten, die jeder Handwerker wissen sollte“

  1. Hallo
    Danke für den Ausführlichen Bericht
    Ich kenne den Schreinerhammer auch als Bankhammer,= Schreiner arbeitet ja an einem Hobelbank
    Unsere Schreiner kennen weder Schreinerhammer noch Bankhammer und brauchen nur den Schlosserhammer….

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  2. Du beschreibst hier sehr schön wo die, ich sag mal, technischen Unterschiede liegen. Ich bin schon Jahrzehnte leidenschaftlicher Hobbytischler und habe immer „nur“ Schlosserhämmer in div. Größen verwendet. Ich frage mich wo liegt der Unterschied im Umgang, was macht den Schreinerhammer für Tischlerarbeiten geeigneter als den Schlosserhammer.

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  3. hi, zu Fakt 2. Ich wollte den Unterschied vom Schreinerhammer zum Schlosserhammer wissen. Den optischen Unterschied seh ich, da brauch ich keine Erklärung. Aber WARUM das so ist, wird nicht erläutert. Muss ja einen Sinn machen warum der Schreinerhammer abgeflacht, der Schlosserhammer keilförmig ist. Sonst könnte man ja einen für alles nehmen.

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    • Hallo Peter Krauß,

      ja das ist eine gute Frage. Das liegt an der früheren Verarbeitung von Zierleisten. Damals wurden die Leisten mit Leim und später auch noch mit kleinen Nägel befestigt. Die Nägel wurden etwas tiefer eingeschlagen und später mit Wachs übergossen. Die Form des Schreinerhammers hilft das Ganze leichter zu verarbeiten.

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