Schraubzwingen sind Spannwerkzeuge um Werkstücke Zusammenzupressen, Festzuhalten oder zu Bearbeiten. Eine Schraubzwinge besteht aus mehreren Bauteilen und Werkstoffen. Es gibt viele Modelle für die unterschiedlichsten Arbeiten und Projekte. Nachfolgend möchte ich auf einige Details näher eingehen.
Zusätzlich möchte ich dir zeigen, wie man mit diesem Werkzeug noch besser umgehen kann.
Die einzelnen Teile
Eine Schraubzwinge besteht aus zwei Teilen. Zum einen das Hauptteil: der starre Spannarm. Und zum anderen das bewegliche Teil, das auf der Führungsschiene sitzt: der bewegliche Spannarm.
Wusstest du schon?
Große Schraubzwingen werden auch Schraubknechte genannt.
Der bewegliche Arm der oft aus Temperguss hergestellt wird, führt am Ende des Arms eine Gewindespindel mit einer beweglichen Kugeldruckplatte. Der Griff besteht entweder aus Holz, einem Knebel oder einem 2-Komponenten Kunststoffgriff. Die Spannarme können auch aus Holz oder Kunststoff hergestellt sein (siehe Abb. 1).
Der starre Arm besteht entweder aus Ganzstahl oder einem Temperguss Arm und einer Stahlschiene. Die Schiene ist an der Rückseite ganz fein geriffelt, damit der bewegliche Arm verkanten kann.
Wusstest du schon?
Ganzstahlzwingen eignen sich vor allem bei starken Vibrationen. Der Stahl ist viel flexibler und kann dadurch die Kräfte besser abfangen.
Modelle
Es gibt auch sogenannte Einhandschraubzwingen, welche vor allem für den Möbelbau geeignet sind. Wie der Name schon sagt: man kann diese Zwingen mit einer Hand befestigen. Andere Zwingen, werden speziell für Führungsschienen hergestellt. Damit kann man die Schienen befestigen, ohne dass die Zwinge im Weg ist und somit beispielsweise das Sägen behindern könnte. Einige Hersteller wie zum Beipiel Festool bieten Kompletlösungen an.
Es gibt Modelle mit unterschiedlichen Spannweiten, Ausladungen und Schienenlängen. Es gibt zum Beispiel Modelle mit einer Spannweiten von 100 mm bis 1000 mm und einer Ausladung von 50 mm bis 175 mm. Für den kleinen Hobbybastler bis hin zu dem Profi Handwerker auf dem Bau: es gibt für jeden das passende Modell.
Andere Verwandte Modelle sind:
- Schnellspanner
- Pumpenzwingen
- Hebelzwingen
- Tischzwingen
- U-Zwingen
- Variable Schraubzwingen
- Korpuszwingen und Flächenspanner
- Einhandzwingen
- Sparrenzwingen
- Leimzwinge
- Leichte Zwingen
- Schraubspanner
- Ferderzwingen
- Kantenzwingen
- Plattenträger
- Bandspanner
- Winkel- und Gehrungsspanner
- Schraub- und Rohrzwingen
- Plattenspanner
- Greifarmzwingen
- Metallwinkelspanner
- Polschweißzwingen
- Gripzangen
- Maschinentischspanner
Funktionsweise
Erster Schritt: den Griff mit der Gewindespindel bis zum Anschlag eindrehen.
Zweiter Schritt: den beweglichen Spannarm grob an das Werkstück klemmen. Achte darauf, dass der starre Spannarm parallel zum Werkstück anliegt.
Dritter Schritt: Drehe die Gewindespindel langsam zu, sodass die Werkstücke zusammen gehalten werden. Dadurch wird der bewegliche Spannarm an der Führungsschiene verkantet und die Schraubzwinge hält die Werkstücke zusammen.
Die Gewindespindel kann, je nach Werkstück, beliebig fest angespannt werden.
Achtung!
Achte beim Spannen auf die Härte des jeweiligen Werkstücks. Wenn das Werkstück sichtbar bleibt, sind Druckstellen nur sehr schwierig zu entfernen. Fichten und Tannenholz bekommt leichtere Druckstellen als zum Beispiel Eichenholz. Selbst wenn du die Kunststoffkappen drauf lässt, können Druckstellen entstehen.
Um Druckstellen auf dem Holz zu vermeiden, nutze ich gerne Zulagen aus Holz. Wenn du zum Beispiel ein Möbelstück hast das keine Druckstellen aufweisen soll, dann kannst du einfach ein Hozstück (z.B.15 cm x 15 cm, oder ähnliches) zwischen Spannarme und Werkstück klemmen. Dadurch hast du eine größere Auflagefläche und die Kräfte werden besser verteilt.
Schraubzwingen Praxistipp
Ich hatte schon einmal den Fall, dass ich einen Sparren befestigen musste, aber keinen Sparrenzug zur Hand hatte. Da der Sparren schräg zur Pfette liegt, würde die Schraubzwinge abrutschen. Ich habe einfach auf dem Sparren einen Keil ausgeschnitten mit dem Gegenwinkel der Dachneigung. Dadurch lässt sich trotz Neigung, eine Schraubzwinge für schräge Bauteile oder Werkstücke nutzen.
Fazit
Zwingen sind wichtige Werkzeuge um an der Werkbank effektiv und präzise arbeiten zu können. Ich persönlich nutze diese Hilfen sehr oft. Als Zimmermann muss man zwar häufig auf Spezialwerkzeug wie zum Beispiel einen Sparrenzug zurückgreifen, aber normale Zwingen gehören einfach in jede Werkstatt. Ob Metall oder Holz: Schraubzwingen sind aus der Werkstatt nicht wegzudenken.