In diesem Artikel möchte ich auf die Eigenschaften des Ipe Holzes eingehen. Ich habe schon in einigen Artikeln darauf hingewiesen, dass ich seit 2009 in Südamerika unterwegs bin und von den Einheimischen sehr viel über die verschiedensten Tropenhölzer lernen durfte. Eines der bekanntesten Hölzer ist mit Sicherheit der Ipe (auch als Lapacho bekannt). Welche Vor- und Nachteile diese Holzart hat, möchte ich nachfolgend näher beschreiben.
Vorkommen und Eigenschaften
Während es in Europa in der Zeit zwischen Mai und August immer wärmer wird, ist in Südamerika Winter. Und genau in dieser Zeit, abe auch im Frühjahr und Herbst zeigt sich in Südamerika ein erstaunliches Bild: zwischen den grünen Bäumen, schmücken die Ipes (oder Lapachos) die Wälder Paraguay, Bolivien und Brasilien.
Warum schmücken?
Lapachos gehören zu den Laubbäumen und in der Winterzeit tragen sie die unterschiedlichsten Farben. Ein besonderes Bild zeigt sich, wenn man mit dem Flugzeug über die Wälder fliegt: rot, rosa und gelb. Die Farben der Ipebäume sind so stark und markant, dass sie im Regenwald so richtig „hervorstrahlen“.
Anbei meine persönliche Ipe (Lapacho) Galerie die ich in Südamerika aufnehmen konnte:
Wusstest du schon?
Lapachos können bis zu 35 Meter hoch werden. Außerdem wachsen diese wunderschönen Bäume noch in folgenden Ländern: Surinam, Guyana, Kolumbien, Peru, Panama und Nicaragua
Technische Daten
- Dauerhaftigkeitsklasse: 1
- Rohdichte (14% Holzfeuchte): 1,05 g/cm³
- Druckfestigkeit liegt bei 91 N/mm²
- Biegefestigkeit hat folgenden Wert: 178 N/mm²
- Scherfestigkeit: 14,4 N/mm²
- Elastizitätsmodul: 22.000 N/mm²
Wusstest du schon?
Aus der Rinde des Lapachobaums wird auch Tee gemacht. Dieser soll vor allem das Immunsystem stärken und das Blut reinigen. Dieser Tee hat einige Spurenelemente: Kalium, Calcium, Eisen, Barium, Strontium, Iod und Bor. Außerdem fördert der Lapacho Tee die Verdauung.
Verwendung (Terrassendielen und…)
Das Ipe Holz ist in Europa sehr beliebt. Wegen der Langlebigkeit und der hohen Dauerhaftigskeitsklasse gehört diese Holzart zu den besten aber auch zu den teuersten Arten. Vor allem im Außenbereich werden Ipe-Dielen verwendet. Zum Beispiel für Terassendielen und Sichtverschalungen für die Hausfasade, Gartenmöbel und Geländer. Außerdem findet man dieses Holz auch im Schiffsbau, Brückenbau, Eisenbahnbau und teilweise sogar als Eisenbahnschwellen. Weiter unten habe ich eine Galerie aus Südamerika. Hier wird Ipe sogar für Fenster- und Türrahmen und Carport Konstruktionen verwendet. Für Europa wäre das eher Luxus.
Das markante rot-braun hält sich noch nach vielen Jahren. Einige Händler geben selbst für den Außenbereich 25 bis 35 Jahre Garantie. Das ist enorm. Bei Douglasie wäre das unmmöglich.
Das Holz kann neben dem rot-braunen Farben auch leicht oliv-grün bis dunkelolive Farbtöne aufweisen.
Wusstest du schon?
Achte beim Kauf des Ipe Holzes oder beim Kauf von Terassendielen aus Ipe/ Lapacho darauf, dass es das FSC-Zeichen trägt. So kannst du ganz sicher sein, dass das Ipe Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammt.
Die Verwendung von Lapacho Holz:
Maserung
Das rot-bräunliche Holz ähnelt der Maserung der deutschen Eiche. Die fein strukturierte Maserung ist sehr markant. Die Rinde ist glatt bis leicht rau.
Schwinden und Trocknung
Das radiale Schwindmaß liegt bei 4,5%. Das tagentiale Schwindmaß liegt bei 6,5%. Also ganz ähnlich wie bei der Eiche oder der Esche. Diese Schwindmaße sind vor allem bei der Trocknung entscheidend. Langes Lagern und fachmännische Trocknung ist unbedingt notwendig. Aber das ist ja wohl eine Selbstverständlichkeit.
Beständigkeit und Qualität des Ipe Holzes
Wie schon erwähnt hat das Ipe Holz die Dauerhaftigskeitsklasse 1. Damit gehört es neben Teakholz zu den dauerhaftesten und härtesten Holzarten die es gibt.
Selbst bei starken Witterungseinflüssen hat das Holz eine sehr hohe Formfestigkeit. Deshalb zählt das Holz des Lapachos zu den hochwertigsten Harthölzern.
Pflege
Durch die extreme Härte ist das Holz besonders resistent gegen Schädlinge und Pilze. Pflegen muss man dieses Holz in der Regel gar nicht. Wichtig ist allerdings der fachgerechte Einbau der Hölzer.
Das Problem das auftreten könnte ist die Verfärbung nach mehreren Jahren. Hier sollte man am besten jedes Jahr einen Anstrich vornehmen und mit einem speziell pigmentierten Hartholzöl die Flächen behandeln. Damit kann die holzeigene Färbung beibehalten werden. Ansonsten wird das Holz mit der Zeit leicht grau-silbrig.
Fazit
In meiner Zeit in Südamerika habe ich viel im Umgang mit Lapacho gelernt. Während man in Europa nur selten Ipe Holz in der Hand halten darf, ist es in Südamerika Alltagsholz. Vergleichbar ist das mit der Nutzung der Eiche oder der Buche bei uns in Europa.
Das Holz ist extrem hart und Widerstandsfähig und gehört eindeutig zu den besten Holzarten die man im Außenbereich nutzen kann. Hier spielt natürlich auch der Geldbeutel eine große Rolle. Wer es sich aber leisten kann sollte vor allem im Außenbereich auf diese Holzart zurückgreifen.
Hallo Herr Schneider,
gerne haben wir Ihren Bericht zu dem IPE Holz gelesen. Bei uns steht nach 25 Jahren der Neubau unserer Holzterrasse an. Bei dem Sibirischen Lärcheholz ist das Wasser im Bereich der Schrauben in die Lärchebalken eingedrungen. Und so wünschen wir uns jetzt ein IPE-Hartholz. Bisher können wir nur die Deckbretter erwerben. Wissen Sie wo wir auch IPS Balken beziehen können?
Herzliche Grüße Heidi Ehrenberg
Hallo zusammen,
leider nein. Da habe ich aktuell keine Connections dafür – sorry…