„Durchstanzen“ ist ein Begriff aus dem Bauingenieurwesen, der einen spezifischen Bruchzustand einer Betonplatte beschreibt, der auftritt, wenn die Schertragfähigkeit des Betons überschritten wird. Dies kann bei punktuell belasteten Platten, wie beispielsweise in der Umgebung von Säulen, auftreten, wo die Lasten konzentriert sind.
Die Bezeichnungen vEd und vRd,c beziehen sich auf spezifische Parameter im Kontext des Durchstanzens:
- vEd: Die tatsächlich wirkende Scherspannung. Diese Spannung ergibt sich aus den angreifenden Lasten und muss im Rahmen der Bemessung gegen die zulässige Scherspannung verglichen werden.
- vRd,c: Die berechnete Schertragfähigkeit des Betons ohne Bewehrung. Dies ist die Spannung, die der Beton ohne zusätzliche Bewehrung aufnehmen kann, bevor er versagt.
Der Ausdruck „ohne Stanzbewehrung“ deutet darauf hin, dass die Berechnung ohne zusätzliche Bewehrung, wie spezielle Stahleinlagen oder Stützen, die speziell zur Verstärkung gegen Durchstanzen vorgesehen sind, durchgeführt wird.
Im Rahmen der Bemessung muss die tatsächlich wirkende Scherspannung vEd kleiner als die berechnete Schertragfähigkeit vRd,c sein, um sicherzustellen, dass die Platte die auf sie wirkenden Lasten ohne Versagen tragen kann. Falls die tatsächliche Scherspannung die Schertragfähigkeit überschreitet, müssen zusätzliche Maßnahmen ergriffen werden, wie das Hinzufügen von Stanzbewehrung, um die Struktur zu verstärken.
Diese Berechnungen sind komplex und erfordern ein detailliertes Verständnis der verwendeten Materialien, der Geometrie der Struktur und der geltenden Standards und Vorschriften (z. B. Eurocodes). Sie werden normalerweise von qualifizierten Bauingenieuren oder Statikern durchgeführt.